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Edelweiß Customs restauriert historische Zweiräder

Oldtimer
Die Liebe zum Altmetall

Robert Redlich hat sich mit seiner Firma Edelweiß Customs auf die Restaurierung historischer Zweiräder spezialisiert.

Der Scheunenfund ist innerhalb der Oldtimer-Gemeinde ein echter Mythos. Er rankt sich um Fahrzeuge, die, stark unter Wert aufbewahrt, quasi im Verborgenen ihren Dornröschenschlaf abgehalten haben, bis ein Oldtimer-Enthusiast mit Diamantenauge sie entdeckt und wachküsst. Wie könnte man eine solche Story nur toppen? Eigentlich nur – mit einem Bodenfund.

Motorrad lag 80 Jahre unter der Erde

Zum Beispiel mit einer Vorkriegs-Diamant. Der Besitzer vergrub sie damals im Garten, als die Deutschen nach Polen einmarschierten. Mehr als 80 Jahre später entdeckt der Urenkel bei Bauarbeiten das Motorrad wieder. Ein Glück nur, dass dem Finder Kontakt zu Robert Redlich vermittelt wird. Er liebt solche Geschichten – und vor allem solche Motorräder. „Als ich auf dieses Motorrad angesprochen wurde, war ich sofort Feuer und Flamme“, erinnert sich Robert Redlich. „Diamant-Motorräder wurden nur drei Jahre lang in Brand-Erbisdorf produziert und sind entsprechend rar.“ Wenn man die Maschine betrachtet, fällt es nicht ganz leicht, Redlichs Begeisterung zu teilen, denn vor einem steht, man kann es nicht anders sagen, ein Wrack. Aber eines mit Geschichte. Und die möchte Robert Redlich sichtbar machen.

Behutsam vorgehen

Redlich hat sich mit seiner Firma Edelweiß Customs in der Oldtimer-Community einen Namen gemacht. Die Spezialität des 2014 im thüringischen Schleiz gegründeten Unternehmens: Das Aufspüren und Restaurieren historischer Zweiräder. Edelweiß Customs lebt vom Handel mit – in aller Regel – zweirädrigen Oldtimern und Ersatzteilen, aber auch von Restaurierungen im Kundenauftrag. Bereits mit zehn Jahren hat Redlich begonnen, an alten Fahrzeugen zu schrauben. „Durch den Wartburg 311 meines Vaters wurde die Liebe zum alten Blech schon in früher Kindheit entfacht.“ Bei der Restaurierung der Fahrzeuge ist Patina Trumpf. Viele der Motorräder in der Werkstatt wirken auf den ersten Blick, als befänden sie sich im Fundzustand, tatsächlich aber sind sie abhol- und fahrbereit. „Oberstes Prinzip bei unseren Restaurierungen ist der Respekt vor der Geschichte des jeweiligen Fahrzeugs“, erklärt Robert Redlich. „Wir gehen insbesondere bei den Oberflächen extrem behutsam vor. Was erhalten werden kann, bleibt erhalten.“

Lacke, Öle , Harze

Zugute kommt ihm sein Studium an der HWT in Berlin, wo er den Studiengang „Konservierung und Restaurierung von technischem Kulturgut und modernen Materialien“ belegte. Dort lernte er, mit welchen Mitteln und Werkzeugen unterschiedlichste Oberflächen aufgefrischt, konserviert, erhalten oder auch wiederhergestellt werden. Lacke spielen dabei eine wichtige Rolle, verarbeitet werden aber verschiedene Öle und Harze. „Natürlich ist bei uns auch künstliche Patinierung manchmal sinnvoll und notwendig“, erklärt Robert Redlich. „Wenn wir zum Beispiel für ein historisches Motorrad einen neuen Tankdeckel beschafft haben, lassen wir den künstlich altern, sodass sich ein schlüssiges Gesamtbild ergibt.“

Natürlich kommt es auch vor, dass ein Motorrad eine ganz neue Lackierung erhält. Edelweiß Customs verlässt sich in solchen Fällen auf Kooperationspartner aus der Nachbarschaft. „Oft genügt es, ein Fahrzeug optisch in den Zustand zu versetzen, der es ihm erlaubt, seine eigene Geschichte zu erzählen“, erklärt Robert Redlich, „und manchmal muss man deutlich mehr tun. Edelweiß Customs steht nicht für eine bestimmte Art der Restaurierung, Edelweiß Customs steht für die Liebe zum Altmetall.“ mr ■

www.edelweisscustoms.com

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