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Ausfiltern und bestrahlen

Technik
Ausfiltern und bestrahlen

Luftreiniger erleben im Zuge der Coronakrise einen Boom. Auch Werkstattausrüster haben mittlerweile entsprechende Geräte im Angebot.

Aerosole gelten als hauptsächliche Überträger des Coronavirus. Innerhalb geschlossener Räume gilt daher die Empfehlung, ihre Konzentration durch Lüften zu verringern und sie im Idealfall rasch nach außen zu befördern. Nicht überall ist das problemlos möglich, weshalb unter anderem für Schulen zumindest ergänzend auch Luftfiltersysteme empfohlen werden. In den Baumärkten sind entsprechende Geräte vielfach ausverkauft. Neu ist, dass auch Werkstattausrüster wie Wieländer + Schill oder Rupes Luftreiniger im Angebot haben. Ob in der Werkstatt, in Büros oder in Bereichen mit Kundenverkehr – die Geräte sollen das Risiko von Infektionen minimieren und so für Sicherheit sorgen.

Doppelt sicher

Viroline nennt sich eine Geräteserie, die Wieländer und Schill vertreibt. Dabei setzt man auf ein zweistufiges Konzept. Raumluft wird angesagt und durch einen G4-Vorfilter geführt. Im nachfolgenden Schwebstofffilter der Klasse H14 (zertifiziert nach DIN EN 1822) bleiben dann Bakterien, Viren und Schimmelpilze haften. Diese Hochleistungsfilter scheiden mehr als 99,995 Prozent aller feinen Schwebstoffpartikel größer 0,1 Mikrometer ab und sind so wirksam, dass sie auch in Krankenhäusern und Laboren eingesetzt werden. Anschließend werden Keime durch UV-C-Bestrahlung eliminiert. Verbleibende Viren, die noch nicht direkt vom UV-C-Licht abgetötet wurden, werden von einem HEPA-Virenfilter-H14 aufgenommen und durch die fortwährende Bestrahlung mit UV-C-Licht konsequent eliminiert. Die saubere Luft wird über die Luftauslässe in Bodennähe wieder in den Raum zurückgeführt.

Wie ein Mund-Nasen-Schutz

Die Entkeimung durch UVC-Strahlung ist ein Verfahren, das sich bei der Trinkwasseraufbereitung bereits seit langem bewährt. Im Sortiment befinden sich bei Wieländer + Schill vier Luftreiniger in verschiedenen Größen, abgestimmt auf Einsatzort und Anforderungen. „Ähnlich dem Prinzip eines Mund-Nasen-Schutzes absorbieren die Viroline-Geräte Stäube und Aerosole, die laut Robert-Koch-Institut oftmals die Träger von Viren sind“, erklärt Stephan Paschke, bei Wieländer + Schill Assistent der Geschäftsleitung. „In Kombination mit der UV-C-Bestrahlung ist der Schutz dann komplett.“ Die kleinste Version nennt sich Viroline Smart. Der Viroline Tower ist die größte Ausführung und eignet sich für Hallen und große Räume von bis zu 5000 Kubikmeter. Er findet Anwendung in Industriehallen, Stadthallen sowie Sport- und Freizeithallen. Durch eine intelligente Kombination der einzelnen Modelle kann die Raumluft auch zielgerichtet und individuell abgestimmt gereinigt werden.

Büros und Kundenbereiche

Die größte Nachfrage in der Kfz-Branche besteht laut Stephan Paschke nach der mittelgroßen, rund 2.500 Euro teuren Maxi-Ausführung. „Mit 1.500 Kubikmeter Leistung pro Stunde ist so ein Gerät in der Lage, die Luft in einem mittelgroßen Büro fünf bis sechs Mal pro Stunde zu filtern.“ Auch zu den Aufstellungsorten im Kundenbetrieb gibt es bei Wieländer + Schill bereits Erkenntnisse. Stephan Paschke: „Die meisten Betriebe stellen einen Luftreiniger in die Kundenempfangszone oder in Büros, in denen, wenn man das so sagen darf, systemrelevante Mitarbeiter sitzen.“ Ins Kalkül gezogen werden sollte speziell in Kundenbereichen auch die „beruhigende“ Wirkung, die – entsprechend platzierte Luftreinigungsgeräte auf besorgte Kundinnen und Kunden ausüben können. Im Werkstattbereich sind Luftreiniger, wie Stephan Paschke berichtet, wenig zu finden. Das liegt aber daran, dasshhier durch unterschiedliche technische Maßnahmen Luftaustausch garantiert ist – speziell in Betrieben, in denen Lackierarbeiten ausgeführt werden.

Reinigung wird Thema bleiben

Mit Luftreinigungsgeräten beschäftigt sich auch Schleif-, Polier- und Absaugspezialist Rupes, der seit kurzem den „Niveus“-Luftreiniger im Programm führt. Auch hier wird mittels eines Hochleistungsschwebstofffilters der Klasse ULPA 15 in Kombination mit einer UV-C-Bestrahlungseinheit quasi Reinraumatmosphäre erzeugt. „Als Spezialist für Absaugung war die Entwicklung eines Luftreinigers für Rupes eine naheliegende Aufgabe“, berichtet Deutschland-Verkaufsleiter Alexander Frais. In welchen Betriebsbereichen bei den Kunden die Niveus-Geräte aufgestellt werden, kann Alexander Frais noch nicht sagen. „Weil die Geräte brandneu sind, fehlt uns noch das Feedback aus dem Markt“, erklärt Frais. „Vorstellen können wir uns den Einsatz in Büroräumen, in der Kundenempfangszone, aber auch in der Werkstatt, je nach räumlicher Gegebenheit.“ Die rund 2.000 Euro, die das Niveus-Gerät kostet, sieht Alexander Frais als langfristige Investition: „Auch wenn der aktuelle Anlass die Coronakrise ist – das Thema Luftreinigung wird uns noch lange beschäftigen.“ mr■

www.wielanderschill.com,
www.rupes.com/de/


Stephan Paschke

„Ähnlich dem Prinzip eines Mund-Nasen-Schutzes absorbieren die Viroline-Geräte Stäube und Aerosole.“


Alexander Frais

„Auch wenn der aktuelle Anlass die Coronakrise ist – das Thema Luftreinigung wird uns noch lange beschäftigen.“

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