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Spachtelmassen bilden die Basis einer Qualitätslackierung

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Spachtelmassen bilden die Basis einer Qualitätslackierung

Spachteln und Spachtel schleifen gehören zu den zeitaufwendigsten Tätigkeiten im Lackierbetrieb, und zugleich zu den sensibelsten, denn Spachtelmassen gleichen nicht nur Unebenheiten aus, sondern sorgen auch für die Haftung zwischen Lackaufbau und Untergrund. Typische Lackierfehler wie das so genannte „Durchbluten“ oder das Abzeichnen von Schleifkratzern lassen sich auf Nachlässigkeiten oder Verarbeitungsfehler beim Spachteln zurückführen. Um materialseitig optimale Voraussetzungen zu schaffen, setzen Hersteller wie die Vosschemie, seit 60 Jahren einer der führenden Produzenten von Polyesterspachtelmassen, auf ein umfassendes System zur Qualitätssicherung. „Wir haben ein mehrstufiges Verfahren zur Qualitätssicherung entwickelt, das alle Produktionsphasen einschließt“, erklärt Thomas Weppner, bei Vosschemie Leiter des Geschäftsbereichs Carsystem. „Schon wenn ein Tankwagen auf den Hof fährt, um Rohstoffe anzuliefern, werden Proben fürs Labor entnommen und schnelle Analysen erstellt. Erst wenn die entscheidenden Parameter erfüllt sind, werden die Materialien in unsere Vorratstanks gepumpt.“
Kontrolle ist besser
Während der Spachtelproduktion setzt sich die Qualitätskontrolle fort. Wenn eine Charge Spachtelmasse zubereitet wird, werden die einzelnen Komponenten im Dissolver vermengt. Zunächst alle flüssigen, dann alle festen Bestandteile einer Rezeptur werden in ein Großgebinde mit Rührwerk gefüllt, das mit einer Waage verbunden ist. Das Labor erhält Rückmeldung über den Gewichtsanteil jeder einzelnen Komponente. Sind alle Bestandteile im Dissolver ausreichend lange bei der für das jeweilige Produkt vorgeschriebenen Prozesstemperatur vermischt worden, ist die Spachtelmasse fertig. Allerdings wird von jeder Charge ein Muster entnommen. Im Labor werden dann unter anderem Aufziehtests und Viskositätsprüfungen vorgenommen. Erst wenn auch hier die Freigabe erteilt ist, geht es weiter an die Abfüllstationen. „Unser komplettes Verfahren zur Qualitätssicherung wird jährlich auch noch einmal vom TÜV Nord überprüft“, erläutert Thomas Weppner, „daher dürfen unsere Spachtelmassen das TÜV-Siegel tragen.“
Dickes Rezeptbuch
Etwa 170 Spachtelrezepturen stehen aktuell am Vosschemie-Stammsitz in Uetersen bei Hamburg zur Verfügung. Das breite Spektrum an Produkten erklärt sich zum einen dadurch, dass Vosschemie sowohl unter Eigenmarke und Carsystem-Logo als auch im Private Label-Sektor für andere Anbieter produziert. Zum anderen sind die Aufgabenstellungen an Spachtelmassen extrem unterschiedlich, was zum Teil an den unterschiedlichen Substraten liegt. „Wir bieten Glasfaserspachtel, Aluminium- und Kunststoffspachtel“, zählt Thomas Weppner auf. „Ganz neu ist auch ein schwarzer, besonders stabiler Karbonspachtel, der bei Kohlefaser-Fahrzeugen und -teilen eingesetzt wird.“ Nicht zuletzt ist die Produktvielfalt den Anwendervorlieben geschuldet – und die sind nicht immer rational nachvollziehbar. „Spachtel wird im Karosserie- und Lackierbetrieb sehr intensiv genutzt“, weiß Thomas Weppner, „und wer seit zig Jahren mit einem weißen Spachtel gearbeitet hat, ist nicht so einfach auf einen beigen umzustellen. Daher gibt es manche technisch ähnliche Produkte in Beige und Weiß – und wenn Bedarf besteht, auch in Grau.“ Eine Spachtelmasse, mit der die Vosschemie sehr erfolgreich Neuland betrat, war weder beige noch weiß, sondern grün. „Unser Multigreen, der auf der Automechanika 2012 in die Liste der besonders umweltfreundlichen Produkte aufgenommen wurde, ist ein Spachtel der neuesten Generation, der neben hervorragenden Verarbeitungseigenschaften schnellere Trocknung und niedrigeren Lösemittelanteil bietet“, schwärmt Thomas Weppner. „Dieses Material lieferte den Beweis, dass auch bei Basisprodukten wie Spachtelmassen Innovationen möglich sind.“
 
Michael Rehm

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