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Branchentreff mit Signalwirkung

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Branchentreff mit Signalwirkung

Der Deutsche Lackierertag 2005 in Hamburg

Dass der Deutsche Lackierertag in Hamburg ein Erfolg werden würde, deutete sich bereits im Vorfeld an. Ein Indiz dafür: Die hohe Zahl der Anmeldungen, die schon frühzeitig beim Veranstalter eintrafen. „Am Ende konnten wir deutlich über 200 Teilnehmer, die aus ganz Deutschland angereist waren, zählen“, berichtete nicht ohne Stolz Dr. Albert Bill vom Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, der mit der Organisation der Veranstaltung in der Frankfuter Geschäftsstelle betraut war. Ebenso erfreulich wie das starke Interesse seitens der Betriebe war der große Andrang der Aussteller. Über 30 namhafte Unternehmen aus der Lackier- und Karosseriebranche waren am 4. und 5. November beim Lackierertag und beim Werkstatttag vertreten – ein deutlicher Vorsprung gegenüber der letzten Veranstaltung 2003 in Ulm.

Lufthansa als Vorprogramm
Für einen Teil der Fachbesucher begann der Lackierertag bereits am 3. November. Auf dem Programm stand eine Besichtigung der Lufthansa-Werft am Hamburger Flughafen. Mehr als 50 Teilnehmer, die sich zu diesem Zusatzangebot angemeldet hatten, konnten einen Blick hinter die Kulissen eines der größten Luftfahrt-Servicebetriebe der Welt werfen – von der Triebwerksüberholung über die Instandsetzung bis hin zur individuellen Innenausstattung von Firmen- und Privatjets. Natürlich stand auch eine Visite in der Lackieranlage auf dem Programm, wo die gigantischen Dimensionen imponierten.
Der „offizielle“ Teil des Lackierertags begann am Freitag, dem 4. November. Auf die Begrüßung der Teilnehmer durch den BFL-Vorsitzenden Paul Kehle folgten Grußworte von Jürgen Hinz, dem Präsidenten des Hauptverbandes Farbe, Gestaltung, Bautenschutz. Er betonte in seiner kurzen Ansprache den Wert des Lackierertags als einem „nicht von Marketing-Interessen einzelner Hersteller gelenkten Treffen von unabhängigen Betriebsinhabern und Branchenexperten.“ Gerhard Gröner begrüßte im Anschluss danach als Repräsentant des Verbandes der Lackhersteller die Teilnehmer.
Mit Volker Lange, Präsident des Verbandes der Importeure von Kraftfahrzeugen, erörterte dann ein ausgewiesener Kenner des Automobilmarktes Chancen, Perspektiven und aktuelle Entwicklungen. Deutlich war sein Appell an die Politik: „Der deutsche Autofahrer ist an der Grenze seiner Belastungsfähigkeit angelangt. Weitere mit dem Automobil verbundene Steuererhöhungen würden dazu führen, dass einer der Konjunkturmotoren zu erliegen droht.“
Walter K. Pfauntsch, Presse und PR Pfauntsch, stellte in seinem darauf folgenden Referat die Frage „Quo vadis Reparaturgewerbe?“.
90 Minuten wie im Flug
Einen Höhepunkt des Lackierertages stellte zweifellos der Vortrag „Motivieren – Verkaufen – Führen“ des Rhetorik-Professors Gerhard Lange dar. Sein ebenso informativer wie kurzweiliger Vortrag war mit Pointen und Anekdoten gespickt, so dass die 90 Minuten Vortragszeit wie im Flug vergingen.
„Moderne Karosserieinstandsetzung“ lautete das Thema des Vortrags von Dirk Altbrod und Jürgen Peitz, der das Programm des ersten Tages beschloss. Die beiden Opel-Karosserieexperten gaben eine Einblick in die konstruktiven Möglichkeiten neuer Stahlsorten, beleuchteten den Zusammenhang zwischen Reparaturfreundlichkeit und Versicherungseinstufung und gaben einen Einblick in zukünftige Reparaturverfahren. Die vermittelte Botschaft war dabei klar: Nur wer alle Möglichkeiten der Informationsgewinnung nutzt und in modernste Instandsetzungstechnik investiert, hat die Möglichkeit, die Vielzahl neuer Werkstoffe zu erkennen und zu reparieren.
Durchaus Chancen
Vor Beginn des Werkstatttages am Samstag, dem 5. November, stand eine Sitzung der Gesellschaft für Fahrzeuglackierung auf dem Programm. Nachdem Themen aus der Tarif- und Verbandspolitik diskutiert worden waren, standen die turnusmäßigen Vorstandswahlen an. Der bestehende Vorstand, bestehend aus Paul Kehle, Peter Dolscheid, Hubert Fluck und Kay Dähn, stellte sich erneut zur Wahl und wurde einstimmig und en bloc im Amt bestätigt.
Georg Tautz, Geschäftsführer Spies Hecker, und Torsten Stahlberg, Leiter Technik, eröffneten das Fachprogramm. Themen ihres Vortrags: Status Quo und Zukunft der Reparaturlackierung, aktuelle Marktsituation, Einfluss der Automobilserie auf den Reparaturprozess und innovative Lacktechnologien. Dabei nahm Georg Tautz auch Stellung zu Marktchancen und Marktentwicklung. Sein Fazit: Auch in der schwierigen derzeitigen Umbruchsituation ist Schwarzmalen nicht angebracht. Für Betriebe, die sich den Herausforderungen stellen, bieten sich durchaus auch neue Chancen.
Hoch explosiv
Mit einem aktuellen und momentan heftig diskutierten Thema beschäftigte sich im Anschluss daran Dipl.-Ing Jürgen Knopp von der Norddeutschen Metall-Berufsgenossenschaft. Der Titel seines Vortrags lautete „Das Explosionsschutzdokument – die Umsetzung im Lackierbetrieb.“ Neben der Erstellung des Dokumentes selbst kam auch die Bedeutung präventiver Maßnahmen zum Explosionsschutz ausgiebig zur Sprache. Den Abschluss des Fachprogramms markierte Norbert Hermann vom Allianz Zentrum für Technik. Er präsentierte die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung des AZT zum Thema „Kratzresistentere Kfz-Klarlackierungen – Auswirkungen auf die Reparaturlackierung.“ Während es, so sein Fazit, ganz zu Anfang schien, als seien „kratzfeste“ Lackierungen nur relativ großflächig zu reparieren, wurden mittlerweile Arbeitsmaterialien und Verfahren so angepasst, dass der Reparaturaufwand dem von herkömmlichen Klarlacken vergleichbar ist. Außerdem versäumte Norbert Herrmann vor diesem Forum nicht, auf die konstruktive Beziehung zwischen BFL und AZT hinzuweisen, wie sie sich zum Beispiel in der Zusammenarbeit im AZT Lackbeirat ausdrückt. Das Vortragsprogramm zeichnete sich insgesamt durch Aktualität und Vielfalt aus. Für jeden war etwas dabei: Technik und Betriebswirtschaft, Ausbildung und Arbeitsschutz, Lack und Karosserie. MR

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