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Schadensteuerung: Repanet berät seine Partner

Schadensteuerung: Repanet berät seine Partner
Preisnachlass gegen Auslastung?

Preisnachlass gegen Auslastung?
Gesteuerte Aufträge machen in vielen K+L-Betrieben einen erheblichen Teil des Umsatzes aus. Wer hier neu einsteigen möchte, sollte sich vorher gut informieren. (Foto: M. Rehm)
Der Einstieg in die Schadensteuerung sollte sorgfältig erwogen und gut geplant sein. Repanet hilft seinen Partnern bei der Orientierung.

Für viele Karosserie- und Lackierbetriebe stellen gesteuerte Schäden ein wichtiges wirtschaftliches Standbein dar. Die Schadensteuerung hat sich etabliert – und sie wird weiter wachsen. Gleichzeitig gibt es hier relativ wenige verlässliche Kennzahlen.

Wie hoch die Steuerungsquote ist, wie viele Betriebe hier aktiv sind, und wie hoch der Anteil der gesteuerten Schäden ist – darüber kann man vielfach nur spekulieren. Für einen Teil der K+L-Unternehmen, nämlich die im Werkstattsystem Repanet zusammengeschlossenen Betriebe, hat Repanet vor einiger Zeit eben solche Daten erhoben. Zugleich entwickelte man Instrumente, um Betrieben, die in den Bereich der gesteuerten Schäden einsteigen möchten, eine Entscheidungshilfe zu geben. Wir sprachen darüber mit Margarita Debos vom Repanet-
Vorstand.

Mehr als 70 Prozent Umsatz mit Schadensteuerung

Frau Debos, die Schadensteuerung stellt in unserer Branche einen bedeutenden Marktfaktor dar. Wie viele Betriebe welchen Anteil ihres Umsatzes mit gesteuerten Schäden bestreiten, lässt sich für die gesamte Branche aber schwer ermitteln. Anders bei den Repanet-Betrieben – hier haben Sie entsprechende Daten erhoben. Wie sehen die aus?

Margarita Debos: Innerhalb der Repanet-Betriebe haben wir ein sehr gemischtes Bild. Elf Prozent der Betriebe beteiligen sich nicht an der Schadensteuerung, 37 Prozent der Betriebe bestreiten damit bereits bis zu 20 Prozent ihres Umsatzes. 20 Prozent erzielen bis zu 40 und 17 Prozent bis zu 70 Prozent ihres Umsatzes. Immerhin 17 Prozent der Repanet-Partner sind allerdings echte Steuerungs-Spezialisten und erzielen auf diesem Weg mehr als 70 Prozent ihres Umsatzes.

Nun ist das Segment der gesteuerten Schäden ja kein einfaches – knappe Margen und relativ hoher Verwaltungsaufwand machen vielen Betrieben zu schaffen. Lässt sich etwas darüber sagen, wie zufrieden die Repanet-Betriebe mit der Schadensteuerung sind?

Schadensteuerung: 48 Prozent der Betriebe wollen mehr

Margarita Debos: Nach der Zufriedenheit haben wir die Betriebe nicht explizit gefragt, aber danach, ob sie eher mehr oder weniger gesteuerte Schäden anstreben. Und tatsächlich wollten 43 Prozent der Befragten nicht mehr, sondern exakt so viele gesteuerte Schäden wie bisher. Neun Prozent gaben sogar an, den Anteil dieser Schäden reduzieren zu wollen. Auf der anderen Seite möchten aber 48 Prozent der Befragten dieses Geschäftsfeld noch weiter ausbauen.

Welche Gründe sehen Sie dafür?

Margarita Debos: Da hat sich seit dem Aufkommen der Schadensteuerung eigentlich nicht viel geändert. Schwankungen in der Auslastung sollen durch gesteuerte Schäden ausgeglichen werden, und natürlich vermitteln einige Schadensteuerer mit ihren Umsatzzusagen Sicherheit.

Was sagt das umgekehrt denn über die Zufriedenheit der Betriebe mit dem Autohausgeschäft aus, das traditionell eine zweite wichtige Säule des Umsatzes darstellt?

Skepsis gegenüber dem Autohausgeschäft

Margarita Debos: Damit ist zumindest ein Teil der K+L-Betriebe nicht mehr so glücklich. Auch hier sind in der Regel hohe Rabatte zu vergeben, und das Geschäft ist bei hohem Termindruck wenig planbar. Gleichzeitig muss man sehen, dass die Autohäuser selbst in einer schwierigen Lage sind. Viele schließen, andere schließen sich zusammen, sodass Aufträge auch sehr schnell wegfallen können.

Es besteht ein enormer Druck, Prozesse zu digitalisieren, zu optimieren und dabei die Mitarbeiter mitzunehmen und zu motivieren. Das gelingt nicht immer. <span class="su-quote-cite">Margarita Debos</span>

Viele Repanet-Betriebe sind ja seit Langem in der Schadensteuerung aktiv. Wie haben sich diese Betriebe über die Jahre Ihrer Beobachtung nach verändert?

Margarita Debos: Viel stärker, als die allermeisten sich das vorgestellt haben. Aus der Idee, lediglich ein wenig Preisnachlass zu gewähren und dafür die Auslastung zu verbessern, ist viel mehr geworden. Viele Betriebe wurden mit einem deutlich höheren Platz- und Personalbedarf konfrontiert. Die Erwartungen an das Serviceverhalten haben sich als sehr hoch herausgestellt. Und es besteht ein enormer Druck, Prozesse zu digitalisieren, zu optimieren und dabei die Mitarbeiter mitzunehmen und zu motivieren. Das gelingt nicht immer.

Ging denn die Rechnung „Preisnachlass gegen Auslastung“ überhaupt auf?

Schadensteuerung. Es gibt auch – wenige – Aussteiger

Margarita Debos: Nach rund 20 Jahren Schadensteuerung zeigt sich ein unterschiedliches Bild: Es gibt zahlreiche Betriebe, die langjährig mit den bekannten Steuerern zusammenarbeiten, aber über eine niedrige Rendite klagen. Offenbar gibt es aber auch Betriebe, die sich voll und ganz auf das Thema eingelassen, digitalisiert und Prozesse optimiert haben – und die einen für sie guten und auskömmlichen Mix gefunden haben. Allerdings lernen wir immer wieder auch Betriebe kennen, die wieder aus der Schadensteuerung ausgestiegen sind und mit einem anderen Kundenmix, oft auf kleinerer Basis, eine höherer Rendite erzielen. Und es gibt wie erwähnt rund die Hälfte der Betriebe, die den Bereich der gesteuerten Schäden ausweiten oder hier ganz neu einsteigen möchten.

Was raten Sie denen?

Margarita Debos: Sich diesen Schritt gut zu überlegen und sich auch auf eventuell anstehende Gespräche und Verhandlungen mit Steuerern gut vorzubereiten. Genau zu diesem Zweck haben wir sehr ausführliche Checklisten erarbeitet, mit deren Hilfe Betriebe sich selbst einschätzen und erkennen können, ob sie gute Chancen haben und geeignet sind, Partnerwerkstatt eines Schadensteuerers zu werden.

Um welche Punkte geht es da?

„Must have“-Standard und „Avantgarde“

Margarita Debos: Wir haben drei wichtige Bereiche ins Auge gefasst: Die notwendige Werkstattausstattung, die Prozessfähigkeit, damit meinen wir zum Beispiel die Fähigkeit einen Hol- und Bringdienst oder eine Erreichbarkeit über die üblichen Öffnungszeiteh hinaus darzustellen, und, ganz wichtig, die Präsentation zum Kunden. Darunter fallen Punkte wie der Empfangsbereich, die Attraktivität der Website, die Parkplatzsituation und so weiter. Für all diese Bereiche haben wir zwei Standards definiert. Der „must have“-Standard beschreibt diejenigen Punkte, die erfüllt sein sollten, um überhaupt als Partnerwerkstatt infrage zu kommen. Ein zweiter Standard, den wir „Avantgarde“ nennen, listet Punkte auf, die unserer Erfahrung nach einen Betrieb zu einem zukunftssicher aufgestellten Top-Partnerbetrieb machen.

Das ist sicher sehr hilfreich zur Orientierung. Gibt es denn auch konkrete Zahlen? Rechenmodelle?

Margarita Debos: Ja, in einem zweiten Sheet versuchen wir, eine echte Entscheidungshilfe zu bieten – für den Fall, dass ein konkretes Kooperationsangebot eines Steuerers vorliegt. Grob gesagt geht es dabei darum, die Konditionen, die der Steuerer bietet, mit dem abzugleichen, was der Betrieb an Einkünften einfach braucht – und natürlich mit dem, was individuell je nach Betrieb an Investitionen noch erforderlich ist. Die Tabelle ist sehr umfangreich, stellt aber immer noch erst einen Einstieg ins Thema dar und kann durch betriebsspezifische Aspekte erweitert werden.

Und wie entscheiden sich dann die Betriebe? Sehen Sie eine Tendenz?

Margarita Debos: Nein, wir geben auch keine Empfehlung ab. Unsere Intention – und dabei entsprechen wir auch dem Wunsch der Repanet-Mitglieder – ist es, den immerhin fast 50 Prozent, die in dieses Geschäft einsteigen oder es ausbauen wollen, eine möglichst gute Entscheidungsgrundlage zu liefern. Nicht zuletzt denken wir, dass es auch im Interesse der Schadensteuerer ist, mit Betrieben zu verhandeln, die größtmögliche Klarheit über ihre künftige Einnahmen- und Ausgabensituation haben.

Frau Debos, herzlichen Dank für das Gespräch. mr■

www.repanet.de


Schadensteuerung: Checklisten geben Orientierung

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Pro oder kontra Schadensteuerung: Die Checklisten sorgen für Transparenz bei der Entscheidung. (Foto: Andrey_Popov/shutterstock.com)

Eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des Standox Werkstattnetzwerks Repanet ergab: Jeder zweite Betrieb ist
interessiert an einer Zusammenarbeit mit Flottenmanagern, Leasingunternehmen und Versicherungen (FLIs). Das Netzwerk bietet jetzt zwei Checklisten an, mit denen Betriebe selbst überprüfen können, ob sie als Partner von Schadenlenkern infrage kommen. Eine Checkliste verschafft den Betrieben in Kürze einen Überblick darüber, wie sie aktuell in Bezug auf Werkstattausstattung, Prozessfähigkeit und Kundenservice aufgestellt sind. Die zweite Checkliste geht mehr ins Detail: Potenzielle Einnahmequellen, die sich in der Zusammenarbeit mit Schadensteuerern ergeben, werden den erforderlichen Ausgaben gegenübergestellt. Die beiden neuen Checklisten können ebenso wie das FLI Fact Sheet und die Adressliste aller Schadensteuerer im Repanet Service-Center unter der Telefonnummer 0800/2737263 angefordert werden.

www.repanet.de

 

 



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