Die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten (BVdP) sind alarmierend: 87,5 Prozent der Partnerwerkstätten erwirtschaften mit ihrer handwerklichen Leistung keine Gewinne mehr. Nur gering gestiegene Stundenverrechnungssätze und deutliche Kostensteigerungen drücken auf die Stimmung in der Branche.
Seit Jahren steigen die Stundenverrechnungssätze in der Schadensteuerung nur sehr gering. Die Kosten haben sich dagegen gravierend erhöht. Eine Situation, über die Partnerwerkstätten schon lange klagen. Erstmals zeigt nun eine neue Studie, wie dramatisch die Situation tatsächlich ist. „Wir wollten genau wissen, wie sich die wirtschaftliche Lage der Partnerbetriebe darstellt“, erklärt der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten (BVdP), Robert Paintinger. „Deshalb haben wir eine Studie in Auftrag gegeben, die die Kostensteigerungen sowie die Umsatzentwicklung und die Betriebsleistungseffizienz in den Betrieben detailliert analysiert.“ Das Ergebnis bezeichnet Robert Paintinger als niederschmetternd: „Die Situation der Betriebe ist an einem Punkt angekommen, an dem die weitere Leistungs- und Investitionsfähigkeit ernsthaft bedroht ist.“
Die Studie hat vor allem die Betriebsleistungseffizienz unter die Lupe genommen. Hier werden die Betriebskosten (insgesamt verursachte Kosten pro verkaufter Stunde) mit dem erzielten Stundenverrechnungssatz verglichen. „Das Ergebnis zeigt, dass die Betriebskosten im Jahr 2014 bei 87,5 Prozent der analysierten Partnerbetriebe höher oder gleichhoch liegen wie der Stundenverrechnungssatz“, führt Robert Paintinger aus. Im Klartext heißt das: „Die überwiegende Zahl der Betriebe verdient mit ihrer handwerklichen Leistung kein Geld mehr oder zahlt drauf.“
Laut Studie hat sich die Situation gegenüber dem Jahr 2009 weiter deutlich verschlechtert. In den vergangenen fünf Jahren ist die Anzahl der Unternehmen die eine negative Betriebsleistungseffizienz aufweisen um 15 Prozent gestiegen. Robert Paintinger: „Einen Überschuss erwirtschaften Partnerwerkstätten heute überwiegend nur noch mit Ersatzteil- oder Materialmargen.“
Die BVdP-Studie zeigt auch, dass die Gesamtkosten in den Partnerbetrieben deutlich gestiegen sind. In der Analyse heißt es: „Die Gesamtkosten ohne Material und Ersatzteile sind je verkaufter Stunde um 14 Prozent gestiegen. Inklusive Material und Ersatzteile ist ein Kostenanstieg von rund 20 Prozent zu verzeichnen.“ Der BVdP hat dazu auch die Entwicklung der Stundenverrechnungssätze führender Schadensteuerer verglichen. „So ist zum Beispiel der Stundensatz eines wichtigen Steuerers in den vergangenen fünf Jahren nur um 5,4 Prozent (SVS Lack) bzw. 7,7 Prozent (SVS Karosserie) gestiegen“, hebt Geschäftsführer Robert Paintinger hervor.
Eine ausführliche Präsentation der Studie finden Sie in der nächsten Ausgabe des Lackiererblattes.
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