Druckluftaufbereitung zahlt sich im Lackierbetrieb in vielfacher Hinsicht aus
Für die Spritzlackierung braucht es vor allem drei Dinge: Lack, eine Pistole und Druckuft als Trägermedium. Um die extrem hochwertigen Oberflächen zu erzeugen, die bei der Fahrzeuglackierung gefragt sind, werden die Hightech-Produkte Lackmaterialien und Lackierpistolen ständig optimiert. Die Luft dagegen wird abgesehen von einer Filtrierung mehr oder weniger so verwendet, wie sie aus dem Kompressor kommt. Dabei hat nicht nur die Temperatur der Luft, sondern auch ihre statische Aufladung großen Einfluss auf das Lackierergebnis. In der Industrie wurde das schon früh erkannt. Anlagen zur Filterung, Temperierung und Ionisierung der Druckluft sind hier weit verbreitet. Im Lackiererhandwerk gehört die Firma SEHON zu den ersten, die auf diese Technologie setzen.
Zur Automechanika 2014 präsentierte SEHON mit dem SE-Aircommander eine Druckluft-Aufbereitungsstation, die in der Lage ist, Lackierprozesse in Industrie und Handwerk effektiver, sparsamer und fehlerfreier zu gestalten. Zu den ersten Anwendern dieser Technologie gehört die Firma Fehr Lackierungen aus dem oberschwäbischen Weingarten. „Wir benutzen mehrere Aircommander-Stationen“, berichtet Firmenchef Karl-Heinz-Fehr. „Eine besonders leistungsstarke für unsere Nutzfahrzeug-Lackierkabine, eine für zwei neue SEHON-Kombikabinen, und unsere neuen Multifunktionsarbeitsplätze werden jetzt auch noch mit einer Station ausgestattet.
Für Karl-Heinz Fehr drücken sich die Vorteile der Druckluftfiltrierung in klaren Zahlen aus: „Die Finisharbeiten sind bei uns um 50 Prozent zurückgegangen und wir sparen acht bis 15 Prozent Lackmaterial ein. Dazu kommt, dass durch den geringeren Overspray-Anteil einfach weniger Lack in den Filtern landet, sodass diese seltener gewechselt werden müssen.“ Insgesamt, so schätzt Karl-Heinz Fehr, machen sich die Vorteile des Aircommanders so deutlich bemerkbar, dass die Anlagen sich nach zwei bis drei Jahren amortisiert haben werden.
Bessere Benetzung
Doch wie wirkt sich die Aufbereitung der Druckluft durch den Aircommander genau aus? Das System beeinflusst die Druckluft in mehrfacher Hinsicht: Durch die Ionisierung wird zum einen die Zerstäuberluft neutralisiert, was eine Entladung der zu lackierenden Oberfläche bewirkt. Staubpartikel, die infolge elektrostatischer Aufladung an der Oberfläche haften, landen so nicht in der Lackierung. „Nach unserer Beobachtung erhöht sich generell die Oberflächenqualität“, berichtet Karl-Heinz Fehr. „Der Lack wird feiner zerstäubt und spannt sich besser an der Oberfläche aus. Außerdem kommt es bei herkömmlicher Applikation manchmal vor, dass Vertiefungen und Sicken am Fahrzeug wegen elektrostatischer Aufladung vom Lacknebel schlecht erreicht werden. Durch den Einsatz des Aircommanders werden nach unserer Beobachtung auch diese Stellen erreicht.“
Auch die Temperierung der Pistolenluft auf die optimale Verarbeitungstemperatur sorgt für gleichbleibende Verarbeitungsbedingungen und damit höhere Verarbeitungssicherheit. Der SE-Aircommander ist bis auf einen jährlichen Filterwechsel nahezu wartungsfrei, sehr kompakt und problemlos in bestehende Lackieranlagen zu integrieren. MR
Weitere Informationen:www.sehon.de
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