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Schadenmanagement als Digitalisierungstreiber in der K&L-Branche

Schadenmanagement
Auf dem Weg zur digitalen Werkstatt

Das Schadenmanagement stellt sich als Digitalisierungstreiber in der Karosserie- und Lackbranche heraus. Wir fragten bei den IT-Spezialisten nach.

Stefan Endres

Videokonferenzen, kontaktlose Auftragsannahme oder Bezahlung usw. – wir erleben gerade, wie digitale Werkzeuge in einer Zwangslage recht einfach letzte Akzeptanzhürden nehmen und nicht nur unser gewohntes professionelles Umfeld verändern. Damit hat die Digitalisierung noch einmal deutlich an Fahrt aufgenommen, sicherlich auch mit Folgen für das Schadenmanagement im K+L-Fachbetrieb.

Ziel einer durchgängigen Digitalisierung sind schlanke, effiziente Prozesse. Denn wenn Fehler vermieden werden, wenn Medienbrüche minimiert werden und wenn Informationen und Konditionen in Echtzeit genau dann zur Verfügung stehen, wenn sie benötigt werden, dann lässt es sich tatsächlich zum Teil schneller, kostengünstiger beziehungsweise rentabler arbeiten. Hinzu kommt mehr Transparenz, eine vernetzte Kooperation und die Chance, die eigenen Prozesse und Kennzahlen fundiert zu analysieren.

Schadenmanagement als Treiber

Wen wundert es also, dass bislang vor allem Schadensteuerer und Versicherer angesichts erkannter Einsparpotenziale eine der maßgeblichen treibenden Kräfte für das digitale, vernetzte Arbeiten im Schadenmanagement sind. Geht es um gesteuerte Schäden, dann sind die Partnerwerkstätten heute bereits in einem hohen Maße mit ihren Auftraggebern digital vernetzt. Dabei stehen noch weitere Optionen wie die Online-Beauftragung oder das Reparaturtracking im Raum. Klar ist, in Sachen Digitalisierung ist noch viel Luft nach oben, sprich einiges zu erwarten.

Arbeiten in der Cloud

Welche Digitalisierungstrends sehen nun die EDV-Dienstleister für freie Werkstattbetriebe, was wird in absehbarer Zeit auf den K+L-Fachbetrieb zukommen? Das Lackiererblatt hat bei den etablierten Anbietern von Schadennetzen und Managementsystemen, aber auch bei einem Newcomer nachgefragt und durchaus spannende Antworten erhalten. Dabei wird schnell klar, dass einige der skizzierten Entwicklungen auch ohne Schadensteuerung vor der Tür stehen und den Werkstattfachbetrieben durchaus auch in allen Geschäftsbereichen von Nutzen sein können. Neben der Online-Beauftragung und einem noch näher zu beschreibenden Reparatur-Tracking wird die Entwicklung hin zum Arbeiten in der Cloud thematisiert.

Eng damit verbunden sind neue Geschäfts-/Distributionsmodelle wie Software as a Service, bei dem die Software und die IT-Infrastruktur bei einem externen IT-Dienstleister betrieben und vom Kunden als Dienstleistung genutzt werden wird.

Planungstools für mehr Produktivität

Weitere Trends, die schon gar keine mehr sind, da die entsprechenden Softwarelösungen bereits im Markt sind oder deren Rollout unmittelbar bevorsteht, sind Kapazitätsplanung, Ressourcenmanagement und Kennzahlenanalyse. Von den Planungstools verspricht man sich ein wesentlich zielgerichteteres und damit produktiveres Arbeiten, bis hin zur geplanten Einsteuerung von Schäden in einem Werkstattfachbetrieb, der aktuell entsprechende Kapazitäten zur Verfügung stellen kann. Im Zusammenspiel ermöglichen es die neuen EDV-Tools den Entscheidern, in den Betrieben beispielsweise das Thema Auslastung gezielt anzugehen und rentabler zu arbeiten. Und mit einer fundierten Kenntnis der eigenen Kennzahlen lässt es sich auch selbstbewusster bei Verhandlungen um den SVS auftreten.

Mit KI zu neuen Ufern

Zu guter Letzt gibt es auch den Hinweis auf KI, also den Einsatz künstlicher Intelligenz und selbstlernender Systeme in der Hagelbranche. Und auch hier gilt, was gerade noch weit weg scheint, kann schon sehr bald in den Werkstatt-alltag eingezogen sein. Denn bereits heute gibt es interessante Ansätze, Schäden mittels KI zu identifizieren und sogar zu kalkulieren. Bei der Erfassung und Bewertung von Hagelschäden übrigens sind mit den Hagel-scannern schon durchaus tragfähige Lösungen im Markt. ■


Effizienzgewinn durch Auftragsmanagement: Die aktuelle Programmgeneration der KSR bietet zeitgemäße Oberflächen und Funktionen – auch auf mobilen Endgeräten.“ (Foto: KSR)

KSR: Werkstatt 4.0 als Komplettlösung

„Gerade im Schadenmanagement zählt Effizienz. Sie wird von Versicherern und Steuerern gefordert, hilft allerdings bei einem kooperativen Miteinander den Werkstattfachbetrieben auch dabei, die eigene Rentabilität in einem schwierigen Markt zu optimieren. Wir als unabhängiger Anbieter sehen dabei zwei wesentliche Entwicklungslinien in Sachen IT. Einmal wird die Vernetzung aller Player im Schadenmanagement weiter zunehmen. Informationen werden von der Beauftragung über das Reparaturtracking bis hin zur Rechnungsprüfung noch schneller zwischen den Playern hin und her fließen. Technisch heißt das, dass Themen wie Software as a service (SaaS) und Cloud Computing zunehmend mehr Einzug in die Werkstätten halten werden, weil sie ein schnelleres und vernetzteres Arbeiten ermöglichen. Bei den Softwarelösungen liegen Tools zum Ressourcenmanagement, zur Online-Terminvereinbarung und zum Tracking im Trend. Gerade das Ressourcenmanagement mit der detaillierten Planung von Aufträgen unterstützt die K&L-Betriebe beispielsweise dabei, nicht nur Über- sondern auch Unterlastung rechtzeitig zu erkennen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Unter dem thematischen Dach der Werkstatt 4.0 bringen wir all diese Punkte zusammen und liefern unseren Anwendern passgenaue Lösungen für mobiles Arbeiten, die Analyse betrieblicher Kennzahlen und für Auftrags- und Ressourcenmanagement.“

KSR EDV-Ingenieurbüro GmbH

www.ksredv.de


Positive Nutzererfahrung, mehr Mitarbeitermotivation

„Die Art und Weise, wie wir digitale Geräte nutzen, hat sich in den vergangenen Jahren grundsätzlich verändert. Egal ob im professionellen oder privaten Umfeld, wir arbeiten vernetzter, verteilter und der allgegenwärtige mobile Zugriff sowie die Unterstützung durch KI sind selbstverständlich geworden. Diese Entwicklung steckt bei den Softwaresystemen für die Schadenbranche teilweise noch in den Kinderschuhen. Allerdings kann in Zeiten von Fachkräftemangel und eingeforderter „Work-Live-Balance“ eine Software, die eine positive Nutzererfahrung ermöglicht, entscheidend zur Mitarbeitermotivation und damit zum Betriebserfolg beitragen. Das schlägt sich dann auch im Sinne von mehr Effizienz bei der Abwicklung gesteuerter Schäden nieder. Gerade im Schadenmanagement werden Cloudanwendungen immer wichtiger werden, da sie nicht nur aufwendige Technik vor Ort sparen, sondern alle an der Schadenabwicklung Beteiligten geräteunabhängig miteinander vernetzen und in den Prozess einbinden. Zunehmend an Bedeutung gewinnen auch vernetzte Analyse- und Planungstools, mit denen der Werkstattfachbetrieb seine Performance in verschiedensten Bereichen messen kann. Dabei spielt nicht nur die Leistungsauswertung der eigenen Mitarbeiter eine große Rolle, denn bei immer aufwendigeren Schadenprozessen ist es essenziell, dass Betriebsinhaber in der Lage sind, zu erkennen, welche Aufträge tatsächlich lohnend für das Unternehmen sind. PDR.cloud ist aktuell das einzige originär mobile und rein Cloud-basierte Softwaresystem für Karosserie- und Lackierfachbetriebe. Es vereint die bekannten Funktionen eines klassischen DMS mit smarten Lösungen und zeitgemäßer IT-Architektur.“ PDR.Cloud, Josua Bücher

www.pdr.cloud


„Die vernetzte Werkstatt: Der digitale Arbeitsplatz für softwaregestützte Reparatur am Fahrzeug wird bereits im SFK-KFZ.net von Bücher-EDV unterstützt (hier die Schnittstelle zu Hella Gutmann macsDIA). (Foto: Bücher EDV)

Digitaler Arbeitsplatz für softwaregestützte Reparatur

„aufgrund der Digitalisierung und Automatisierung durch Mikroelektronik in Fahrzeugen erleben wir gerade einen sehr starken technischen Wandel. Dieser Wandel wird auch neue Anforderungen an die IT-Infrastruktur der K+L-Fachbetriebe stellen. Informations-Tracking und Online-Termine liegen im Trend der Zeit und werden durch die Schadenssteuerer für die Kunden der Versicherungen gefordert werden. Eine elektronische Beauftragung durch den Schadensteuerer muss ein Software-System bis zur elektronischen Übermittlung einer dunkelprüfungsfähigen Rechnung verarbeiten können. Zusammenarbeitende Softwaresysteme, die über barrierefreie Schnittstellen miteinander kommunizieren, sowie ein Ressourcenplaner sind für optimierte Prozesse unbedingt notwendig. Die vernetzte Werkstatt mit kommunizierenden Testgeräten und das papierlose Büro sind Forderungen, die für einen nahtlosen Reparatur- und Verwaltungsprozess benötigt werden. Der digitale Arbeitsplatz für softwaregestützte Reparatur am Fahrzeug wird bereits von uns unterstützt. Ein Beispiel dafür ist die in der mobilen Anwendung im SFK-KFZ.net bereitgestellte Schnittstelle zu Hella Gutmann macsDIA.“
Buecher EDV

www.buecher-edv.de


Mobile Endgeräte und Cloudservices bei Audatex

„Die gesteuerten Schäden sind und bleiben ein wichtiger Ertragsfaktor für einen großen Teil der Karosserie- und Lackierfachbetriebe. Über unsere Kommunikationsplattform AudaNet vernetzen wir die Akteure im Schadenmanagement und ermöglichen den Werkstätten die sichere, gesetzeskonforme und einheitliche Kommunikation mit den Steuerern und Versicherern, denn unser Managementsystem C@risma erkennt, wie der entsprechende, gesteuerte Auftrag abgewickelt werden muss. Welche Stundenverrechnungssätze müssen verwendet werden, wer prüft die Rechnung, welche Pflichtangaben sind erforderlich? Zusätzlich werden Statusinformationen zum Schaden ohne Umwege und Mehraufwand zu externen Portalen versendet und relevante Informationen an Planungstools übermittelt.Ein aktueller IT-Trend ist sicherlich die Verlagerung von Technik und Software in die Cloud. Mit der AudaCloud haben wir bereits einen Service, der es den Werkstätten erlaubt, C@risma online zu nutzen. Das erspart teure Hardware und schafft administrative Vorteile wie die Erledigung bestimmter Jobs im Homeoffice. Auch das mobile Arbeiten und das Ressourcenmanagement werden für die K&L-Betriebe bedeutsamer, um bei gesteuerten Schäden wettbewerbsfähig zu bleiben. Ebenso wichtig werden immer mehr Analysetools, die dem Betriebsinhaber transparente Kennzahlen zum Unternehmen liefern, auf deren Basis Entscheidungen im Tagesgeschäft getroffen, aber auch strategische Weichenstellungen vorgenommen werden können.“ Audatex AUTOonline GmbH

www.ax-ao.de


Vernetzung pur: Die DAT bietet zahlreiche Prozessvorteile durch die Integration aller Player im Schadenmanagement. (Foto: DAT)

Mit myClaim Steuerungsprozesse optimieren

„Bei der Abwicklung gesteuerter Schäden wird es für K+L-Betriebe im Bereich IT in Zukunft zunehmend um optimale digitale Prozesse gehen. Die DAT bietet dafür mit dem Modul myClaim die passende Technologie an. So können Versicherungen und Schadensteuerer die vereinbarten Konditionen und Prozessschritte in myClaim hinterlegen. Details wie das Lacksystem (Hersteller, DAT-Eurolack und AZT) werden ebenso berücksichtigt wie Stundenverrechnungssätze, Teileaufschläge oder der Status der Reparaturfreigabe. Wenn ein Auftrag über das Schadennetz eintrifft, dann enthält dieser automatisch Halter- und Fahrzeugdaten sowie die Schadennummer. Dies vermeidet fehlerhafte Abläufe und Berechnungen. Der Austausch von Dokumenten und die Kommunikation zwischen den Vertragspartnern erfolgt ebenfalls über das Schadennetz. Durch die Vermeidung von Prozessstörungen und die Transparenz aller Informationen läuft die komplette Abwicklung des Auftrags
bis zum Ausgleich der Rechnung flüssig ab.“
DAT – Deutsche Automobil Treuhand

www.dat.de

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