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Die Karosserie  zum Leben erwecken

Bmw kann Farbe auf Knopfdruck wechseln
Die Karosserie zum Leben erwecken

Das Konzeptfahrzeug BMW iX Flow featuring E-Ink kann die Farbe auf Knopfdruck wechseln. Das eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten der Individualisierung, sondern kann auch helfen, Energie zu sparen.

Farbwechsel am Fahrzeug sind eigentlich eine Domäne von Lackierern. Beim Konzeptfahrzeug BMW iX Flow featuring E Ink, das vor Kurzem auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas vorgestellt wurde, wechselt die Farbe auf Knopfdruck, beliebig lange, beliebig oft. Das E-Fahrzeug verfügt mit E Ink über eine Zukunftstechnologie, die Digitalisierung dazu nutzt, das Exterieur eines Fahrzeugs an unterschiedliche Situationen und individuelle Wünsche anzupassen. „Digitale Erlebnisse spielen sich zukünftig nicht nur auf Displays ab. Reales und Virtuelles verschmilzt immer stärker miteinander“, kommentiert Frank Weber, Mitglied des Vorstands der BMW AG für Entwicklung. „Mit dem BW iX Flow erwecken wir die Karosserie zum Leben.“

Folie macht es möglich

Ermöglicht wird der fließende Farbwechsel durch eine speziell entwickelte und präzise an den Konturen des Fahrzeugs orientierte Karosseriefolierung. Angeregt durch elektrische Impulse bringt die elektrophoretische Technologie jeweils unterschiedliche Farbpigmente an die Oberfläche, durch die das Karosseriebild die gewünschte Kolorierung annimmt. „Der BMW iX Flow ist ein fortgeschrittenes Forschungs- und Designprojekt und ein gutes Beispiel für das Vorausdenken, das die BMW Group immer wieder unter Beweis stellt“, so Adrian von Hooydonk, Leiter BMW Group Design. Die E-Ink-Technologie ermöglich es damit, das Erscheinungsbild des Fahrzeugs so zu verändern, dass es den ästhetischen Vorlieben des Fahrers entspricht. Die Technologie bietet damit enormes Potenzial für die Individualisierung. Das Fahrzeug kann „ähnlich wie Mode oder die Statusanzeige auf Social-Media-Kanälen zu einem Botschafter unterschiedlicher Stimmungslagen und Situationen des täglichen Lebens werden“, so Stella Clarke, Leiterin des Projekts BMW iX Flow featuring E Ink.

Farbe folgt Funktion

Der Farbwechsel kann allerdings auch funktional eingesetzt werden – zum Beispiel beim Temperaturmanagement. Eine helle Außenhaut reduziert bekanntlich im Sommer die Aufheizung des Fahrzeugs. Eine dunkle Oberfläche kann dagegen mehr Wärme aus dem Sonnenlicht absorbieren. Mit einem gezielten Farbwechsel lässt sich dieser Effekt nutzen, um im Sommer die Klimaanlage zu entlasten und im Winter die Heizleistung zu reduzieren. Speziell bei rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen wie dem iX ist dies ein wichtiger Beitrag zur Energieeinsparung und damit zur Reichweitenerhöhung. Die E-Ink-Technologie selbst zeichnet sich durch eine hohe Energieeffizienz aus. Anders als Displays oder Projektoren benötigt die elektrophoretische Technologie keinerlei Energie, um den jeweils gewählten Farbzustand konstant zu halten. Strom fließt lediglich während der relativ kurzen Phase des Farbwechsels.

Wie funktioniert es genau?

Die elektrophoretische Farbgebung basiert auf einer E-Ink-Technologie und in ähnlicher Form auch in E-Book-Readern eingesetzt wird. In die Oberflächenbeschichtung des Fahrzeugs sind mehrere Millionen Mikrokapseln eingebracht, deren Durchmesser jeweils der Stärke eines menschlichen Haares entspricht. In jeder dieser Mikrokapseln befinden sich negativ aufgeladene weiße und positiv aufgeladene schwarze Pigmente. Ein elektrisches Feld sorgt je nach gewählter Einstellung dafür , dass sich entweder die weißen oder die schwarzen Pigmente an der Oberfläche der Mikrokapseln sammeln.  So bekommt die Karosserie den gewünschten Farbton.

Maßgeschneidert

Die E-Ink-Oberflächen bestehen aus präzise zugeschnittenen Folien, die auf die Karosserie des Fahrzeugs aufgetragen wurden. Um sicherzustellen, dass auch die Folierung die charakteristischen Konturen des Fahrzeugs inklusive Licht- und Schattenverläufe wiedergibt, wird ein 3-D-Modell des jeweiligen Karosseriesegments in einzelne Segmente unterteilt und auf ein zweidimensionales Muster übertragen. Da die E-Ink-Folie dicker und weniger elastisch ist als herkömmliche Autofolie, wird durch generatives Design und spezielle Algorithmen für jedes Segment eine maßgeschneiderte und exakt auf die Linien- und Flächenverläufe der Karosserie abgestimmte Struktur erzeugt. Mittels Laserschnitt-Technologie trennen sich die entsprechenden Segmente anschließend aus den E-Ink-Folienbahnen heraus. Erst dadurch ist das zweidimensionale Material flexibel genug, um auf die dreidimensionale Karosserie aufgetragen zu werden. Nach dem Aufbringen der Foliensegmente und dem Anschluss an die Stromzufuhr für die Anregung des elektrischen Felds wird die gesamte Karosserie erwärmt und versiegelt, um bei jedem Umschaltvorgang eine optimale und gleichmäßige Farbwiedergabe auf der gesamten Karosserie zu gewährleisten.  mr■ 

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