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„Bedarf besteht bei allen“

Know-how
„Bedarf besteht bei allen“

Das Lackkompetenzzentrum von Wessels + Müller bietet Schulungen für unterschiedliche Zielgruppen

„Es gibt nur eine Sache auf der Welt, die teurer ist als Bildung: keine Bildung“. Das John F. Kennedy-Zitat steht ganz weit vorne im neuen Wessels + Müller-Schulungskatalog. Kein Wunder, denn speziell im Autoreparaturbereich spielt Weiterbildung eine entscheidende Rolle. Neue Werkstoffe und Arbeitsverfahren in der Serie verlangen ständig aktualisierte Reparaturverfahren im Handwerk. Letztlich war dies der Grund, weshalb Wessels + Müller am 24.2.2012 das eigene Lackkompetenzzentrum in Osnabrück gründete. Fast genau zwei Jahre später haben mehr als 1.000 Besucher aus der Branche Workshops, Seminare und Trainings besucht. Mit eigenen sowie 20 externen Trainern und Referenten organisierte Benjamin Moore, bei W + M technischer Leiter Lack, weit über 50 ein- oder mehrtägige Schulungen. Über das Lackkompetenzzentrum und Schwerpunkte des Schulungsprogramms sprachen wir mit dem Leiter Gesamtvertrieb Lack, Dieter Tappmeier.

Herr Tappmeier, Sie bieten seit zwei Jahren im Lackkompetenzzentrum Seminare an. Wo haben sich Schwerpunkte entwickelt, und welche Weiterbildungen sind besonders gefragt?
Neben den klassischen Seminaren für unsere Lackkunden stehen besonders Themen betriebswirtschaftlicher Art und die Nachwuchsförderung im Vordergrund. Stark nachgefragt werden auch Seminare, die helfen, das Geschäftsfeld zu erweitern und zuätzliche Standbeine zu schaffen – zum Beispiel Schulungen zu Themen wie Fahrzeugfolierung oder flüssige Folie. Als echtes Highlight hat sich auch das Seminar „Richten statt vernichten“ erwiesen. Hier sind wir mit der Firma Carbon GmbH und dem Kurs „Fachgerechtes Richten von Aluminium mit dem Miracle System“ der Anbieter für die Aluminiuminstandsetzung
Zur Zielgruppe gehören nicht nur Inhaber und Mitarbeiter von Karosserie- und Lackierbetrieben …
Nein, Weiterbildungsbedarf besteht eigentlich bei allen, die mit dem Beruf zu tun haben – von den Auszubildenden bis zum Chef, vom Sachverständigen bis zum Berufsschullehrer.
Was lässt sich zu Ihrem Kurs für Berufsschullehrer sagen?
Uns war es ganz wichtig, ein Weiterbildungstool für die Kompetenzerhaltung der Lehrkräfte zu schaffen. Der Bereich Karosserie und Lack wird immer komplexer und anspruchsvoller, denken Sie nur einmal daran, dass heute an über 200 Fahrzeugmodellen Aluminium verbaut wird. So ist es natürlich zwingend notwendig, dass die Lehrer die Möglichkeit haben, sich in Theorie und Praxis weiterzubilden. Viele haben diese Möglichkeit bei uns genutzt. Die Schulung „Fit für die Prüfung“ ist dagegen ein Seminar, um die Qualifizierung der jungen Leute voranzutreiben.
Auch Ihre Kurse für Frauen im Lackierbetrieb weichen etwas vom Standard ab …
Ja, das kann man sagen. Wir bieten mit großem Erfolg ein Seminar mit dem Titel „Unternehmerinnen im Lackierbetrieb“ an. Es ist aber anders gewichtet als die klassischen „Meisterfrauen-Seminare“. Dass Frauen im Betrieb eine tragende Rolle spielen, ist ja bekannt. Sie leiten in der Regel das Büro, nehmen Aufträge an und empfangen die Kunden. Etwas zu kurz kommt dagegen oft das technische Verständnis, die Branche ist ja, was die Praxis angeht, schon etwas männerlastig. Genau hier steigen wir ein und geben den Frauen, die eigentlich tagtäglich mit Lackierung und Aufträgen zu tun haben, noch etwas technisches Rüstzeug an die Hand, damit sie sich einfach sicherer fühlen. Speziell dieses Seminar kommt unheimlich gut an. Sie müssten einmal sehen, mit wieviel Energie die Frauen das Thema begleiten. Nach kurzer Zeit sind sie soweit, einen Lackfehler zu korrigieren oder einen Läufer wegzuzaubern.
Nun wird Ihr Lackkompetenzzentrum ja auch von verschiedenen Zubehörherstellern genutzt. Wie ist da das Feedback?
Sehr positiv, da wir ganz einfach Möglichkeiten bieten, die nicht alle unserer Vertriebspartner so umfassend haben. Auch der regionale Aspekt spielt eine Rolle. Für Hersteller, die ihre Schulungskapazitäten im Süden Deutschlands haben, decken wir die nördliche Region ab. Interessant ist auch, dass immer mehr Partner unser Traingszentrum anmieten, um sich selbst weiterzubilden oder Produkttests durchzuführen, von diesem gegenseitigen Austausch profitieren beide Parteien. Insgesamt wächst das Bewusstsein, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern im Markt erfolgreich sein können.
Sie bieten auch herstellerneutrale bzw. -übergreifende Themen an – zum Beispiel ein Farbmetrik-Expertentreffen.
Farbtöne zu nuancieren gehörte einmal zu den Kernkompetenzen des Lackierers. Nun haben sich die Lacke und damit die Anforderungen an die Verarbeiter aber permanent weiterentwickelt. Auf der Strecke geblieben ist das Nuancieren. Seit der Wasserlack-Ära gibt es kaum mehr jemanden, der nachtönt, sondern alles wird beilackiert. Das ist schade, denn wer nuancieren kann, lernt viel über Farben und ist in der Lage, viele Probleme zu beheben. Wir wollten mit dem Farbmetrik-Kurs den jungen Leuten die Chance geben, etwas Neues zu lernen, und die alten Hasen haben die Möglichkeit, ihr Wissen aufzufrischen. Dabei geht es um ganz allgemeine Grundsätze der Farbmetrik und des Mischens. Welches Lackfabrikat dabei benutzt wird, ist daher nicht so entscheidend.
Wie würden Sie generell die Bereitschaft zur Weiterbildung in der Branche beurteilen?
Unsere Erfahrungen während der ersten beiden Jahre im Lackkompetenzzentrum sind sehr positiv. Entscheidend ist, dass der Kursteilnehmer, ob Lehrer, Auszubildender oder Betriebsinhaber, einen Mehrwert erhält. Das gelingt, indem wir sehr zielgruppenspezifische Angebote machen und die Zeit, die für eine Weiterbildung zur Verfügung steht, optimal ausnutzen. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, ist die Motivation sich weiterzubilden hoch und kein Weg zu weit.
Herr Tappmeier, vielen Dank für das Gespräch. MR

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