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BASF Automotive Color Trends 2020 bis 2021

Color Trends
Neuer Optimismus

BASF präsentiert die Automotive Color Trends 2020 bis 2021. Sie bilden die Grundlage für die Entwicklung neuer Oberflächen, Strukturen und Farbtöne.

Neue Nuancen und Effekte für moderne Fahrzeuglackierungen: BASF hat die neue Kollektion Automotive Color Trends 2020 bis 2021 veröffentlicht. Von neu komponierten Weiß- bis zu den dunkelsten Schwarztönen sind alle Farbbereiche vertreten. Die Farbtöne dienen als Inspiration für Designer von Fahrzeugen, die in drei bis fünf Jahren das Straßenbild verändern werden. Mit unterschiedlichen Strukturen und Effekten sind viele Farben nicht nur ein visuelles und emotionales, sondern auch ein wahrhaft haptisches Erlebnis. Die globalen Schlüsselfarbtöne reichen von einem Graugrün über ein warmes Beige bis hin zu einem Grauton mit einem groben Funkeln. Während neue Denkweisen und Ideen große Umbrüche in den Bereichen Gesellschaft, Identität und Fortschritt anstoßen, vermischt die neue Kollektion die physische und digitale Welt und tritt Veränderungen mit Optimismus und Hoffnung entgegen.

EMEA: kräftig und einzigartig

Die Schlüsselfarbtöne für EMEA (Europe, Middle East and Africa) sind unaufgeregte, beruhigende Farben mit kräftigen, neuen und einzigartigen Nuancen. Die Farbtöne weisen eine große Vielfalt an Effekten auf. Sie sind unverkennbar, aber gleichzeitig zugänglich. Es gibt Dinge zu sehen, zu entdecken und Dinge, die überraschen. „Wir leben in einer Zeit, in der nichts ist wie zuvor. Wir beziehen uns zwar noch auf die alten Farbtöne, fügen ihnen aber eine neue, andersartige Komponente hinzu“, so Mark Gutjahr, Leiter Automotive Color Design, EMEA.

Asien-Pazifik: positiv und flexibel

Die Schlüsselfarbtöne der Region Asien-Pazifik spiegeln eine positive und flexible Einstellung gegenüber Veränderungen, Lebensstilen und der Zukunft wider. Hier stehen vor allem warme und emotionale Farbtöne mit einer gleichmäßigen Grundstimmung im Vordergrund. Sie sind nicht schwarz oder weiß, sondern verschwommener und fließend, wie menschliche Emotionen. „Individualität ist der entscheidende Trend in dieser Region. Wir leben alle im Hier und Jetzt und möchten die Zukunft verbessern“, sagt Chiharu Matsuhara, Leiterin Design, Asien-Pazifik. „Wir versuchen, das Leben zu genießen, so positiv wie möglich zu sein und unsere Verhaltensweisen in der Vergangenheit zu verändern.“

Nordamerika: Anmut und Einfachheit

Nordamerikas künftige Farbdesigns basieren auf fortschrittlichen Farbtechnologien und spiegeln den zunehmenden Einfluss von Umweltthemen wider. Das Erscheinungsbild dieser von Technologie beeinflussten Kultur ist von Anmut und Einfachheit geprägt. „Die Vorstellung, dass technologische Vorreiterschaft die Forschungswelt dominiert, ist nichts Ungewöhnliches. Aber es ist erfrischend zu sehen, dass die Automobilhersteller verstärkt bereit sind, traditionelle Schönheitsstandards hinter sich zu lassen, und smarte und verantwortungsbewusste Farbkonzepte bevorzugen“, erklärt Paul Czornij, Leiter Design, Nord- und Südamerika.

Globale Expertise

Die Designer des Unternehmensbereichs Coatings loten jedes Jahr die

Zukunftstrends aus und nutzen diese als Grundlage für die Entwicklung neuer Oberflächen, Strukturen und Farbtöne. Unterschiedliche Bereiche dienen hierbei als Inspirationsquelle, angefangen bei der Industrie und der Modewelt über Konsumgüter bis hin zur Natur. Sie teilen ihre Erkenntnisse mit BASF-Kunden – den Automobildesignern – und tragen so zur Entwicklung der Farbtöne der Zukunft bei. mr■

www.basf-coatings.com


 
Die Designer des Unternehmensbereichs Coatings loten jedes Jahr die Zukunftstrends aus und nutzen diese als Grundlage für die Entwicklung neuer Oberflächen, Strukturen und Farbtöne. (Foto: BASF)

Trend zur Nahbarkeit

Über aktuelle und künftige Farbtrends sprachen wir mit Mark Gutjahr, bei BASF Coatings Leiter Automotive Color Design, EMEA.

Herr Gutjahr, bei der Entwicklung von Farbtrends beobachten Sie neben Modetrends auch gesellschaftliche Entwicklungen sehr genau. Nun stand zumindest das Jahr 2020, in dem Ihre aktuelle Trendkollektion vorgestellt wurde, sehr stark im Zeichen der Coronapandemie. Ist das etwas, das sich auch in Ihrer Arbeit niederschlägt?

Mark Gutjahr: „Grau steht momentan für einen sehr modernen Look, ein bisschen auch dafür, dass sich die Nutzung des Autos ein wenig verändert in Richtung Gebrauchsgegenstand.“ (Foto: BASF)

Nein, direkt nicht, denn unser Zeithorizont bei der CODE-X-Kollektion ist das Jahr 2023/2024 – bis dahin ist Corona hoffentlich Geschichte. Es gibt allerdings Branchen wie die Textilbranche, die in kurzfristigeren Zyklen funktionieren. Sollte es dort so sein, dass sich zum Beispiel der jetzt schon zu beobachtende Trend weg von Business- und festlicher Kleidung hin zu Casual- oder „Funktionskleidung“ sehr nachhaltig festsetzt, kann das natürlich auch auf Branchen wie uns einwirken, die üblicherweise einen längeren Zeithorizont betrachten. Ähnliches gilt für den mit der Coronakrise einhergehenden Trend zur Digitalisierung, zur Reduzierung der Mobilität. Auch dies wird sich, wenn die Entwicklung anhält, im Fahrzeugdesign und damit auch in der Farbigkeit widerspiegeln.

Im Automobilbereich hat sich der Trend zur Elektromobilität ja verstärkt – welchen Einfluss hat das auf die Farbtrends? Gibt es Farbtöne, die man mit Elektromobilität assoziiert?

Als Elektromobilität recht neu war, gab es Key-Farben wie Weiß, manchmal mit blauen oder grünen Akzenten, um einerseits eine gewisse Reinheit und eben die Umweltverträglichkeit zu transportieren und andererseits den technischen Aspekt zu betonen. Das hat sich mit der Zeit und mit dem breiter werdenden Angebot an E-Fahrzeugen etwas geändert. Mittlerweile sind pastellige Farben, Hellblau, Grau und generell viele Uni- oder scheinbare Unifarben mit sehr dezentem Effekt dazugekommen.

Unitöne scheinen generell derzeit im Trend zu sein – speziell schlichtes Grau, ob Mondstein-Grau, Quantum-Grau oder Mangan-Grau, begegnet einem derzeit sehr häufig.

Das ist richtig, Grau steht momentan für einen sehr modernen Look, ein bisschen auch dafür, dass sich die Nutzung des Autos ein wenig verändert in Richtung Gebrauchsgegenstand. Das Auto wird digitaler, es wird im urbanen Umfeld immer häufiger „geshared“ und eine Farbe wie Grau drückt das aus. Gleichzeitig hat ein Uniartiges Grau etwa „Skulpturales“. Grau lenkt nicht vom Auto ab, sondern betont die Form – und im Grunde jedes Detail.

In Ihrer Trendvorschau für 2023/2024 spielen solche Töne wiederum keine große Rolle – im Gegenteil, Sie prognostizieren sehr effektreiche Farben, feines und grobes Sparkling, sogar Farbverlauf-ähnliche Effekte. Ist das dann die Gegenbewegung?

In gewisser Hinsicht ja, denn Farbvorlieben ändern sich ja in Zyklen, nach einer gewissen Zeit braucht es einfach etwas Neues. Der Effektreichtum, den wir kommen sehen, hat aber auch ganz konkrete Gründe. Wenn wir einen Markt wie Deutschland betrachten, dann gibt es einen ungewöhnlich hohen Anteil an Flotten- und Leasingfahrzeugen. Hier hat sich – unserer Meinung nach nicht ganz zu Recht – die Ansicht etabliert, nur „Nichtfarben“ wie Weiß, Grau, Schwarz oder Silber würden sich gut wiederverkaufen lassen. Es gilt also genau für diese Farben über den Effekt neue Varianten zu finden.

Ihr Key-Farbton für EMEA (Europe, Middle East, Africa) ist mit „Pundits Solution“ ein effektvolles Beige. Wie würden Sie das in diesem Zusammenhang einordnen?

Ich würde Beige als neue Richtung und gleichzeitig als eine Erweiterung der eben erwähnten „Flottenfarbtöne“ sehen. Wir öffnen damit den neutralen Farbbereich. Allerdings haftet Beige eine gewisse Spießigkeit an, der wir mit neuen Effekten entgegentreten. Zugleich ist Pundits Solutions sehr modern, weil es für einen Trend zu mehr „Nahbarkeit“ steht. Ein Auto in Beige oder Effekt-Beige wird, weniger als ein schwarzes oder ein silbriges, als Alltagsgegenstand und nicht Statussymbol verstanden – und dahin geht der Trend.

Herr Gutjahr, vielen Dank für das Gespräch. mr■



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