Über Jahre hat sich der Decklackverbrauch schleichend vermindert. Mit der Einführung von MS-, HS, und VHS-Material wurde der Festkörperanteil erhöht und der Lösemittelanteil reduziert. Die Deckkraft erhöhte sich; damit wird weniger Material benötigt. Mit Einführung von VOC-konformen Materialien reduziert sich der Materialverbrauch weiter. Ab 01.01.2007 darf die Lackindustrie nur noch VOC konformes Material für den Europäischen Markt herstellen. Die bisher am Markt erhältlichen Materialien, können dann nicht mehr im deutschen Handel eingekauft werden.
Mit der Einführung der „Eurotax/Schwacke Liste Lackierung II/2006“ wurden die Materialwerte an die aktuellen Preislisten und die aktuellen Verbrauchswerte angepasst. Das Allianz Zentrum für Technik (AZT) und das Institut für Fahrzeuglackierung (IFL) haben gemeinsam Verbrauchswerte in Werkstätten ermittelt. Beim Wasserbasislack, beim VOC-konformen Klarlack und beim Elastik-Zusatzmittel sind die Verbrauchsmengen deutlich zurückgegangen.
In der neuen Liste kommen die neuen Verbrauchsmengen multipliziert mit den Brutto-Einkaufspreisen zur Verrechnung. Perl-/Mica- und Xirallic-Lacke sind seit II/2006 bereits im Materialwert anteilig nach Marktanteilen enthalten. Der Perl/Mica-Zuschlag entfällt deshalb in der neuen Liste. Lediglich die sehr teueren Lacke wie z.B. Multicolorlacke, können mit ihrem betriebsspezifischen Preis, je nach Einzelfall, zusätzlich verrechnet werden.
Durch den Einsatz der Branchenverbände werden erstmalig auch die nicht mehr zu verwertenden Lackmaterialien, die nach Fertigstellung des Auftrags übrig bleiben (Schütt und Schwund), berücksichtigt. Durch die kürzere Lagerstabilität beim Basislack und die geringe Topfzeit beim Klarlack muss ein großer Anteil der Reste entsorgt werden. Ziel des IFL war es, dass diese Reste erstmalig mit in die Verrechnung einfließen.
Mit Einführung der neuen Kalkulationsliste müssen Betriebe ihren Lackiermaterial-Index neu berechnen, denn die schleichende Veränderung über viele Jahre kommt in der neuen Liste schlagartig zum Tragen. Weiteren Einfluss auf den Index nehmen die neuen Materialien, wenn diese im Betrieb eingeführt werden. Betriebe, die ihren Index wie vorgeschrieben neu berechnen, haben keine Nachteile zu befürchten.
Wie der Betrieb seine betriebsspezifischen Materialkosten und die dazu gehörenden AZT Materialkosten berechnen kann, steht in der „Schwacke Liste Lackierung II/2006“ auf der Seite 42 und 43.
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