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Lackierfehler erkennen, beheben und vermeiden: Schleifriefen

Lackierfehler
Schleifriefen in der Lackoberfläche

Schleifriefen in der Lackoberfläche
Wenn man Schleifriefen im Basis- oder Klarlack erkennt, liegt der Fehler meistens tiefer – beim Füller. Foto: M. Rehm

Zu den am häufigsten vorkommenden Vorbereitungsfehlern gehören Schleifriefen. Sie ziehen oftmals eine zeitintensive und teure Nacharbeit mit sich, denn Schleifriefen entdeckt man immer zu spät – und zwar, nachdem der Basislack – manchmal sogar erst der Klarlack – aufgetragen wurde und getrocknet ist.

Video zum Lackierfehler Schleifriefen
Hier geht’s zum passenden Video

Durch die Trocknung verringert sich die Filmdicke und macht sichtbar, was eine Schicht tiefer schief gelaufen ist: Beim Spachtel- oder Füllerschliff wurde entweder

  • mit zu grobem Schleifmittel abgeschlossen,
  • kein Kontrollpulver zwischen den Schleifgängen verwendet,
  • eine falsche Schleifmittel-Abstufung gewählt (zu fein auf zu grob) oder
  • der falsche Schleifmaschinenhub gewählt.

Weitere, aber aber seltener vorkommende Ursachen für Schleifriefen können

  • mangelnde Aushärtung des Füllers vor dem Basislackauftrag oder
  • deutlich zu niedrige Schichtstärke des Basislacks sein.

Schleifriefen vermeiden

Hier gilt es zunächst, den Untergrund, also Spachtel und Füller, gemäß den Merkblättern der Hersteller zu bearbeiten, insbesondere vollständig aushärten zu lassen, um Schleifriefen zu vermeiden. Außerdem sollten folgende Punkte eingehalten werden:

Marco Schmid, technischer Trainer bei AkzoNobe
Marco Schmid, technischer Trainer bei AkzoNobel: „Ein definierter Schleifprozess hilft, Fehler und teure Nacharbeit zu vermeiden.“
Foto: M. Rehm
  • Grobes Schleifpapier vermeiden. Spachtel und Füller so glatt wie möglich auftragen,
  • Zwischen jedem Schleifschritt Kontrollpulver verwenden
  • Zuerst Ecken und Kanten mit P1000 oder feiner von Hand vorschleifen
  • Maximal 100-er Kornsprünge vornehmen, z.B. 320/400/500
  • Fläche mit einem 3mm-Hub-Exzenter und P500 Schleifpapier bearbeiten
  • Einen auf das Material abgestimmten Schleifprozess definieren und einhalten

Falls Problemursache der Decklackauftrag war, sollte unbedingt auf die richtige Schichtstärke geachtet werden. Handelt es sich um einen 2K-Uni-Decklack, muss dieser komplett mit P500 angeschliffen und neu lackiert werden. Kleinere Fehlstellen können mit Schleifen und Polieren entfernt werden.

So beheben Sie de Lackierfehler:

Wie die Schleifriefen wieder behoben beziehungsweise entfernt werden können, hängt davon ab, wie tief sie sind, in welcher Lackschicht sie entdeckt werden – und welcher Farbton vorliegt. Bei Licht absorbierenden Farbtönen wie z.B. Schwarz sind im Basislack generell leichte Schleifkratzer sichtbar, die aber nach dem Klarlackauftrag verschwinden.

Schleifkratzer in Licht reflektierenden Farbtönen wie z.B.Silbermetallic sind nach dem Klarlackauftrag immer noch sichtbar. Zum Entfernen kleinerer Fehlstellen kann hier bereits der Basislack vorsichtig mit einem feinen Schleifpapier (P1500) angeschliffen werden. Danach trägt man einen weiteren dünnen Gang Basislack und anschließend Klarlack auf.

Sind Schleifkratzer flächig und tief, ist es besser, den Basislack zu entfernen und den darunterliegenden Füller nochmals zu schleifen. Auf keinen Fall sollte versucht werden, Vorbereitungsfehler mit mehreren Schichten Basislack zu entfernen.

Sind Schleifkratzer nach dem Klarlackauftrag sichtbar, können diese nicht durch Schleifen und Polieren entfernt werden. Bei großflächig sichtbaren Schleifkratzern hilft nur das Anschleifen der kompletten Fläche mit P1000. Danach ist ein erneuter Basislack- und Klarlackauftrag nötig. MR



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