Auch 2019 hat die HUK-COBURG wieder sehr gute Geschäftsergebnisse erzielt. Das Resümee von Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann fiel bei der diesjährigen Bilanzpressekonferenz dementsprechend positiv aus: „Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2019 zufrieden“. Das Geschäftsjahr 2020 wird von der Corona-Krise und ihren Folgen geprägt sein. Eine seriöse Erwartung 2020 ist laut Heitmann aus diesem Grund derzeit aber nicht möglich. In der Krise sieht sich die HUK gut aufgestellt: Nach Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter wurden Mitte März bundesweit Kundendienste geschlossen. Seit dem 23. März arbeitet nahezu die gesamte Belegschaft vom Home-Office aus. Abgesehen vom persönlichen Kontakt kann der Servicelevel für Kunden über andere Kanäle aufrechterhalten werden.
Im Jahr 2019 stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 2,4 Prozent auf 7,8 (Vorjahr: 7,7) Mrd. Euro. Die Leistungen an Kunden erhöhten sich um 5,2 Prozent auf 7,3 (6,9) Mrd. Euro.
Autoversicherung: Neugeschäftsrekord bei Stückzahlen
Mit 1,4 Millionen neu versicherten Fahrzeugen erreichte die Gruppe nicht nur einen neuen Höchstwert, sondern auch einen außerordentlichen Bestandszuwachs von 3,9 Prozent auf mittlerweile 12,4 Millionen versicherte Fahrzeuge. Sie wuchs damit um das Zweieinhalbfache schneller als der Markt und konnte erneute Marktanteile hinzugewinnen. Die Bruttobeitragseinnahmen stiegen auf Basis gesunkener Durchschnittsbeiträge um 2,5 Prozent auf 4,2 (4,1) Mrd. Euro.
Für Kfz-Schäden seiner Kunden und Anspruchsteller bezahlte die Gruppe 3,6 (3,4) Mrd. Euro. Der Schadenverlauf war insgesamt von der Verteuerung von Fahrzeugteilen und von Hagelereignissen zur Jahresmitte betroffen. Zudem wurden die Preise im Berichtsjahr angepasst. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote (brutto) lag bei 97,2 (93,7) Prozent.
Ein Jahr Telematik für alle: 215.000 Kunden gewonnen
Seit einem Jahr bietet die HUK-COBURG Telematik für alle Autofahrer an. Heitmann: „Mittlerweile haben sich 215.000 Kunden für Telematik Plus entschieden. Das Interesse ist sehr hoch.“ Wer vorausschauend Auto fährt, kann mit Telematik Plus bis zu 30 Prozent pro Jahr auf den Beitrag in der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung sparen. Zu Beginn gewährt die HUK-COBURG einmalig einen Start-Bonus von zehn Prozent. „Das Schöne an dem Produkt ist, dass wir einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten können. Wir sehen bereits jetzt, dass Autofahrer, die das Produkt nutzen, besser fahren und weniger Schäden verursachen“, ergänzte Heitmann.
Ausblick 2020
In der Autoversicherung hat die Gruppe mit guten Ergebnissen im Jahreswechselgeschäft die Basis für ein erfolgversprechendes Jahr gelegt.
Die ersten zwei Monate 2020 verliefen positiv. Sowohl in der Kraftfahrtversicherung als auch in den Haftpflicht-, Unfall- und Sachversicherungen herrschte lebhafte Nachfrage. Dies habe sich allerdings seit der Corona-Krise geändert.
Corona-Krise wirkt sich aus
Die Verbreitung des Corona-Virus stellt die HUK-COBURG in verschiedener Hinsicht vor Herausforderungen. An erster Stelle wurden umfängliche Maßnahmen zur Aufklärung und zum Schutz der Mitarbeiter getroffen. Am 17. März wurden bundesweit die Kundendienste sämtlicher Außenstellen geschlossen. Seit dem 23. März arbeitet nahezu die gesamte Belegschaft vom Home-Office aus.
Heitmann: „Neben dem Kraftakt, in kürzester Zeit Home-Office für fast alle einzurichten, bin ich besonders stolz darauf, dass abgesehen vom persönlichen Kontakt der Servicelevel für Kunden über andere Kanäle aufrechterhalten werden konnte.“
Die Einschränkung des öffentlichen Lebens wird Einfluss auf das Versicherungsgeschäft haben. So rechnet Heitmann in allen Sparten mit einem Neugeschäftsrückgang, insbesondere davon betroffen sei die Autoversicherung. Auf die Bestände wird sich dies seiner Ansicht nach nicht gravierend auswirken, da dem Rückgang im Neugeschäft weniger Abgänge gegenüberstehen dürften.
Stark rückläufige Schadenhäufigkeit
Deutliche Auswirkungen erwartet Heitmann hingegen auf das Schadengeschehen: Durch die Beschränkungen sei schon jetzt ein deutlicher Rückgang des Verkehrs spürbar, ganz abgesehen von eventuellen weiteren, noch strikteren Maßnahmen. Dies, so Heitmann, zöge eine stark rückläufige Schadenhäufigkeit in der Autoversicherung nach sich.