Am Lackierfehler ist der Lack schuld? Nein, nicht immer. Die meisten Lackierfehler verursacht nicht das Material, sondern der Lackierer selbst. Durch falschen Aufbau und Auftrag, falsche Materialaufbereitung oder, wie in dieser Folge, falsche Handhabung des Werkzeugs. Denn des Lackierers wichtigstes Werkzeug, seine Lackierpistole, sollte stets korrekt benutzt, gepflegt und eingestellt werden. Mazin Maschalla, Leiter Anwendungstechnik bei SATA, zeigt uns am bekannten Beispiel von Lackläufern, wieso die richtige Applikation sowie die richtige Pistoleneinstellung bei der Vermeidung vieler Lackierfehler enorm wichtig ist.
Düsen und Druck
Läufer können wie viele Lackierfehler natürlich viele Ursachen haben. Da wäre zum Einen ein falscher Schichtaufbau oder eine falsche Materialeinstellung. Manchmal macht einem aber auch die Technik einen Strich durch die Rechnung, nämlich dann, wenn Lackierpistoleneinstellung oder Druckluft nicht passen. Dabei kann der Lackierer mit regelmäßiger Wartung und der korrekten Einstellung seines Werkzeugs vielen Lackierfehlern vorbeugen. „Ein häufiger Fehler besteht darin, dass Lackierer eine zu große Düse wählen“, erklärt Mazin Mashalla. „Passt die Düse nicht zur Viskosität des Materials, kann das für das Lackierergebnis fatale Folgen haben. Gleiches gilt, wenn die Düse verschlissen und der korrekte Materialfluss nicht mehr gegeben ist.“ Denn stimmt das Verhältnis von austretender Materialmenge nicht mit der Menge an Druckluft überein, wird der Lack nicht ausreichend zerstäubt. Das Ergebnis: ein schlechtes Spritzbild und damit einhergehend ein schlechtes Lackierergebnis. „Das führt dann natürlich nicht nur zu Läufern“, so Mazin Maschalla, „sondern auch zu Fehlern wie Wolkenbildung, Orangenhaut oder Farbtonabweichungen. Kann man diese Ursachen aber ausschließen, so kommen Läufer meistens von einer ganz einfachen Überbeschichtung.“
Vermeidung von Läufern
Regel Nummer Eins lautet auch hier: Unbedingt die Angaben des Lackherstellers in den technischen Merkblättern beachten. Hier stehen die genauen Mischungsverhältnisse sowie die empfohlenen Druck- und Düseneinstellungen für die Lackierpistole. „Häufig wird ein Druck von 2 Bar angegeben, manchmal auch etwas weniger.“ Weiterhin ist bei Läufern der korrekte Abstand zum Objekt einzuhalten, damit es nicht zu einer Überbeschichtung kommt.
Wie werden Läufer repariert?
Um Läufer im Lack zu entfernen, gibt es laut Mazin Maschalla grundsätzlich zwei unterschiedliche Möglichkeiten. „Befindet sich der Läufer im Klarlack und ist gut durchgetrocknet, kann man das überstehende Material mit einem Lackhobel abtragen.“ Anschließend muss die Fläche nur leicht angeschliffen und poliert werden. Läufer, die in tieferen Lackschichten liegen, lassen sich nur entfernen, indem bis zur betroffenen Schicht angeschliffen wird. Anschließend wird die Lackierung neu aufgebaut.“ eb ■
Korrekte Einstellung für optimale Ergebnisse
Eine exakte Messung erfolgt unmittelbar am Drucklufteingang der Pistole. Digitale Displays bieten hier einen enormen Vorteil, da sie den Druck präzise anzeigen. Eingestellt wird der Druck über das Luftmikrometer der Lackierpistole. Die digitale Druckanzeige gibt es auch als Nachrüstlösung für eine präzise Anzeige des Eingangsdrucks und das Einstellen des Drucks.