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Großes Familientreffen der K&L-Branche

Deutscher Lackierertag 2020
Großes Familientreffen der K&L-Branche

Der Deutsche Lackierertag 2020 im EHH Auto-, Karosserie- und Lackierzentrum in Ludwigsfelde wartete mit einer Rekordzahl an Teilnehmern und Ausstellern auf. Das Fachprogramm ließ keine Wünsche offen.

Der Deutsche Lackierertag 2020 am 24. und 25. Januar war mit weit über 300 Gästen einer der bestbesuchten und größten, zugleich einer der familiärsten Lackiertage der letzten Zeit. Ein Widerspruch? Nein, denn es gelang den Organisatoren von BFL und Kongresspartner PPG, ein Programm zusammenzustellen, das am Puls der Zeit war und aktuellste Branchenthemen aufgriff. Für die familiäre Atmosphäre sorgte Gastgeber Hasan Hüseyin Eren gemeinsam mit seiner Familie und seinem Team. Ob auf der Bühne, im Kontakt mit den Ausstellern oder abends am Grill, als es sich der Gastgeber nicht nehmen ließ, die Besucher persönlich zu bewirten. Die Präsenz des Firmenchefs prägte den Lackierertag.

Der DAT-Report beim Lackierertag

Nach der Eröffnung des Lackierertags durch den BFL-Vorsitzenden Paul Kehle, PPG Business Manager Jochen Kleemann und Gastgeber Hasan Hüseyin Eren folgte mit dem Vortrag „Die Branche im Spiegel der Endverbraucher – der DAT-Report 2020“ eines der Highlights der Veranstaltung. Dr. Martin Endlein, Leiter Unternehmenskommunikation Deutsche Automobil Treuhand GmbH, präsentiert den erst einen Tag zuvor in Berlin „uraufgeführten“ DAT-Report 2020. Aktueller geht es nicht. Deutlich wurde, dass dieser ausführlichste und informativste Branchenspiegel der Kfz-Wirtschaft dem Thema „Reparaturverhalten“ immer größeren Raum widmet. Erstaunlich zum Beispiel die Erkenntnis aus dem DAT-Report, dass 32 Prozent der befragten Autofahrer mit dem Begriff „Smart Repair“ nichts anfangen konnten. Hier liegt sicherlich noch viel Potenzial für die Reparaturbranche. Die Rolle der Werkstatt als erster Ansprechpartner nach einem Unfall hat sich laut DAT-Report gestärkt. 57 Prozent aller Befragten gaben an, sich zuerst an die Werkstatt zu wenden. 29 Prozent nannten den neutralen Sachverständigen, 22 Prozent den Anwalt.

Alles digital beim Lackierertag

Nach Dr. Martin Endlein gehörte Ellen Schmidt vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe die Bühne. Ihr Thema: „Kaum Strategien zur Digitalisierung“. Präsentiert wurde auf dem Lackierertag eine Studie zum Stand digitaler Prozesse in Kfz-Unternehmen. Viel mehr als Ansätze gibt es, so das Fazit der Studie nicht. Will die Kfz-Branche an der Digitalisierung teilhaben und von ihr profitieren, dann gilt es jetzt Weichen zu stellen. Wie Digitalisierung in der Praxis eines Lackier- und Karosseriebetriebes aussehen kann, demonstrierte im Anschluss daran Lars Worring, Customer Process Manager PPG. Er präsentierte „Die vernetzte Werkstatt“, in der mit dem „Process Manager“ der Workflow verbessert werden kann.  Mit weiteren Soft- und Hardware-Tools – allen voran das neue MoonWalk-Farbmischsystem“ – kann der Prozess der Farbtonfindung- und Vorbereitung beschleunigt und automatisiert werden kann. Dass für Maßnahmen zur Digitalisierung durchaus auch öffentliche Fördergelder in Anspruch genommen werden können, machte danach Tanja Ebbing von der gleichnamigen Unternehmensberatung deutlich.

Big Data und KI

„Wie Big Data, KI und Digitalisierung die Schadensteuerung verändern werden“. So lautetet der Vortrag von Frank Hoffmann, Geschäftsführer ClaimsControlling GmbH, und Uwe Schmortte, Leiter der IcamSystems GmbH. Anschaulich führten sie vor, wie beispielsweise die Analyse von Schadenbildern und gewaltigen Mengen von Reparaturdaten dazu führen könnte, dass alleine auf Basis dieser Daten Kostenvoranschläge erstellt werden können.

Ehre, wem Ehre gebührt

Eine Premiere erfolgte zum Beginn des Abendprogramms. Erstmals wurden im Rahmen des Deutschen Lackiertages die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bundesleistungswettbewerbs vor großem Publikum geehrt. Der Wettbewerb fand im November letzten Jahres bei PPG in Hilden statt. Fast alle Finalisten folgten der Einladung des Lackherstellers zum Deutschen Lackiertag und ließen sich unter dem Motto „Die Zukunft gestalten“ angemessen feiern. Nahtlos ging man dann zur „Branchen-Party“ über, die praktischerweise in der großzügigen Werkstatthalle stattfand. So gab es reichlich Gelegenheit nicht nur zum Feiern, sondern auch zum Netzwerken und zum Besuch der Fachausstellung bis in den späten Abend.

Gemeinsam stärker

Tag zwei des Deutschen Lackierertags stand ganz im Zeichen der Nachwuchsgewinnung. Zuvor machten Jan Bauer, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, und ZKF-Präsident Peter Börner deutlich, dass Fahrzeuglackierer und Karosseriebauer künftig noch näher aneinanderrücken und stärker kooperieren werden. Tenor dabei: Die Zeit, in der Verbände sich abschotten und Insellösungen suchen, ist angesichts der aktuellen Herausforderungen wie Digitalisierung und Nachwuchsmangel vorbei.

Lackierertag präsentiert Nachwuchs der  Branche

Der Nachwuchsmangel stand dann im Mittelpunkt der von schaden.news-Chefredakteur Christian Simmert moderierten Diskussionsrunde. Der Titel: Titel „Hart aber fair. Haben wir bald keine Fachkräfte mehr?“ Hasan Hüsyin Eren beklagte dabei, dass der Einstellung von Fachkräften aus dem Nicht-EU-Ausland hohe bürokratische Hürden entgegenstehen. Dass die einschlägigen Regelungen insbesondere für das Handwerk wenig tauglich sind, bestätigte Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz. Niclas Brettner von der Peters GmbH Karosserie- Lackierfachbetriebe in Hamburg machte deutlich, dass Migration nach Deutschland als Chance begriffen werden muss, Nachwuchskräfte zu gewinnen.

Betriebe müssen sich umstellen

Er zeigte aber auch auf, dass dazu seitens des Betriebes Prozesse vereinfacht und systematisiert werden müssen. Dass es mit kreativen Aktionen wie einem Dienstwagen für leistungsstarke Azubis, aber auch Präsenz an Schulen möglich ist, auch heute noch Auszubildende zu gewinnen, machte Michaela Müller, Geschäftsführerin der BMK Müller Karosserie & Lack GmbH aus Marbach am Neckar deutlich. Mit Laura Philipp, der Zweitplatzierten des Bundesleistungswettbewerbs, stand beim Lackierertag eine Vertreterin der jungen Lackierer-Generation auf der Bühne. Sie vermittelte überzeugend, dass der Beruf des Fahrzeuglackierers für junge Menschen ein spannendes und faszinierendes Tätigkeitsfeld sowie reichlich Möglichkeiten der Weiterqualifizierung bietet.

Zukunft der Ausbildung

Ein weiteres Highlight bot nach der Mittagspause Andreas Kellers Vortrag zum Thema „Unternehmenskultur im Handwerk“. Die These des Gründers der Stellschrauben UG: Mitarbeiterführung wird in Zukunft wichtiger als Prozessoptimierung. Andreas Keller belegte dies mit zahlreichen Best-Practice-Beispielen aus der Praxis. Den Abschluss des Fachprogramms bildete der Vortrag von Christoph Huber von der Firma Feynsinn, einem Tochterunternehmen der EDAG Engineering GmbH. Mit dem VR Paintshop hat diese ein virtuelles Lackier-Lernsystem entwickelt. Dieses ermöglicht es, ohne Materialverbrauch Lackapplikation spielerisch und „virtuell“ zu trainieren. So gab es zum Ende der Vortragsreihe auch noch einen Blick in die Zukunft der Lackierer-Ausbildung.

Mit einem Dank an die Gastgeberfamilie Eren, Kongresspartner PPG, alle Aussteller, Referenten und die zahlreichen Besucher beendete Paul Kehle einen Deutschen Lackierertag 2020, an dem sich künftige Veranstaltungen messen lassen müssen. Ein Familientreffen der K&L-Szene im ganz großen Rahmen. mr■

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