Bei Karosserie Glonner wird nicht nur am Erscheinungsbild getüftelt
Wer die Firma Glonner in Ebbs in Tirol sucht, hat es nicht besonders schwer. Dem Firmenlogo, einem stilisierten G, begegnet man schon auf den Wegweisern, die von der Hauptstraße des Orts zur Firma führen. Dort angekommen, leitet ein unübersehbarer Pylon mit gleichem Design direkt in den Werkstatthof. Noch einfacher fällt der Weg, sobald es dämmert. Dann nämlich leuchtet schon von Weitem das blaue „Glonner-G“ und umrahmt elegant das komplette Firmengebäude inklusive Carport. „Da hat sich einer was gedacht“, kommt einem in den Sinn – ein Eindruck, der sich beim Besuch der Firma Glonner noch mehrfach einstellt. „Ein einheitliches Erscheinungsbild ist uns schon sehr wichtig“, erklärt Josef „Joe“ Glonner, der den Betrieb mit zwölf Mitarbeitern heute in der zweiten Generation führt. „Von der Firmenkleidung über unsere Werbeaktivitäten bis hin zur Gebäudegestaltung sollte da schon alles passen.“ Jüngster Coup ist eine repräsentative Kundenempfangszone im Firmendesign; im Zentrum steht ein edler Empfangstresen, natürlich in Form eines G und vom Chef selbst entworfen. „Das Tüfteln liegt mir schon ein bisserl im Blut“, meint Joe Glonner, der an der HTL Steyr eine Ausbildung zum Fahrzeugtechniker absolviert hat, der nach einigen Jahren Betriebspraxis der Ingenieurstitel folgte. Sobald sich etwas im Betrieb optimieren lässt, wird der Ingenieur in ihm wach – auf ein erstes Beispiel stößt man bereits im überdachten Außenbereich der Werkstatt, wo gerade ein Fahrzeug poliert wird. Trotz Tageslicht wird die zu bearbeitende Fahrzeugseite noch mit vier starken Strahlern beleuchtet, die auf einem Schwenkarm montiert sind. „Um garantieren zu können, dass bei dunklen Lacken keine Hologramme zu sehen sind, haben wir die Strahler installiert; sicher ist sicher. Und der Schwenkarm spart einfach Platz“, erklärt Joe Glonner.
Einsparung sichtbar
Auch bei der Lackieranlagen-Konstellation ging es darum, auf begrenzter Fläche möglichst viele Möglichkeiten zu schaffen. „Vor ein paar Jahren haben wir den Betrieb erweitert und zur bestehenden Kabine noch eine zweite Kombikabine und einen sehr flexibel nutzbaren, abtrennbaren Lkw-Lackierbereich gebaut. Natürlich haben wir dann auch die alte Kabine unter anderem mit einer Frequenzsteuerung der Aggregate auf den neuesten Stand gebracht“, erinnert sich der Firmenchef. „Mit der individuellen Lösung, die uns die Firma Sehon als Anlagenlieferant gebaut hat, waren wir auf Anhieb glücklich.“ Nur ein Detail wollte Glonner noch verbessern. „Mir war es wichtig, dass die Energieeinsparung durch Frequenzumformer deutlich sichtbar ist und entsprechend genutzt wird.“ So wurde ein schlichter Tippschalter mit Anzeige installiert, über den die Anlage geregelt wird. Einmal tippen genügt, und die Motoren drehen mit 15 Hertz mehr – oder weniger. Ein Knopfdruck genügt auch, um am selbst konstruierten Mischregal für Klarlacke und Vormaterialien Zusätze wie Verdünnung oder Silikonentferner „abzuzapfen“. Die Gebinde stehen hinter einer Wand im Sicherheitsschrank. Per Leitung werden die Materialien nach vorne befördert – einfach pfiffig.
Auch für Lacklieferanten Nexa Autocolor ist die Firma Glonner ein ganz spezieller Kunde: „Einen Kunden zu betreuen, der sich so intensiv mit der Materie beschäftigt, ist immer eine Herausforderung“, weiß Christof Reitinger, Gebietsvertreter der Firma Autolackprofi, „auf der anderen Seite profitieren aber auch wir als Lieferant vom intensiven Austausch mit innovativen Kunden wie der Firma Glonner.“ MR
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