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Passion für Qualität

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Passion für Qualität

Die Firma Bruckner ergänzt das Kerngeschäft Lack und Karosserie konsequent und mit System

Michael Rehm

Der freundliche Werkstattmitarbeiter, der das Logo von Bruckner Kfz-Technik ziert, ist so vielseitig wie allgegenwärtig. Man trifft ihn im roten Arbeitsanzug und mit roter Schirmmütze unter dem Motto „Besser geht´s nicht“ im Empfangsbereich des Bruckner-Stammhauses in Salzburg-Maxglan. Sein Konterfei bewirbt am nur wenige Kilometer entfernten, neu erbauten Zweitsitz in Wals-Siezenheim unter dem Motto „Smart Repair – immer fair“ die „Lackklinik“, in der sich Bruckner auf Kleinschäden konzentriert. Und in der „Oldieklinik“, die in das Stammhaus integriert ist, ist er ebenfalls präsent. Dort hat er passend zum Thema sein Basecap in eine Vintage-Cabriomütze eingetauscht – natürlich auch in Rot. Das Bruckner-Logo in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen zeigt zum einen, wie breit gefächert das Leistungsangebot der Firma Bruckner ist, zum anderen macht es einen Grundzug des Brucknerschen Untenehmenshandelns deutlich: Unterschiedlichste Leistungen rund ums Kfz aus einer Hand anzubieten, sehr konsequent separat zu Ende zu denken und mit einem eigenen Markenauftritt zu versehen. „Man kann als freie Kfz-Werkstatt in völlig unterschiedliche Richtungen gehen“, meint Firmenchef Arthur Bruckner, „und angesichts eines Umfelds, das nicht einfacher wird, muss man das vielleicht sogar. Aber es muss einen gemeinsamen Nenner geben. Bei uns ist das die Qualität.“

Mit Händen zu greifen ist diese Philosophie in der Oldieklinik: Etwa 150 Oldtimer aus Österreich, aber auch dem europäischen Ausland werden hier pro Jahr restauriert, repariert oder auch nur gewartet. Das Unternehmen ist in der Oldtimerszene bestens vernetzt.. „Das Oldtimergeschäft basiert einerseits auf persönlichen Bindungen und Vertrauen“, erklärt Arthur Bruckner, „andererseits ergibt sich ein überraschend hoher Anteil der Neukontakte per Internet.“ Der Grund dafür ist einfach: „Oldtimerliebhaber sind eigentlich immer auf der Suche nach Teilen oder Fahrzeugen – und da geht am Internet nichts vorbei.“ Über die Besonderheiten des Oldtimergeschäfts, aber auch über andere Schwerpunkte, die man beiBruckner Kfz-Technik setzt, unterhielten wir uns mit Inhaber und Geschäftsführer Arthur Bruckner.

Herr Bruckner, wie kam es, dass
das Oldtimergeschäft bei Ihnen zu einem Standbein geworden ist?

Begonnen hat das mit persönlichem Interesse, die Beschäftigung mit Oldtimern ist seit über 40 Jahren meine Passion.

Ist es nicht schwierig, Passion und Geschäft zu verbinden? Mit Oldtimern beschäftigen sich viele Karosserie- und Lackierbetriebe und die Leidenschaft für das Thema ist immer da.
Zu einem echten Standbein werden Oldtimer allerdings nicht oft.

Passion allein reicht nicht, das ist klar. Man braucht, aber auch das ist bei vielen Kollegen vorhanden, enormes Know-how im Umgang mit der historischen Technik. Was allerdings genauso wichtig ist: Auch beim Thema Oldtimer braucht es einen präzisen Plan und einen, wie wir sagen, gescheiten Prozess. In vielen Betrieben steht ein Oldtimer mal hier, mal dort und mal dieser, mal jener arbeitet daran. Am Ende kommt dann, wenn man richtig rechnet, eine Unmenge an Stunden zusammen und durch das ständige Anfangen und wieder Aufhören leidet die Qualität.

Wie ist der Oldtimerbereich bei Ihnen organisiert?

Bei uns sind drei Mitarbeiter auf Oldtimer spezialisiert. Meiner Erfahrung nach ist das ein wichtiges Kriterium. Es sollten genau so viele Aufträge vorhanden sein oder angenommen werden, dass die Spezialisten ausgelastet sind. Wenn umfangreichere Aufträge angenommen werden, wird ein straffer Zeitplan erstellt, sodass die Fahrzeuge auch in einem überschaubaren Rahmen fertig sind.

Welche Rolle spielt die Kalkulation des Auftrags?

Eine ganz entscheidende. Ich muss zum einen alles tun, um möglichst präzise den Kostenrahmen festzulegen – bei größeren Aufträgen erst zerlegen, dann kalkulieren. Wir messen auch die Schichtstärke des Lackaufbaus an -zig Stellen, wenn es sein muss, um keine Überraschungen zu erleben. Trotzdem passieren bei Oldtimern auch einmal unvorhergesehe Dinge. Um hier nicht ständig den Kunden kontaktieren zu müssen, ist es sinnvoll, eine gewisse Spanne in die Kalkulation einzubauen. Genauso wichtig ist es, was man macht zu dokumentieren.

Hat sich der Fokus beim Oldtimergeschäft verändert – Stichwort „Erhalten statt Restaurieren“?

Es kommt schon öfter vor, dass Kunden nach einer möglichst behutsamen Restaurierung fragen, mit möglichst geringen Eingriffen. Auch beim Lack werden wir zwei, drei Mal im Jahr gebeten, nach „historischen“ Materialien zu suchen und solche einzusetzen. Letztlich haben wir aber schon seit jeher gerade beim Lack alles drangegeben, der Optik der historischen Vorbilder nachzukommen – und das geht auch mit modernen Lacken. Bei kniffeligen Farbsuchprozessen könenn wir uns auch auf
unseren Lackpartner Nexa Autocolor verlassen.

Wo liegt die Kunst dabei?

Zum einen natürlich beim Glanzgrad. Das darf eben nicht der moderne Highgloss wie bei einem neuen Fahrzeug sein, sondern genau der Glanzgrad, der zum Alter passt. Auch die Schichtstärke ist wichtig: So dünn wie möglich, lautet da die Vorgabe, und entsprechend sorgfältig muss ich vorarbeiten. Außerdem gibt es bei der Oldtimerrestaurierung auch lange Wochen, in denen nichts passiert. So legen wir größten Wert auf lange Aushärtungs- und Trocknungsphasen. Es ist gar nicht so leicht, das den Kunden zu erklären, die erfahrungsgemäß im Frühjahr, wenn die Saison beginnt, nervös werden.

Welche Bedeutung hat das
Thema Oldtimer als Standbein
für Ihr Unternehmen?

Es ist insoweit kein Schwerpunkt, als das Oldtimergeschäft nur etwa 15 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Aber es trägt natürlich zur Markenbildung bei. Auch Kunden, die ihren ganz normalen Fahrzeugschaden abgeben, sehen zum Beispiel die im Empfangsbereich geparkten Oldtimer. Da ergibt sich schnell ein Gespräch – und ab und zu sogar ein Auftrag. Und manchmal geht´s auch umgekehrt – wenn die Alltagswagen unserer Oldtimerkunden repariert werden müssen.

Sind solche Synergien auch der Grund, weshalb sie den Geschäftsbereich Lackklinik eröffnet haben?

Unter anderem. Natürlich ist es unser Ziel, dass überzeugte Smart-Repair-Kunden im Fall von schwereren Schäden auch zu uns kommen. Das Smart-Repair-Geschäft ist aber auch separat betrachtet profitabel. Das Thema ist in den Köpfen der Kunden, sie fragen danach und sind froh, wenn es eine professionelle Lösung gibt. Allerdings gilt hier genauso wie beim Oldtimer: Ich brauche einen präzisen Plan, wie ich das Geschäft aufziehe – und einen effizienten Prozess. Eine ganz wichtige Rolle spielen hier auch die Lackmaterialien. Gerade weil wir so breit aufgestellt sind, ist es wichtig, vom Oldtimer- über das klassische Geschäft bis zum Smart-Repair hinsichtlich der Lackmaterialien kompetent beraten und reibungslos versorgt zu werden. Wir sind hier mit unserem Lieferanten Nexa
Autocolor seit langen Jahren sehr zufrieden. Und im Smart-Repair-Bereich setzen wir zum Beispiel stark auf die neuen UV-Materialien. Denn eines ist klar: Ein Smart-Repair muss in einer Stunde fertig sein.

Welche Abstriche muss man bei Smart-Repairs denn machen?

An der Qualität bestimmt keine. Gerade in diesem Bereich muss ich das, was ich an Zeit nicht habe, mit Effizienz ausgleichen – und so die höchstmögliche Qualität in kurzer Zeit abliefern. Anderenfalls geht der Schuss nach hinten los: Der Kunde, der mit einem mittelmäßigen Smart-Repair von Hof fährt, mag manchmal nicht viel vom Lack verstehen, aber vielleicht sein Freund – und der nimmt ihm dann schnell die Freude über die günstige Reparatur.

Herr Bruckner, vielen Dank für
das Gespräch.


Am neuen „Zweitsitz“ in Wals-Siezenheim ist unter anderem die Lackklinik untergebracht.
Alle Fotos: M. Rehm

Breites Spektrum

Die Firma Bruckner Kfz-Technik wurde 1967 als Lackierwerkstatt gegründet.1987 übernahm der heutige Firmenchef Arthur Bruckner das Unternehmen mit zwei Mitarbeitern und baute es zu einem Allround-anbieter von Autoservice-Dienstleistungen aus. 25 Mitarbeiter beschäftigt die Firma Bruckner heute – und gehört für Kunden wie für potenzielle Bewerber zu den ersten Adressen im Salzburger Raum.

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