Kreative Lackiertechniken: Mit puren Pigmenten festliche Effekte aufs Blech zaubern
Seit 25 Jahren gibt es das Lackiererblatt – und beinahe ebenso lange „Kreative Lackiertechniken“. Neben der nüchternen Technik, neben Zahlen und Fakten, Branchennews und Firmeninfos sollte – und soll auch weiterhin – dem kreativen und unkonventionellen Umgang mit Lacken, Untergründen, Applikationsgeräten oder, wie in diesem Fall, Pigmenten, ein Platz eingeräumt werden. Auch wenn im Branchen- und Arbeitsalltag wenig Zeit für gestalterische Experimente bleibt – das kreative Element ist ein wichtiges Merkmal des Lackiererberufs, und es stellt speziell, wenn es darum geht, junge Leute für den Beruf zu gewinnen, ein starkes Argument dar. Ob Bundesleistungswettbewerb, Azubi-Design-Contest oder Gestaltungsseminar – die „Kreativen Lackiertechniken“ haben sich einen festen Platz in der Branche erobert. Aus diesem Anlass gilt unser herzlicher Dank allen, die sich im Laufe der Jahre mit einer besonderen Technik, einem speziellen Designprojekt oder einem aufregend gestalteten Fahrzeug an uns gewandt haben – und das hoffentlich auch künftig tun werden!
Besonders freut es mich, dass mit Otto Fischle und Manfred Laichinger von der Gewerblichen Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart zwei Kreativtechnik-Enthusiasten der „ersten Stunde“ gerne bereit waren, für unsere Jubiläumsausgabe eine Technik zu variieren, die wir vor beinahe 25 Jahren schon einmal im Heft hatten – und die nichts von ihrer Faszination verloren hat.
Licht und Klarlack
Tragendes Element dieser Technik sind Iriodinpigmente, die Lackierern als Bestandteil von Perlmuttlackierungen vertraut sind und hier als pure Pulver verwendet werden. Die unscheinbaren milchig-weißen oder dezent farbig erscheinenden Pigmentpulver entfalten ihre faszinierende Wirkung erst, wenn sie in Klarlack eingebunden sind und Licht, im Idealfall Sonnenlicht, auf sie trifft. Vor dunklem Hintergrund ergibt sich dann ein echtes Feuerwerk an Farben und Effekten – wie gemalt für unsere Jubiläumsausgabe! Michael Rehm
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