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Praktische Hilfe aus dem Labor

Lackieren
Praktische Hilfe aus dem Labor

Der Color-Service von Nexa Autocolor bietet kompetente Unterstützung

Quelle: Nexa Autocolor

Der Wagen auf dem Betriebshof hat eine Beule an der Fahrertür und am Kotflügel – ein typischer Unfallschaden, mit dem Karosserie- und Lackierbetriebe häufig konfrontiert werden. Das Fahrzeug ist erst wenige Jahre alt, eine vorläufige Recherche nach dem richtigen Farbton liefert den Standardfarbton und einige Nuancen. Alles deutet auf eine alltägliche Instandsetzung hin. Doch bei näherer Prüfung passen weder Standardfarbton noch eine der bekannten Nuancen zur aktuellen Farbgebung des Autos. Was nun?
„Jetzt kommen wir ins Spiel“, erzählt lächelnd Solvejg Zimmer vom Color Service von Nexa Autocolor. Sie und ihre Kollegen am Standort Hilden unterstützen Partnerbetriebe des Lackherstellers bei der farblich perfekten Instandsetzung. „Zunächst leisten wir per Farbton-Hotline telefonische Unterstützung“, erklärt Solvejg Zimmer das Prozedere. „Führt dies nicht zum Erfolg, bitten wir den Partnerbetrieb um die Einsendung eines Musterstücks des verunfallten Fahrzeugs, etwa einen Tankdeckel, an das Farbtonservicelabor. An diesem Musterstück nuancieren wir den perfekten Farbton für den instandzusetzenden Wagen nach. Haben wir die passende Rezeptur ermittelt, senden wir dem Lackierer die Farbtonrezeptur sowie einige zusätzliche Informationen zu.“
Schritt für Schritt
Doch vor der optimalen Rezeptur stehen einige Arbeitsgänge, die viel Erfahrung und Akribie erfordern. Solvejg Zimmer: „Geht ein Musterteil bei uns ein, erfassen wir dies zunächst in der Kundendatenbank, ermitteln dann anhand der uns vorliegenden Angaben den Standardfarbton des Objektes sowie die entsprechenden Nuancen. Dabei greifen wir auf unser umfangreiches Farbtonarchiv zurück oder erstellen ein entsprechendes Ausspritzmuster des Standardfarbtons bzw. der Nuancen, die dem Farbton etwa des Tankdeckels des verunfallten Autos am ehesten entspricht.“ Dann werden der Tankdeckel und die Angaben zum bisher ermittelten Farbton an die Experten im Farbtonservicelabor weitergeleitet. „Der Colorist prüft nun per Mikroskop, welche Pigmentierung der Farbton des Musterstücks aufweist, etwa Xerallic-, Perl- oder auch Sonderpigmente. Dies ist die Basis der Nachnuancierung und daher immens wichtig“, erklärt Solvejg Zimmer.
Erfahrung und perfektes Auge
Dann folgt die erste visuelle Korrektur: Der Colorist vergleicht den Tankdeckel aus der Werkstatt unter Tageslichtbedingungen mit dem Spritzmusterblech des bisher ermittelten Farbtons. „Dieser Arbeitsschritt erfordert sehr viel Erfahrung und ein sehr gutes Auge auch für kleinste Farbtonabweichungen“, so Solvejg Zimmer. „Muss die Nachnuancierung heller werden oder grauer, möglicherweise auch bunter? Geht der nachzustellende Farbton mehr ins Grüne, obwohl in der Originalrezeptur blau angegeben ist? Dies zu sehen und auch benennen zu können, verlangt jahrelanges, intensives Training.“
Zudem, so die Fachfrau weiter, sei optimales Licht das Wichtigste beim Nuancieren. Denn viele Nuancen entfalteten ihre optische Wirkung etwa erst im Sonnenlicht. „Deshalb gehen wir zum Vergleich der Teile tatsächlich mit dem Originalteil des Lackierbetriebes und unserem Musterblech nach draußen. Ist das Wetter zu schlecht, nutzen wir den hauseigenen ,Dark Room‘, in dem Tageslichtbedingungen und auch Sonnenlicht normgerecht nachgestellt werden können.“
Akribisch und konzentriert
Passt der nachrezeptierte Farbton nach der ersten visuellen Prüfung noch nicht perfekt zum Farbton auf dem Tankdeckel, erfolgt eine weitere Umstellung der Farbtonrezeptur. Dabei tastet sich der Colorist auf Basis des bei Eingang des Tankdeckels in Hilden ermittelten Farbtonrezeptes Schritt für Schritt vor: Wie sieht der Effekt auf dem nachrezeptierten Musterblech aus? Passt die Helligkeit zum Farbton des Tankdeckels? Wie verhält es sich mit der Sättigung? Dabei macht es die tiefgreifende Erfahrung der Coloristen von Nexa Autocolor möglich, zwei bis drei der Faktoren, die die Optik eines Farbtons beeinflussen, in einem einzigen Korrekturschritt zu ändern. „Dunkler, roter, grober – wir arbeiten so lange an der Farbtonformel, bis sie optimal für eine Lackierung auf Stoß ist“, so Solvejg Zimmer. „Im Zweifel bauen wir eine bestehende Farbtonformel auch komplett neu auf, wenn der nachzustellende Farbton dies verlangt.“ Dabei wird für jeden Korrekturschritt ein neues Spritzmusterblech erstellt, vergleicht der Colorist den Farbton des Tankdeckels akribisch mit dem nachrezeptierten Farbergebnis, bis am Ende die perfekte Übereinstimmung steht. Dann stellt das Color-Team von Nexa Auto-color dem Partnerbetrieb die nachrezeptierte Farbtonformel zu. Zusätzlich erhält der Lackierer Informationen wie etwa Verarbeitungshinweise zu den Applikationsmaterialien von Nexa Autocolor sowie zu den Grauabstufungen des Untergrundes und zum Verhalten des Farbtones unter verschiedenen Lichtquellen. Solvejg Zimmer: „In der Lackierkabine wird unter künstlichem Licht appliziert, da kann ein nachrezeptierter Farbton zunächst ganz anders aussehen als erwartet. Wir sprechen dann davon, dass der Farbton metamer ist. Dies ist eine Information, die der Lackierer vor Ort haben muss, denn ausschlaggebend für den Erfolg einer Instandsetzungslackierung ist immer die Optik des Farbtons bei Tageslicht – und wir sind erst zufrieden, wenn unsere Partnerbetriebe diesen Erfolg für sich verbuchen können.“

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