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Scharf rechnen lohnt sich

Energiekosten umlegen - BFL und WWU geben Tipps
Scharf rechnen lohnt sich

Das Lackierhandwerk ist von der Energiepreisentwicklung besonders hart betroffen. Wie können Betriebe gegen den immensen Strom- und Gasverbrauch vorgehen?

Energiekosten für Lackierbetriebe, BFL und WWU geben Tipps: Die Energieabrechnungen liegen bei einer bis zu achtfachen Preiserhöhung gegenüber dem kalkulierten Preis vor der Krise. Daher müssen Betriebe handeln – dazu gehört auch eine Umlage der gestiegenen Kosten auf die Stundenverrechnungssätze. Der höchste Energieaufwand resultiert aus der Lackierung von Fahrzeugen. Auch wenn im Markt bereits Lacktechnologien existieren, die für den Trockenprozess der finalen Lackschicht weniger Energie benötigen, bleibt der eigentliche Prozess des Lackiervorganges für eine Fahrzeugreparaturlackierung unverändert energieintensiv.
Unternehmer müssen also die Kostenspirale im Blick behalten und ihre Kosten anhand der monatlichen Summen- und Saldenliste bzw. Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) genau analysieren – und ggf. ihre Kalkulation anpassen.

Stundenverrechnungssatz überprüfen – wie vorgehen?

Einige Tipps, wie Sie Ihre Kalkulation schon überschlägig prüfen können, ohne dass Sie gleich zu einer detaillierten Ergebnisrechnung greifen müssen:

  • Ziehen Sie einen Soll-Ist-Vergleich des Durchschnittsverbrauchs an Energiekosten der Vergangenheit (Strom, Gas, Wasser, Heizung etc.) in kWh. Sie finden diese Kosten bspw. im DATEV-Kontenrahmen SKR03 ab Konto 4230 und im SKR 04 ab Konto 6320. Schlüsseln Sie den Verbrauch nach den letzten zwei, drei Jahren, bei unterjähriger Betrachtung ggf. auch nach Monaten/Quartalen. Stellen Sie fest, wie viel Euro der Preisanstieg beträgt (pro kWh in Euro als Differenz von Neuvertrag gegenüber Altvertrag).
  • Berechnen Sie die neue Gesamtbelastung in Euro pro Jahr/Monat auf Basis des Neuvertrags für Energie (nicht nur die Mehrkosten).
  • Aktualisieren Sie die Berechnung der direkt verrechenbaren (produktiven) Kapazität Ihres Betriebes in Stunden 2022 bzw. 2023, die Sie am Markt verkaufen können. Diese Gesamtkapazität kann beispielsweise schon allein aufgrund eines höheren Krankheitsstandes Ihrer Gesellen variieren. Ziehen Sie auch hier einen Vergleich der Gesamtstunden über die letzten zwei, drei Jahre.
  • Dividieren Sie die bisherige Belastung nur aus Energiekosten durch die bisherige Kapazität in Stunden. So erhalten Sie die bisherige Belastung aus Energiekosten in Euro/Std. – für die letzten zwei, drei Jahre.
  • Dividieren Sie anschließend die neue Belastung aus Energiekosten durch Ihre aktualisierte Kapazität in Stunden. So erhalten Sie die neue Energiekostenbelastung in Euro/Std. Die Differenz zwischen den Beträgen für die Vergangenheit und die aktuelle Situation zeigt Ihnen den Mehrbetrag, den Sie Ihrem Stundenverrechnungssatz zuschlagen müssen, um die Energiepreisentwicklung abzufangen.
  • Berechnen Sie auf die gleiche Weise weitere gestiegene Kosten bspw. Versicherungen).
  • Betrachten Sie nach der Berechnung kritisch, ob der angepasste Stundenverrechnungssatz die (eventuell auch nur regionale) Preisverteuerung wirklich deckt und zusätzlich noch Ihre Gewinnmarge bietet. Niemand kann es korrekt prognostizieren, aber man muss damit rechnen, dass sich die Entwicklung auf dem Energiemarkt in den kommenden Jahren nicht unbedingt entspannt und dazu möglicherweise auch noch regionale Unterschiede hinzukommen.

    Fazit

    Betriebe müssen regelmäßig(er) und kontinuierlich ihre Kosten analysieren und Kostenrechnung betreiben, um den Stundenverrechnungssatz anzupassen. Dazu gehört auch der wiederholte Konditionencheck bestehender Verträge. Und nicht zu vergessen – kostenlose Serviceleistungen, wie zum Beispiel der Ersatzwagen, sind durchsteigende Beschaffungs- und Unterhaltskosten ebenfalls auf den Prüfstand zu stellen, oder zu streichen. Musterschreiben und ein Excel-Tool zur Berechnung der Mehrkosten aus Gas und Strom sind bei den Verbänden BFL und WWU erhältlich.

www.fahrzeuglackierer.de

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