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Eine Ausbildung, viele Möglichkeiten

Know-how
Eine Ausbildung, viele Möglichkeiten

Extrem vielseitig: Lackierer-Ausbildung beim Lackhersteller AkzoNobel

Was macht einen guten Auszubildenden aus? Auf diese Frage gibt es nicht nur eine Antwort. Der Azubi sollte verschiedene Eigenschaften vereinen, um die Anforderungen der Ausbildung und des Berufs zu erfüllen: Talent, Motivation, soziale Kompetenz gehören auf jeden Fall dazu. Bei der Ausbildung zum Lackierer sind ebenfalls Geschicklichkeit und ein gutes Auge für Details gefragt. Seit zwei Jahren bildet auch die AkzoNobel Coatings GmbH am Standort Stuttgart zwei Lackierer aus – Jasmin Kloiber ist eine der beiden von ihnen.

Die 22-jährige hat im September letzten Jahres ihre Ausbildung zur Lackiererin begonnen. Bei den Bewerbern setzt das Unternehmen, neben der fachlichen Eignung, einen großen Schwerpunkt bei der sozialen Kompetenz. Oliver Gold, Leiter Technischer Kundenservice DACH und Ausbilder im Schulungszentrum erklärt warum: „Wir sind kein klassischer Lackierfachbetrieb. Als Lackhersteller konzentrieren wir uns natürlich immer auch auf die vertrieb-liche Seite.
Werkstatt statt Büro
Das heißt, nach ihrer Ausbildung können unsere Azubis unterschiedliche Wege einschlagen, ob als Lackierer, Coloristen, Techniker oder im Vertrieb. In jedem Fall werden sie nah beim Kunden sein. Hier geht es darum, auf die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden einzugehen und sie müssen bei der Kompetenz im Bereich Lack und Applikation dem Kunden auf Augenhöhe begegnen – diese Faktoren sind maßgeblich, um unsere beiden Premiummarken Sikkens und Lesonal professionell zu vertreten!“
Als junge Frau ist es auch heute noch etwas Besonderes, den Berufsweg des Lackierers einzuschlagen. Jasmin Kloiber war es schnell klar, dass sie sich im Handwerk zu Hause fühlt. „Begonnen habe ich zuerst mit einem Praktikum im Einzelhandel. Einen Großteil des Tages verbrachte ich im Büro – das ist nicht meine Welt. Dann habe ich angefangen mich in Betrieben für die Ausbildung des Lackierers zu bewerben. Ich bin kreativ und handwerklich begabt – warum also nicht? Aber es war nicht ganz so einfach – ich habe zum Beispiel mal eine Absage bekommen, weil es keine getrennten sanitären Einrichtungen im Betrieb gab.“
Es gibt verschiedene Gründe, warum der Frauenanteil bei Auszubildenden im Handwerk nach wie vor gering ist – in Baden-Württemberg lag er 2013 bei 23,1 Prozent und im Bereich Auszubildende im Maler- und Lackierhandwerk nur bei 14,6 Prozent (Quelle: Baden-Württembergischer-Handwerkstag e.V.). Als Gründe gegen die Anstellung von weiblichen Bewerbern werden immer wieder die Themen Mutterschutz, Betriebsklima, die körperliche Eignung, oder auch mangelnde Akzeptanz beim Kunden genannt. Für Oliver Gold sind das keine Ausschlusskritierien.
Soziale Kompetenz
Entgegen der gängigen Meinung, Frauen müssten besonders taff sein, wenn sie in Männerberufen tätig sind, setzt er auf technische und soziale Kompetenz: „Natürlich ist der Umgang unter Männern anders, als zwischen Männern und Frauen. Meiner Erfahrung nach ist das geschäftliche Verhältnis zwischen Männern und Frauen meist weniger ‚kumpelhaft‘, sondern stärker auf das Sachliche bezogen – besitzt eine Frau überzeugende Kompetenz in ihrem Bereich, sehe ich keine Schwierigkeit, sondern klare Vorteile.“ Ob Mann oder Frau, entscheidend sind nach Meinung von Oliver Gold, die Fähigkeiten der Auszubildenden – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. „Es ist nicht einfach, gute Auszubildende für den Lackiererberuf zu finden, das bestätigen mir auch unsere Kunden immer wieder. Allgemein hat das Handwerk den Ruf, dass man sich hier ‚die Finger schmutzig macht‘ – und beim Lackierer kommt das Gesundheitsrisiko dazu. Dabei besitzt das Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz branchenweit höchsten Stellwert – das ist natürlich auch zentrales Thema bei der Entwicklung aller unserer Sikkens- und Lesonal-Produkte. Ist die technische Ausrüstung auf dem neuesten Stand und werden alle Vorschriften, Sicherheitsdatenblätter sowie Betriebsanweisungen beachtet, erreichen wir ein hohes Maß an Sicherheit.“
Jasmin verbringt ihr erstes Jahr hauptsächlich in der Berufsfachschule und einmal wöchentlich sowie während der Ferien im Schulungszentrum in Stuttgart. Ab dem 2. Lehrjahr durchläuft sie, neben der praktischen Ausbildung, weitere Stationen bei AkzoNobel und besucht das Labor und die Farbtonausarbeitung. Hinzu kommen mehrere einwöchige Praktika im Kundenbetrieb. „Wenn ich im Betrieb bin, ist der Alltag etwas hektischer – die Aufträge kommen rein und müssen schnell bearbeitet werden, zudem gibt es direktes Feedback vom Kunden zur geleisteten Arbeit – das bedeutet mehr Druck. Es sind aber auch wichtige Erfahrungen für mich.“ Noch hat sich Jasmin nicht entschieden, welchen Weg sie nach der Ausbildung einschlagen möchte; das muss sie auch voreret nicht, wie Oliver Gold erklärt: „Im Hinblick auf Aufstiegsmöglichkeiten bei AkzoNobel unterstützen wir unsere Azubis, wo wir können. Wir fördern sie zum Beispiel, wenn sie ihre Fachhochschulreife absolvieren möchten. So stehen ihnen alle Wege offen.“

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