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BASF und Hedson kooperieren bei UV-Lack-Härtung

UV-Technologie
BASF und Hedson kooperieren bei UV-Lack-Härtung

Materialien und Equipment müssen harmonieren. BASF und Hedson kooperieren jetzt beim Thema UV-Lack-Härtung

Perfekt aufeinander abgestimmte Produkte und Ausrüstung machen den Unterschied – im Bereich der UV-Technologie zeigt sich dies sehr deutlich. BASF hat sich mit den UV-Grundfüllern von Glasurit und R-M im Markt etabliert – und das Spektrum an UV-Materialien wird im Laufe dieses Jahres noch weiter ausgebaut. Parallel dazu wurde mit Hedson als Hersteller von Trocknungs-Equipment UV-LED-Technologie entwickelt, die eine optimale Abstimmung zwischen Produkt und Equipment garantiert. Leitlinien dabei waren sehr schnelle Trocknung, Prozesssicherheit und hohe Energieeffizienz. Wir sprachen darüber mit Hendrik Franke (HF) bei der BASF Leiter Technischer Service Autoreparaturlacke Deutschland, und Jos Keijenberg (JK), Key Account Manager Hedson für Lackindustrie und Großkunden CEE.

Herr Franke, Herr Keijenberg, was muss aus der Sicht eines Lack- und eines Equipmentherstellers ein UV-Trocknungsgerät leisten?

Hendrik Franke: „Aus Sicht eines Lackherstellers muss ein UV-Trocknungsgerät einen wirtschaftlichen Nutzen für unsere Partner bringen.“ (Foto: BASF)
Hendrik Franke (Foto: BASF)

HF: Aus Sicht eines Lackherstellers muss ein UV-Trocknungsgerät einen wirtschaftlichen Nutzen für unsere Partner bringen. Dies bedeutet, dass sowohl die Handhabung als auch die Trocknung effizient, schnell und sicher funktioniert. Dazu ist es zwingend notwendig, die UV-Produkte bereits in der Entwicklungsphase auf die LED-Technologie abzustimmen und somit ein Höchstmaß an Trocknungsgeschwindigkeit und Prozesssicherheit zu erlangen. Dies ermöglicht unseren Partnern wiederum, ihre Prozesse mit der UVTechnologie deutlich zu beschleunigen. Ein wesentlicher Punkt ist hierbei der Einsatz der richtigen LED-Technologie in Verbindung mit dem richtigen Lichtspektrum. Aus diesem Grund sind wir in eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Hedson-Experten eingestiegen, die mit ihrer Expertise zur LED-Technologie ein passender Partner sind.

JK: IRT bzw. Hedson ist seit über 40 Jahren führend als Hersteller von Lacktrocknungstechnologie für den Autoreparaturmarkt, die Autoserienfertigung und Industrie tätig. Die Entwicklung der LED-Technologie verläuft rasant. Im Vergleich zu konventionellen UV-Strahlern mit einer sehr breiten UV- Emissionsbreite von bis zu 100 Nanometern, weist LED UV mit einer viel geringeren Emissionsbreite von nur einigen -zig Nanometern eine viel höhere Bestrahlungsstärke auf. Deshalb muss die Strahlungsquelle viel exakter auf das Absorbtionsverhalten der Photoinitiatoren und des gegebenenfalls vorhandenen UV-Absorbers abgestimmt werden. Hier gilt, knapp daneben ist total verfehlt! Voraussetzung für gut funktionierende UV-Lacktrocknungssysteme ist eine genau auf die Lackprodukte abgestimmte Lacktrocknungstechnologie. Ein optimales Ergebnis kann nur in enger Kooperation mit der Lackindustrie erreicht werden.

Unser Ziel ist eine Trocknung im Bereich von Sekunden.

Welche Power muss ein UV-Trocknungsgerät denn haben?

HF: Für BASF als Lackhersteller steht natürlich die Trocknungsgeschwindigkeit in Kombination mit der Prozesssicherheit im Vordergrund. Soll heißen, dass die Trocknung zum einen rasend schnell funktionieren und zum anderen aber auch eine komplette Durchtrocknung gegeben sein muss. Diese Kombination erfordert eine gute Mischung aus Leistung und der richtigen LED-Technologie. Das Ziel, das wir mit unseren UV-Produkten verfolgen, ist eine Trocknung im Bereich von Sekunden.

Jos Keijenberg: „LED ist nicht gleich LED. Licht-LEDs sind relativ einfach. UV-LEDs, wie von Hedson eingesetzt, werden aufgrund ihres Einsatzgebiets designed“. Foto: BASF
Jos Keijenberg Foto: BASF

JK: LED ist nicht gleich LED. Licht-LEDs sind relativ einfach. UV-LEDs, wie von Hedson eingesetzt, werden aufgrund ihres Einsatzgebiets „designed“. Und damit auch alle Richtlinien erfüllt werden und ein gutes und sicheres Funktionieren gewährleistet ist, entwickelt Hedson nur professionell konstruierte Werkzeuge. Ein Beispiel: UV-LEDs entwickeln viel Wärme. Bleibt die Wärme in der LED, dann reduziert sich die Lebensdauer, außerdem nimmt die Leistung dramatisch ab. Ohne Kühlung ist eine UV-LED schnell am Ende. UV-LEDs kann jedermann heute im Internet kaufen. Hedson jedoch kooperiert mit den weltweit führenden LED-Herstellern. Und das hat sich als richtig erwiesen. Die Praxis zeigt uns täglich: Hedson LEDs erbringen die mit Abstand kürzesten UV-Lacktrocknungszeiten.

HF: Und noch ein kleiner Hinweis. Die Watt-Zahl sagt wenig über Power und Trocknungszeiten aus. Was zählt, ist die Lichtintensität, die ein UV-Material für eine 100 %ige Trocknung braucht. Diese muss mindestens 6 mW/cm² betragen. Ein Vergleich der im Markt erhältlichen UV-Lichtquellen ist nicht so einfach. Der UV SpotCure von Hedson produziert drei bis zwölf Mal mehr „Power“ und erfüllt als einziger bei gleichen Kriterien die Mindestanforderung mal zwei.

Die Wattzahl sagt wenig über Power und Trocknungszeiten aus.

Ist UV-B-Strahlung heute noch ein Thema, oder hat sich für die Lackhärtung UV-A durchgesetzt?

HF: Grundsätzlich werden wir als Lackhersteller weiterhin nur die UV-A-Technologie nutzen. Der Einsatz von UV-B Strahlung in unserem alltäglichen Werkstattleben erscheint uns zu risikoreich. Da für den Einsatz und den Umgang von UV-B-Strahlung weitreichendere Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssten, nehmen wir als Lackhersteller und auch die Firma Hedson Abstand von der UV-B-Technologie. Auch die weiteren Entwicklungen im Bereich der UV-Produkte werden auf der Basis von UVA geschehen.

JK: UV-B oder UV-C kam und kommt für Hedson im Autoreparaturbereich nicht infrage. In einem handwerklichen Umfeld ist eine korrekte und sichere Handhabung nicht kontrollierbar. Bei Hedson wird Sicherheit sehr ernst
genommen, daher ist UV-B oder-C ein absolutes No-Go.

Für welche Flächengrößen empfehlen Sie die UV-Technologie? Und wie beeinflusst dies die Wahl des Trocknungsgeräts?

HF: Nach der Markteinführung unseres UV-Füllers sehen wir einen deutlichen Trend in den Werkstätten. Die Trocknungsgeschwindigkeit, Produkteffizienz, die einfache Handhabung und die Prozesssicherheit haben unsere Partner darin bestärkt, den UV-Füller auch für größere Reparaturen einzusetzen. Somit sehen wir heute einen Einsatz im Bereich von Spot-Repair, sowie auch im Bereich von größeren Schäden. Wir als Lackhersteller sehen hier keine Limits beim Einsatz des UV-Füllers. Sicherlich ist dabei zu bedenken, dass nur die Flächen getrocknet werden können, die auch mit dem UV-Licht bestrahlt werden. Die Auswahl des richtigen Strahlers ist dabei an das Einsatzgebiet gekoppelt. Wer also größere Flächen mit dem UV-Füller reparieren möchte, sollte dementsprechend auch auf einen größeren Strahler setzten.

JK: Genau. Bisher waren die Schattenbereiche, also Stellen, die nicht mit UV-Licht bestrahlt wurden, ein begrenzender Faktor. Die Kombination von großen Strahlern mit dem UV-SpotCure- Handgerät erweitern hier die Anwendungsmöglichkeiten deutlich. Unser UV-LED-Handgerät ist in dem Sinne ergänzend zu den größeren Strahlern zu sehen. Zusätzlich ist der UV SpotCure aufgrund der einfachen Handhabung und ausgezeichneten Trocknungsleistung hervorragend für Spot- und Smartrepair geeignet.

Sind Kombigeräte IR/UV für die Betriebe eine praktische oder sogar die Ideallösung?

HF: Das hängt sicherlich von den eingesetzten Produkten ab. Derzeit gibt es noch einige Produkte, die mit der IR-Technologie getrocknet werden müssen. Als Lackhersteller werden wir die UV-Technologie weiterhin für die Reparaturlacklösungen unserer Marken R-M und Glasurit im Fokus haben, da wir einfach von den bereits benannten Attributen überzeugt sind und den Trend in unseren Partnerbetrieben sehen. Die UV-Technologie bietet hier heute schon einen großen Mehrwert für unsere Partner, der zukünftig, bezogen auf den steigenden Druck auf die Prozesszeiten, noch deutlich zum Tragen kommen wird.

JK: So unterschiedlich die Lackierbetriebe sind, so unterschiedlich ist auch das Angebot der Lackindustrie. Der konsequente Einsatz von IR-Geräten sichert stabile Ablaufprozesse und Qualität. Mit der Kombination aus IR / UV-A sind Betriebe in der Lage, mit allen verfügbaren Lacktechnologien zu arbeiten, und das prozesssicher und platzsparend in nur einem Gerät.

Herr Franke, Herr Keijenberg, vielen Dank für das Gespräch. mr ■



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