Ortstermin im Training-Center in Köln. Sieben erfahrene Lackierer schauen aufmerksam Trainer Harald Weckmann zu, der ein Blech schleift, das im Anschluss beilackiert werden soll. „Es ist schon ein Unterschied, ob an einem Pkw in DIN-A4-Größe beilackiert wird, oder ob das Ganze an einem Freizeitmobil über mehrere Quadratmeter stattfindet“, stellt Teilnehmer Dominik Kettner fest. Der 40-Jährige setzt aus Kapazitätsgründen in seinem Betrieb bis jetzt nur Kastenwagen instand. Er kann sich aber vorstellen, auch größere Freizeitmobile zu reparieren und nimmt daher am Caravan-Seminar des Lackherstellers teil.
Szenenwechsel: „Freiwillige vor“ heißt es jetzt in der Lackierkabine. Das Beilackieren großer Flächen soll direkt in der Praxis geübt werden. „Uns ist wichtig, dass wir eine gute Kombination aus Theorie und Praxis bieten“, erläutert Harald Weckmann. „Außerdem möchten wir gerne Hintergründe zu diesem Zusatzgeschäft erläutern. Denn so mancher möchte an diesem boomenden Markt partizipieren, ist aber nicht richtig vorbereitet.“
Thema Wohnmobile-Teileversorgung
Welche Fallstricke es gibt? Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist nicht in dem Maße gegeben wie bei Pkw. „Mitunter brauche ich für die Recherche nach einem Teil drei bis vier Stunden“, berichtet Dominik Kettner, „und das muss ich in meiner Kalkulation berücksichtigen, um kein Minusgeschäft zu machen.“ Die Oberflächenstruktur der Fahrzeuge ist eine völlig andere und fordert andere Reparaturtechniken – dies ist ebenfalls Thema des Seminars. Außerdem ist der Aufbau von Kooperationen ein Muss. Dazu gehören gute Kontakte zu lokalen Handwerkern, etwa Elektrikern, Sattlern, Installateuren und Schreinern. Dazu gehört aber auch vermehrt, so beobachtet es Harald Weckmann, der Austausch der Lackierer, Karosseriebauer und K&L-Betriebsinhaber. „Früher konkurrierten die Betriebe stärker untereinander. Heute suchen viele die Kooperation mit Kollegen. Der Markt entwickelt sich so rasant weiter, dass man gemeinsam besser Schritt halten kann.“
Nach zwei Tagen reisen die Lackierer wieder aus der Domstadt ab. Um ein Vielfaches reicher an Kontakten, Spezialwissen und Orientierung in Sachen Freizeitmobil-Instandsetzung. mr■