Beim Farbtonvergleich kommt es auf das richtige Licht an
Ob es beim Fotografieren stört, wenn die Lackierkabinenbeleuchtung ausgeschaltet ist, möchte Axel Luckan wissen. Wenn er den Farbton am eben lackierten Fahrzeug kontrolliert, möchte er nämlich keine störenden Lichtquellen, sondern vertraut auf seine spezielle Arbeitsleuchte. Luckan ist Lackierer bei der Fardella Bonvissuto, kurz F B Gbr in Köln-Longerich, und beim Farbtonabgleich schwört er auf die Color Match-Leuchten des dänischen Herstellers Scangrip. Zum Einsatz kommen sie zuallererst bei der Bestimmung des Farbtons, wenn das selbst lackierte Musterblech oder die Hersteller-Farbtonpaspel mit dem Fahrzeugfarbton verglichen werden. Hier hat es sich Luckan zur Regel gemacht, immer am selben Platz und immer mit Kunstlicht zu arbeiten – die Qualität des Tageslichts schwankt seiner Erfahrung nach zu stark. Zum zweiten Mal wird die Leuchte dann benutzt, wenn der Basislackauftrag erfolgt ist. „Ich spritze immer ein Farbmuster mit, das ich zur einen Hälfte genau wie das Fahrzeug beschichte, auf die andere Hälfte kommt noch ein Nebelgang. So habe ich, falls die mit dem Nebelgang lackierte Hälfte besser passt, noch eine einfache Korrekturmöglichkeit. Welche Variante gewählt wird, entscheidet sich nach der Prüfung mit der Color-Match-Leuchte.
Robust und langlebig
Diese gibt es in verschiedenen Varianten; die größte und stärkste nennt sich Multimatch. Sie kann je nach Arbeitsbedingungen sowohl mit Kabelanschluss als auch kabellos mit Akku betrieben werden. Zwei Leistungsstufen sorgen für bis zu sechs Stunden Akkulaufzeit. Mit einem flexiblen Ständer kann die Leuchte im gewünschten Beleuchtungswinkel aufgestellt werden. Die zweitkräftigste Leuchte nennt sich Sunmatch. Sie kann einfach in der Tasche oder am integrierten Gürtelclip am Arbeitsgürtel getragen werden. Sie verfügt über einen Li-Ion-Akku und eine intelligente Akku-Anzeige vorn. Um den Akku zu schonen und das Überhitzungsrisiko zu vermeiden, schaltet eine intelligente Schutzschaltung die Leuchte nach drei Minuten Benutzung mit voller Leistung ab. Beide Leuchten sind sehr robust, völlig staub- und wasserdicht und damit für den Gebrauch in der Lackiererei ausgelegt. Sie verfügen über austauschbare Glaslinsen, die gegenüber allen Lösungsmitteltypen beständig sind und auch täglicher Reinigung widerstehen. Die dritte Variante stellt eine Matchpen genannte kleine, tragbare Stiftleuchte dar. Sie kann wie ein Kugelschreiber eingesteckt werden und ist damit immer zur Hand.
Farbwiedergabe entscheidend
Entscheidend für die Qualität einer Leuchte zum Farbtonabgleich ist jedoch der so genannte Color Rendering Index (CRI), zu deutsch der Farbwiedergabeindex. Das Sonnenlicht hat einen CRI von bis zu 100, eine weiße LED liegt zwischen 70 bis 85. Die Scangrip Color Match-Leuchten bewegen sich mit einem CRI von 95, unabhängig vom Modell, nahe am Optimum. „Für die Eignung einer Leuchte zur Bestimmung oder zum Abgleich von Farbtönen ist der CRI-Wert die ausschlaggebende Größe“, erklärt Stefan Krumm von der Firma Scangrip. „Begriffe wie Tageslichtlampen tragen eher zur Verwirrung bei, da hier ein breites Spektrum von Lichtqualitäten möglich ist. Ebenso falsch wäre es, sich an einer möglichst hohen Kelvin-Zahl zu orientieren – je höher die Lichttemperatur, desto gnadenloser werden zum Beispiel Kratzer und Hologramme sichtbar. Der Farbwahrnehmung ist ein derart hartes Licht aber nicht unbedingt dienlich.“
Welche Color Match-Leuchte benutzt wird, hängt von den Vorlieben des Anwenders und der Größe der zu beleuchtenden Fläche ab. Wer alle Optionen haben möchte, kann auch auf ein Set zurückgreifen, das alle drei Lampen im maßgeschneiderten PVC-Koffer enthält. MR
Teilen: