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Reifenwechsel mit IT-Unterstützung

Technik
Reifenwechsel mit IT-Unterstützung

RDKS-Service leicht gemacht

Seit dem 1. November 2014 muss jedes neu zugelassene Fahrzeug per Gesetz mit einem Reifendruckkontrollsystem (RDKS) ausgerüstet sein. In der Schweiz zählt das Importdatum. Immer öfter stellt sich deshalb in der Werkstatt die Frage: Hat das Fahrzeug ein RDKS und wenn ja, welches? Wenn ein indirektes System verbaut ist, besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Denn diese relativ einfachen Systeme nutzen die Signale des ABS und ziehen daraus den Rückschluss auf den Luftdruck – kleinerer Reifenumfang dreht schneller. Das funktioniert sozusagen immer. Viele Modelle der Volkswagen-Gruppe, BMW mit Runflat-Reifen und Modelle in kleineren Fahrzeugsegmenten sind mit diesen Systemen ausgestattet. Direkt messende RDKS ermitteln den Reifendruck aus den Signalen sendefähiger Sensoren in den Reifen und erkennen Druckverlust im Vergleich zu indirekten Systemen deutlich frühzeitiger und genauer. Original-Sensoren (OE-Sensoren) sind mit dem Ventil gekoppelt und senden je nach Funktionsprinzip an je eine Antenne im Radhaus oder an eine zentrale Antenne (Schrader). Letztere müssen deshalb zugeordnet werden. Schon vor rund 13 Jahren wurden Patente zur induktiven Spannungsversorgung der Sensoren angemeldet. Doch bis heute werden OE-Sensoren mit Knopfzellen ausgestattet, deren Lebensdauer im Schnitt bei ca. sieben Jahren liegt – schlecht für die Umwelt, gut für die Industrie! Bei einem Reifen- oder Räderwechsel empfiehlt sich also stets die Batterieprüfung.

Breites Aufgabenspektrum
Eine weitaus größere Herausforderung ergibt sich durch die Vielzahl der OE-Sensoren und auf dem Markt angebotenen Universalsensoren. So hat sich die Bandbreite der Aufgaben für Werkstätten wie Diagnose, Identifizierung, Codierung und Grundeinstellung in den letzten Jahren rasch vergrößert. Kommt ein Kundenfahrzeug mit direkt messendem RDKS zum saisonalen Räderwechsel oder zum Reifenersetzen in die Werkstatt, stellen sich automatisch Fragen wie:
Müssen OE-Sensoren verwendet werden
Oder welche Universalsensoren sind kompatibel?
Können die IDs vorhandener Sensoren einfach kopiert werden oder müssen neue Sensor-IDs programmiert und angelernt werden?
Erfolgt das Anlernen im betreffenden Modell dynamisch, statisch mit dem TPM-Tool (siehe Kasten) oder über die OBD?
Das TPM-Tool liefert all diese Antworten und mehr. Nachfolgend einige Praxisbeispiele:
Sensoren für ein Fahrzeug suchen
Bereits vor dem Lesen von Sensoren kann man sich im TPM-Tool unter dem Menüpunkt Fahrzeugüberprüfung Fahrzeuginformationen (i) informieren – z.B. mit welchem Ersatzteil ein defekter Sensor ersetzt werden kann. Eine Alias-Liste zeigt die Teilenummern des OE-Sensors und alternativer Universalsensoren. Des Weiteren erhält man Informationen über Service-Kits, Sensoren (z.B. Drehmomente), Position der OBD-Schnittstelle sowie Servicetipps (z.B. über die RDKS-Kontrollanzeige oder häufige mechanische Fehler) zum ausgewählten Fahrzeug.
Im Rad verbaute Sensoren prüfen
Im Hauptmenü Fahrzeug überprüfen Herstellerauswahl wählen und das TPM-Tool ganz einfach neben der Felge ans Ventil halten. Wird dann die Test-Taste (mit Funksymbol) gedrückt, erscheinen auf dem Bildschirm die Art des getesteten Sensors, der Zustand der Batterie, die Sensor-ID, die Temperatur und der Druck.
Fehlercode Lesen/Löschen
Kann gleich im Anschluss an die Sensorprüfung, s.o., durchgeführt werden. Einfach im Menüpunkt Fahrzeugüberprüfung den Unterpunkt Werkzeugkasten wählen. Jetzt befindet man sich im Werkzeugkasten des selektierten Fahrzeugs und kann direkt in die OBD-Diagnose einsteigen. Das TPM-Tool erläutert die weitere Vorgehensweise, beginnend mit der Position der OBD-Schnittstelle, erforderliche Stellung des Zündschlüssels, etc.
Inbetriebnahme bestehender Saisonräder
Beim saisonalen Wechsel eines Radsatzes müssen lediglich die Sensoren des neuen Radsatzes im RDKS-Steuergerät des Fahrzeugs angelernt werden. Dazu im Menü des TPM-Tools Sensoren anlernen Herstellerauswahl und das richtige Fahrzeugmodell wählen. Anschließend gilt es nur noch Schritt für Schritt den Anweisungen zu folgen.
Inbetriebnahme eines Radsatzes mit frei programmierbaren Universalsensoren
Im Menü Sensoren programmieren Herstellerauswahl und das richtige Fahrzeug wählen. Dann aus der angebotenen Liste den Typ des neuen Sensors selektieren. Aus der folgenden Auswahl Sensordaten löschen oder Sensordaten programmieren, wird Sensordaten programmieren gewählt. Im Anschluss werden die einzelnen Räder ihrem Platz am Fahrzeug zugeordnet und eine neue ID erstellt.
Inbetriebnahme eines Radsatzes mit vorprogrammierten Universal- oder OE-Sensoren
Sind die Universalsensoren bereits mit der Software verschiedener Fahrzeuge vorprogrammiert, muss die Software für das betreffende Fahrzeug nur noch aktiviert, sprich im Steuergerät angelernt werden. Dazu im Menü Sensoren anlernen Herstellerauswahl und das richtige Modell wählen. Nun führt das Tool Schritt für Schritt durch das Anlernprocedere. Je nach Hersteller wird stationär, dynamisch (beim Fahren) oder über die OBD angelernt.
Einen defekten Sensor ersetzen (OE und Universal) – Als Alternative zum Anlernen eines zusätzlichen Sensors mit neuer ID kann auch einfach die ID des defekten Sensors kopiert werden. Dann muss der neue Sensor nicht im Steuergerät angelernt werden. Dazu im Ablauf des Menüs Sensoren programmieren nach der Auswahl des neuen Sensortyps Sensoren lesen, um IDs zu kopieren wählen. Es folgen die Optionen ID kopieren und ID erstellen. Im Ablauf ID kopieren fordert das Tool zum Scannen des defekten Sensors auf. Danach wird ein neuer, frei programmierbarer Sensor mit dessen ID überschrieben.
Update der TPM-Tool-Software
Nach der einmaligen Registrierung können regelmäßige Updates der TPM-Tool-Software einfach via WLAN auf das Gerät übertragen werden. Dies geschieht im Menüpunkt Mein Gerät Software Aktualisierungen WLAN-Aktualisierungen Jetzt überprüfen.
Weitere Informationen: www.hella-gutmann.com

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