Aktuelle und ehemalige Schüler organisieren Tag der offenen Tür
Die Geburtstagsfeier aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der Badischen Malerfachschule in Lahr (Bamala) Ende Oktober war etwas ganz Besonderes. Thomas Wulff, Fachbetreuer der Fahrzeuglackierer und seit 1980 Lehrer an der Schule, zeigte sich begeistert: „Im Fachbereich der Fahrzeuglackierer gestalten aktuelle und ehemalige Schüler gemeinsam den Tag der offenen Tür. So etwas hat es noch nie gegeben. Hier hat sich ein tolles Team gefunden.“
Die zahlreichen Besucher bekommen an diesem Tag in der Lackierwerkstatt auch wirklich was geboten: Michael Schmalz, derzeit Absolvent der 4-semestrigen Ausbildung zum staatlich geprüften Gestalter, erklärt, wie Azubis, Meister und Techniker gemeinsam einen ramponierten Olympia-Bob wieder auf Vordermann brachten. Mittels Airbrush ist er gerade dabei, dem Objekt den letzten Schliff zu geben. Eine Lackierbox weiter steht der ehemalige Schüler Sergej Scharkowski im metallisch glänzenden Overall. Was wie ein Raumanzug aussieht, ist eigentlich ein Schutzanzug, den er bei der Verarbeitung UV-härtender Materialien benötigt. Die Besucher staunen nicht schlecht, als er erklärt, dass selbst Spachtelmasse durch UV-Strahlen innerhalb weniger Sekunden aushärtet.
Ex-Schüler präsentieren
Hightech anderer Art gibt es am Stand schräg gegenüber. Dort präsentiert Muzafer Karakus moderne Industrielacke – darunter ein nachleuchtender Lack auf einem Fahrradhelm. Zur Demonstration der Wirkungsweise verschwindet der Ehemalige mit dem Besucher auch schon mal kurz in der dunklen Lagerkammer. Einen Stand weiter präsentieren sich gleich drei Ex-Schüler mit ihrem neuen Arbeitgeber 3M. Djamila Bär, Bernd Fischer und Ulrike Fries haben vor Jahren bereits ihre Meisterprüfung abgelegt und sind nun in der Beratung und Anwendungstechnik tätig.
Doch nicht nur in der Lackiererei geht es hoch her. Im ganzen Haus herrscht Ausnahmezustand, beherbergt die Badische Malerfachschule Lahr doch neben der Lackierer-Fachschule auch noch die Fachschule für Gestaltung sowie die Bundes-Fachschule für Werbetechnik. „Von dieser Konstellation profitieren alle“, so Schulleiter Ralf Dyck. „Jeder Schüler bekommt bei uns die Gelegenheit, während der Ausbildung über den Tellerrand zu blicken.“ Ob Laserplotter, Formatkreissäge oder Lackier- und Trockenkabine – die technische Ausstattung der Schule ist erstklassig und steht allen Schülern zur Verfügung. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass sich die Bamala nicht über Schülermangel beklagen kann. Derzeit sind 28 Meisterschüler an der Schule eingeschrieben. Ihre Chancen, nach der Weiterbildung eine Anstellung zu finden, sind hervorragend. „Wir erhalten dauernd Anfragen nach Firmennachfolgern“, erzählt Ralf Dyck und berichtet stolz von laufend neuen Stellenanzeigen im Internet und am Schwarzen Brett.
Josef Schneider
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