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Digitalisierung und Prozessorganisation bei der Karosserie Eisemann

Karosserie Eisemann
Kommunikation ist alles

Digitalisierung und Prozessorganisation stehen bei Karosserie Eisemann im Fokus. Eine wichtige Rolle spielen dabei Tools wie PCE und Carbeat.

Als wir 2017 den neuen Betrieb geplant haben, fragten wir alle Mitarbeiter, worauf es ihnen denn ankäme an ihrem künftigen Arbeitsplatz“, erinnert sich Frank Eisemann, Geschäftsführer der Firma Eisemann Karosserie in Fellbach. „Unser damaliger Azubi hatte einen ganz speziellen Wunsch: WLAN-Empfang in der kompletten Werkstatt. Typisch Azubi, dachte ich damals und lachte, Hauptsache, das Smartphone läuft. Das war vor nicht einmal fünf Jahren. Heute wüssten wir gar nicht, wie wir ohne WLAN im ganzen Betrieb digitale Prozesse fahren und kommunizieren sollten.“

Informiert sein ist alles

Kommunikation ist ein großes Thema bei Eisemann – und eine ständige Herausforderung, wie Frank Eisemann betont. „In einem großen Betrieb ist
Kommunikation das A und O, nur wer alle Informationen hat, weiß, was er macht und warum. Wenn du heute schlecht informierte Mitarbeiter hast, leidet erst das Klima und dann auch das Ergebnis.“ Zur täglichen Routine bei
Eisemann gehört daher ein kurzes Werkstattmeeting am Morgen. „Um
9 Uhr wird kurz gehupt, dann kommen alle in der Werkstatt zusammen und das Thema des Tages wird besprochen“, erklärt Eisemann. „Das klingt banal, aber die Mitarbeiter fühlen sich auf diese Art ernst genommen und angesprochen – und ich habe jeden Tag die Möglichkeit, ein anderes Thema einzubringen.“

Kommunikationslösung Carbeat

Natürlich bedient man sich bei Eisemann auch digitaler Tools, um die Kommunikation sicherzustellen. Eine ganz wichtige Rolle spielt Carbeat, eine von AkzoNobel entwickelte Software zur Prozesssteuerung und -visualisierung im Lackier- und Karosseriebetrieb. „Der Finisher hat Carbeat auf dem Bildschirm, der Lackierer, das Frontoffice und auch der Chef“, erklärt Frank Eisemann. „Das System zeigt exakt an, in welchem Stadium der Bearbeitung sich ein bestimmtes Fahrzeug befindet, und was als Nächstes getan werden muss.“ Welche Jobs an welchem Fahrzeug erledigt sind oder noch anstehen, wird über große Bildschirme kommuniziert, die in der Werkstatt angebracht sind. Wenn Mitarbeiter einen Auftrag abgearbeitet haben, können sie sich am Touch-
screen-Bildschirm einloggen, den erledigten Auftrag in die nächste Abteilung „schieben“ und sich den nächsten holen. „Gerade hier liegt häufig eine Ursache für Verzögerungen“, erklärt Andreas Bäurle, Business Consultant DACH AkzoNobel. „Fast immer, wenn ich mit leitenden Mitarbeitern in Werkstätten spreche, stehen nach kurzer Zeit Kolleginnen oder Kollegen im Hintergrund, die einfach nur wissen möchten, was sie als Nächstes zu tun haben. Mit Carbeat gehört das der Vergangenheit an, weil die Mitarbeiter sich selbst mithilfe des Tools organisieren.“

Organisation, Sauberkeit, Ordnung

Perfekt organisiert ist Karosserie Eisemann aber auch, weil das Unternehmen eines der ersten in Deutschland war, das das Prozessoptimierungssystem PCE (für Process Centered Environment) implementiert hat. Organisation, Sauberkeit, Ordnung, effizienter Umgang mit Materialien – all dies sind Kriterien, zu denen es bei PCE Maßnahmenbündel und klare Vorgaben gibt, die alle Bereiche des Betriebs betreffen. Bei AkzoNobel wird PCE in Seminaren und Workshops, aber auch bei Vor-Ort-Besuchen in PCE-Betrieben mit Erfahrungsaustausch vermittelt. Rund 30 PCE-Kunden hat AkzoNobel in Deutschland und der Schweiz. „Unsere Mitarbeiter werden den Begriff PCE wahrscheinlich gar nicht verwenden, aber es hat definitiv ein Umdenken stattgefunden“, ergänzt Frank Eisemann. „Die Mitarbeiter gehen zum Beispiel anders mit ihrem Arbeitsplatz und dem Material um, und ich würde auch sagen, dass der Stolz auf den eigenen Betrieb gewachsen ist.“

Bald 100 Prozent digital

Als wichtigste Aufgabe betrachtet es Frank Eisemann, die Digitalisierung seines Betriebs zu komplettieren. „Wir sind auf diesem Weg schon sehr weit fortgeschritten. Bei vielen Prozessen haben wir die Digitalisierung auch abgeschlossen. Der Farbtonprozess ist bereits komplett digital, ebenso die Terminsteuerung und die Auslastungsplanung, auch die Ersatzfahrzeugplanung haben wir zu 100 Prozent digitalisiert. Dank Carbeat gilt dies auch für die Reparaturprozesse. Voraussetzung dafür ist, dass man immer am Ball bleibt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert mitziehen, dass man die richtigen Tools und Systeme hat – und WLAN in der ganzen Werkstatt.“ mr■

www.autodoktor.com


Frank Eisemann

„Wenn du heute schlecht informierte Mitarbeiter hast, leidet erst das Klima und dann auch das Ergebnis.“


Andreas Bäurle

„Nicht zu wissen, welcher
Job als nächster zu tun ist – gerade hier liegt in vielen Betrieben eine Ursache
für Verzögerungen.“



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