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Spielräume nutzen

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Spielräume nutzen

Beim Energieeinkauf lässt sich viel Geld sparen – wenn man das Thema professionell angeht

Jochen Bauer

Die Energiekosten im Lackierbetrieb sind in den letzten Jahren förmlich explodiert. Kein Wunder also, dass immer mehr Inhaber von Lackierbetrieben darüber nachdenken, welche Möglichkeiten es gibt, um den stetigen Energiekostenanstieg einfach und schnell zu stoppen oder ihm zumindest entgegenzuwirken. Die Preise für elektrische Energie haben sich in den letzten Jahren für den Endverbraucher insbesondere durch die steigenden Abgaben für erneuerbare Energien spürbar erhöht. Während der Unternehmer im Jahr 2000 noch mit ca. 15 Cent pro kWh kalkulieren konnte, sind es heute häufig 23 Cent (+53 %). Dieser starke Anstieg wirkt sich direkt auf das Betriebsergebnis aus. Daher stellt sich mehr denn je die Frage, was getan werden kann, um dieser Preisspirale entgegenzuwirken.
Preisspielraum nutzen
Oftmals unterschätzt bei der Betrachtung der Energiekosten wird der Preisspielraum beim Bezug von Energie. Die Praxis in Lackierbetrieben zeigt, dass hier alleine durch eine Einkaufsoptimierung Einsparpotenziale von bis zu 25 Prozent zu erzielen sind. Hierbei spielt es keine Rolle, ob bisher beim befreundeten regionalen Stadtwerk gekauft wird oder bei einem der großen Versorger.
Grundsätzlich werden Strom und Gas zu Nettopreisen an der Börse gehandelt, der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. Dort handeln große und kleine Versorger ihre Energiebedarfe und decken sich zum Teil schon für die nächsten Jahre ein. Wer hier geschickt einkauft, kann in den nächsten Jahren seinen Kunden auch zu guten Konditionen die Energie weitergeben. Alle weiteren Abgaben (Konzessionsabgabe, EEG-Umlage, KWK-Umlage, Stromsteuer usw.) sind gesetzlich festgelegt und bei allen Versorgern gleich. Also gilt es zunächst, einen Versorger zu finden, der zum einen gute Konditionen bietet, zum anderen aber auch für die Zukunft ein verlässlicher Partner ist. Aktuelle Insolvenzen einzelner Stromanbieter zeigen, dass ein Wechsel über ein Tarifportal im Internet zu einem vermeintlich billigen Anbieter für den Kunden auch durchaus negative Auswirkungen haben kann.
Bei kleineren Gewerbebetrieben mit einem Verbrauch unter 100.000 kWh Strom werden in der Regel handelsübliche Tarife von den einzelnen Versorgern angeboten. Neben diesem Tarifwerk gibt es einige Anbieter, die auch bei kleineren Gewerbekunden besonders gute Konditionen anbieten. Diese werden allerdings nicht bei den einschlägigen Suchmaschinen im Internet gelistet.
Strom-Sonderverträge
Größere Lackierbetriebe mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100.000 kWh werden bei den Versorgern nicht mehr als Tarifkunden eingestuft, sondern als Sondervertragskunden. Diese Verträge werden dann mit einem deutlich niedrigeren Arbeitspreis abgerechnet als Tarifkunden. Allerdings wird hier noch ein Leistungspreis fällig. Dieser bemisst sich jeweils auf die größte kurzfristige Leistungsspitze, die beim Kunden in einer Zeitperiode anfällt. Insbesondere bei Lackierbetrieben kann dies teuer werden, weil es immer wieder kurze Zeiträume gibt, bei denen alle elektrischen Verbraucher mit hohen Leistungen gleichzeitig in Betrieb sind (Kompressor, Absaugung Füllerplatz, Lackierkabine Zuluft/Abluft und Beleuchtung).
Für den einzelnen Betrieb ist es aufgrund der komplexen Zusammenhänge und der unterschiedlichsten Angebotsdarstellungen allerdings nicht immer einfach, mit Versorgern ein professionelles Ausschreibungsverfahren durchzuführen. Jeder Versorger stellt sein Preisangebot unterschiedlich dar, mal mit Nebenabgaben, mal ohne, mal mit Stromsteuer, mal ohne und so weiter. So wird ein Vergleich der Angebote häufig bewusst schwer gemacht. Durch eine Ausschreibung der Lieferverträge durch einen Profi kann dieser Aufwand minimiert werden, und der Unternehmer kann sich so dem wichtigen Tagesgeschäft widmen. Die Ergebnisse sind in der Regel auch besser, da die Profis wissen, welche Versorger in welcher Region, in welchem Leistungsbereich die besten Konditionen bieten. Je nach Situation beim Kunden können entweder klassische Ausschreibungen oder auch Auktionen zum Tragen kommen, bei denen Versorger über Auktionsportale innerhalb von 48 Stunden ein Angebot auf die angefragte Liefermenge des Lackierbetriebes abgeben können.
Im Gasbereich liegt die Schwelle für Sonderverträge mit 500.000 kWh jährlicher Liefermenge deutlich höher. Diese Grenze wird von großen Lackierbetrieben durchaus durchbrochen, womit sich auch hier eine professionelle Ausschreibung empfiehlt. Da die Gaspreise seit 2011 jährlich kontinuierlich steigen, ist es durchaus empfehlenswert, sich für eine längere Zeit den Gaspreis zu sichern.
Poolverträge nutzen
Für Betriebe, die mehrere Abnahmestellen betreiben, ist das „Poolen“ von mehreren Verträgen zu einem Gesamtliefervertrag möglich. Egal ob aus der Gebäudehistorie einfach nur mehrere Zähler installiert sind oder in verschiedenen Orten Filialen zu finden sind, ermöglicht der Poolvertrag deutliche Vorteile. So erzielt er z. B. bessere Konditionen durch eine höhere Abnahmemenge oder reduziert den Verwaltungsaufwand, da nur noch ein Vertrag zu überwachen und zu verhandeln ist.
Mehr- und Mindermengen
Bei Energielieferverträgen als Sondervertrag wird üblicherweise eine Mehr- und Mindermengenklausel vereinbart, die zur Folge hat, dass Mehrabnahmen zu einem höheren Kilowattpreis abgerechnet werden und nicht abgenommen Energie zumindest zum Teil berechnet wird. Dies bedeutet für Betriebe, welche zum Beispiel durch effiziente Beleuchtung Energieeinsparungen umsetzen, dass sie die eingesparte Energie durch die Hintertür am Jahresende doch wieder bezahlen müssen. Daher ist es wichtig, dass nur Anbieter in die Auswahl gelangen, welche auf die Mehr- und Mindermengenregelung verzichten bzw. diese nur nach Ausnutzen sehr hoher Verbrauchsschwankungen in Kraft treten lassen.
Gegengeschäfte prüfen
In der Praxis kommt es häufig vor, dass der Lackierbetrieb die Kommune mit seinen Dienstleistungen beliefert, indem er die Unfallschäden der kommunalen Fahrzeuge repariert oder Ähnliches. Die Erfahrung zeigt, dass hier die regionalen Versorger mitunter recht hoch bepreisen. Weil der Lackierbetrieb die Kommune als Kunden aber nicht verlieren will, zahlt er in der Folge die hohen Preise. Hier hilft eine Ausschreibung zur Probe durch den Profi, welche schnell das mögliche Potenzial aufzeigt. Im Anschluss können die Aufträge der Kommune und deren Ertrag für den Betrieb mit den Mehraufwendungen für den Energieeinkauf verglichen werden. Die Praxis der Firma INNOBLICK zeigt hier, dass ein freundlicher Anruf beim örtlichen Stadtwerk mit dem Hinweis auf eine Marktausschreibung in der Regel einen sofortigen Nachlass zur Folge hat. Die gute Geschäftsbeziehung wurde bisher noch nie auf die Probe gestellt!

In der Branche vernetzt

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Die Firmen INNOBLICK und REEnergy beschäftigen sich seit einigen Jahren sehr intensiv mit dem Thema Energiekosten im Automotivebereich und
haben hier bereits diverse Kundenbetriebe
analysiert und optimiert. Die kooperierenden
Firmen bieten eine unabhängige Beratung und verfügen über gute Branchenkenntnisse im
Bereich Karosserie und Lack. In Kooperation mit dem Institut für Fahrzeuglackierung vom Bundesverband Farbe und auch der Eurogarant AG wird aktuell eine Vielzahl von Effizienzprojekten in
Mitgliedsbetrieben begleitet. „Gerade im Bereich Energieeinkauf sind die Kunden immer wieder überrascht, wie viel Spielraum bei den Preisverhandlungen mit den Versorgern noch vorhanden ist“, sagen Christian Löffler und Michael Muntau, Geschäftsführer der INNOBLICK und der REEnergy, „und gerade hier lassen sich sofort Einsparungen generieren, ohne in Technik oder neue
Maschinen investieren zu müssen.“
Weitere Informationen: Innoblick GmbH & Co. KG Tel. 07154-83 711-0 www.innoblick.de
REEnergy GmbH Tel. 04154-461019 www.reenergy-guester.de

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