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Spektakulärer Oldtimer rekonstruiert. Glasurit liefert Lack-Know-how

Oldtimerrestauration
Goldener Skarabäus in Sahara-Weiß

Mit dem Scarabée d´Or wurde ein legendärer Oldtimer rekonstruiert. Glasurit lieferte das Lack-Know-how dazu.

Wenn von einem unvergleichlichen Oldtimer die Rede ist, stehen meistens chromblitzende oder in Würde gealterte Schönheiten mit geschwungenen Formen im Fokus. Der berühmte „Scarabée d´Or“, der goldene Skarabäus von Citroën, ist eher kein Fall für Ästheten. Das kantige Nutzfahrzeug glänzt vielmehr durch seine Geschichte. Das kettengetriebene Fahrzeug, basierend auf dem Modell Citroën B2, war das erste Automobil, das die Saharawüste im Dezember 1922 durchquerte.

Unerhörter Prestigeerfolg

In 21 Tagen legte der Scarabée die 3200 Kilometer zwischen Touggourt und Timbuktu zurück. Damals war dies ein unerhörter Prestigeerfolg für das Haus Citroën, das auf diesem Wege die Leistungsfähigkeit und Robustheit seiner Fahrzeuge unter Beweis stellen konnte. Zum hundertsten Jubiläum der Rekordfahrt wurde der Skarabäus reproduziert – äußerlich exakt dem Original folgend, im Inneren wird allerdings ein Elektromotor seinen Dienst verrichten. Ziel ist es nämlich, 2022, exakt 100 Jahre später, die Rekordfahrt zu wiederholen – dann allerdings elektrisch. Der Wiederaufbau des “Goldenen Skarabäus“ wurde initiiert von Studenten in Zusammenarbeit mit dem französischen Verein „Des Voitures & des Hommes”, dem Museum für Kunst und Gewerbe und Citroën Heritage. Durch die engen Beziehungen mit PSA und das langjährige Engagement im Bereich Oldtimer Lackierung in Frankreich kam es zur Anfrage, ob sich Glasurit an dem Projekt Scarabée d’Or beteiligen möchte.

Lackaufbau beim Oldtimer mit Nfz-System

Da der Scarabée d’Or eher ein Lkw als ein Pkw ist, fiel die Entscheidung auf ein Lackiersystem für Nutzfahrzeuge. Der Untergrund besteht hauptsächlich aus Stahl und teilweise Aluminium. Kupfer und Messing bleiben unlackiert. Die erste Schicht dieses zweischichtigen Lackiersystems ist die PU-basierte Stahl-Grundierungspaste 568–46, die mit HS-2K-CV-Decklack der Reihe 68 eingefärbt wird. Sie erzielt die folgenden Eigenschaften:

  • ausgezeichnete Haftung direkt auf Stahl,
  • hohes Füllvermögen zur Auffüllung von Sandstrahlspuren,
  • sehr guter Korrosionsschutz,
  • sehr gute Steinschlagschutzeigenschaften – im Chassisbereich notwendig.

Der Farbton: „Blanc Sahara“

Glasurit entwickelte den authentischen Farbton „Blanc Sahara” anhand eines unter dem Wassertank versteckten Lackfragments des zweiten verbliebenen Oldtimer „Croissant d’Argent”, welches sich im Musée des Cordeliers in St. Jean d’Angély befindet. Beide Fahrzeuge besaßen denselben Farbton. Der originale Lack von 1922 war ein Naturharzlack mit Leinöl und Kopallackanteilen. Diese Lacktechnologie ist für ihre starke Tendenz zur Vergilbung bekannt – und dies war auch deutlich sichtbar. Diese Vergilbung wurde auch anhand des Vergleichs mit historischen Schwarz-/Weiß-Aufnahmen einkalkuliert. Letztendlich wurde der Original-Farbton so gut wie technisch möglich nachgestellt. Schlussendlich überzeugte ein Weiß mit einem leichten Grünanteil, der sehr nah am authentischen Farbton liegt, am meisten. Der Farbton wurde im Glasurit HS-2K-CV-Decklack der Reihe 68 ausgearbeitet und dann auf einen Glanzgrad von etwa 20 Prozent mattiert.

Das Logo des Goldkäfers

Das Logo des Scarabée d’Or wurde anhand des Originalfahrzeugs reproduziert, welches sich im Citroën Conservatoire in Paris befindet. Hierzu nrachte man die Originaltür zur Schule „Ecole d’Art Mural de Versailles”. Es ist nicht bekannt, ob und wie oft das Logo im Laufe der Jahre überstrichen wurde. Aus diesem Grund wurden die Farbtöne des Logos exakt mit dem Spektrophotometer und dem Glasurit COLOR PROFI SYSTEM nachgestellt. Die Streichstruktur des Logos wurde ebenfalls studiert und fotografiert.

Auch das Logo ein Oldtimer

Der zweite Schritt fand im französischen Glasurit RCC in Montataire mit Schülern der „Ecole d’Art Mural de Versailles” statt. Die größte Herausforderung bestand darin, die Eignung des verwendeten Lacks für die feinen Linierarbeiten sicherzustellen. Darüber hinaus musste der korrekte Lackierprozess ermittelt und praktisch umgesetzt werden, um den authentischen Look und die haptische Struktur des damals aufgepinselten Logos zu replizieren. Als Lackmaterial zum Einsatz kamen die Basisfarben der Reihe 90 + Reihe 90 Mischlack matt 90-IC 440 + 93 IC 330 Additiv für Wasserbasislack also das Lackiersystem für die Innenlackierung. Da die Basisfarben lösemittelbasiert sind, befindet sich kein Wasseranteil in diesem System. Es funktionierte perfekt. Die beteiligten Künstler und Schüler waren überrascht und stellten fest, dass sich moderne Lacke hervorragend für derartige Anwendungen eignen.

www.scarabeedor.org



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