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Der Faktor Zeit

Technik
Der Faktor Zeit

Beim WAIL-Seminar von Festool läuft die Uhr immer mit

„Wie demontieren Sie üblicherweise einen Kotflügel?“, fragt Festool-Trainer Stefan Langenberg in die Runde. „Mit einer Ratsche“, tönt es aus der Gruppe der Schulungsteilnehmer zurück. „Schneller geht´s mit einem Akkuschrauber“, ist Langenberg überzeugt. Der Beweis lässt nicht lange auf sich warten. Ein Freiwilliger aus der Runde macht sich ans Werk, erst wie gewohnt mit der Ratsche – die Stoppuhr läuft mit und hält bei fünf Minuten und fünf Sekunden an. Selbes Fahrzeug, anderer Kotflügel; jetzt wird der Akkuschrauber eingesetzt. Der Sekundenzeiger dreht wieder seine Runden, doch diesmal stoppt er schon nach einer Minute 52, deutlich weniger als der Hälfte der vorigen Zeit. „Für sich alleine betrachtet bedeutet die Zeitdifferenz von rund drei Minuten keine spektakulären Wert“, erklärt Stefan Langenberg, „aber ähnliche Zeiteinsparungen sind während des kompletten Reparaturprozesses möglich, von der Demontage bis zum Finish. Und zusammengenommen ergeben die Einsparungen am Ende des Tages ein hübsches Sümmchen. Wir sind beim „WAIL Seminar“ des Werkzeugherstellers Festool, das am Festool-Österreich Sitz in Glanegg bei Salzburg stattfindet. WAIL steht für „wirtschaftliches Arbeiten im Lackierbetrieb“, und die Seminare sollen zeigen, welche Möglichkeiten der Effizienzsteigerung im Lackier- und Karosseriebetrieb vorhanden sind. Wo man dabei den Hebel ansetzen muss, macht Stefan Langenberg in seiner einleitenden Präsentation deutlich. Lediglich elf Prozent der Kosten bei einer Reparatur entfallen auf Lackmaterial, 30 Prozent sind Teilekosten, den Löwenanteil der Kosten machen mit 69 Prozent die Arbeitskosten aus. „Wo immer es also gelingt, durch Einsatz von zeitsparenden Materialien, Werkzeugen oder Arbeitsweisen Zeit einzusparen, macht sich dies in der Kalkulation direkt bemerkbar“, ist Stefan Langenberg überzeugt.

Kernkompetenz Schleifen
Entscheidende Zeitvorteile sind auch beim Schleifen zu erzielen, natürlich hat speziell zu diesem Bereich Festool viel zu zeigen. So werden beim WAIL-Seminar Schleifmaschinen mit unterschiedlichen Hüben vorgestellt und wiederum per Zeitstudie verglichen. Ein zentraler Bestandteil der Festool-Schleif-„Philiosophie“ ist das Vier-Schritte-Konzept. In vier Schleifschritten und dementsprechend vier Körnungen (P 80, P180, P280 und P400) soll in den allermeisten Fällen der Füllerschliff erfolgen, um sicher weiterarbeiten zu können – natürlich trocken und selbstverständlich mit Absaugung. Die Vermeidung von Schleifstaub ist eine der Hauptanliegen von Stefan Langenberg. „Im Lackierbetrieb werden sehr viele Finish-Arbeiten ausgeführt, die gar nicht oder nur sehr schwer in Rechnung gestellt werden können“, erläutert Langenberg. „Fast immer sind Schleifstäube die in der Werkstatt herumschwirren, die Ursache.“ Oberste Regel also: Immer mit Absaugung arbeiten. Fast genauso wichtig: Staub nicht abblasen, sondern abwischen. „Mit der Abblasepistole oder gar dem bloßen Schlauch Flächen zu reinigen, ist grundverkehrt“, meint Stefan Langenberg. „Wirkungsvoller kann ich Staubpartikel gar nicht verwirbeln und in die Umgebung bringen.“
Beträchtlicher Zeitvorteil
So ergänzen sich beim WAIL-Seminar praktische Tipps und sorgfältige Zeit-studien. Letztere bringen die Teilnehmer immer wieder zum Staunen oder ins Grübeln über scheinbar bewährte Arbeitsweisen, die sich bei näherer Betrachtung als wahre Zeitfresser entpuppen. Am Ende der beiden Seminartage zieht Stefan Langenberg Bilanz. Anhand einer tatsächlichen Reparaturkalkulation werden die erzielten Zeiteinsparungen summiert und mit der kalkulierten Zeit verglichen. Fast immer springt dabei ein beträchtlicher Zeitvorteil heraus. „Dass Seminarteilnehmer bei konsequenter Beachtung aller Maßnahmen im Vergleich zu ihren Standard-Arbeitsweisen bis zu 30 Prozent an Arbeitszeit einsparen, ist dabei keine Seltenheit, sondern eher die Regel“, betont Stefan Langenberg. Der Faktor Zeit entscheidet über Gewinn oder Verlust – selten wird dies deutlicher als beim WAIL-Seminar. MR
Festool veranstaltet in diesem Jahr in Österreich und Deutschland acht WAIL- Seminare. Die Kosten für Aufenthalt, Übernachtung und Seminarteilnahme werden von Festool automotive systems übernommen. Teilnehmer/innen tragen lediglich die Kosten für An- und Abreise. Die Anmeldung erfolgt über den jeweils betreuenden Festool-Außendienstmitarbeiter. Weitere Informationen: www.festool.de/automotive

Festool-Tipps zum Kosten senken

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  • Rotex verwenden spart Zeit: Hierbei handelt es sich um ein Schleifwerkzeug mit drei Funktionen: 1. grobes Schleifen (hoher Abtrag), 2. fein Schleifen (perfektes Oberflächenfinish) und 3. polieren (polieren und Hologramme entfernen)
  • Strom- oder Druckluftwerkzeuge? Druckluftwerkzeuge können bis zum Zehnfachen der Energie verbrauchen wie Elektro angetriebene Schleifwerkzeuge.
  • Den Betriebsdruck des Kompressors überprüfen: Eine Reduzierung des Eingestellten maximalen Drucks auf den Druckleitungen um zwei Bar (Bsp. 12 auf 10 bar) vermindert den Stromverbrauch des Kompressors um 12 % .
  • Überprüfung der Druckluftleitungen + -Anschlüsse auf Leckagen! Pro Undichtigkeit des Druckluftsystems werden ca. 250 Euro Stromkosten pro Jahr verschwendet.
  • Absaugung: Staubabsaugung an den Schleifgeräten dient dazu die Standzeit und den Abtrag zu erhöhen und das Zusetzen zu vermindern. So kann man die Schleifmittel optimal ausnutzen und Kosten stark reduzieren.
  • Schleifmittelsystainer: Sie bieten eine Möglichkeit, den Umgang mit Schleifmittel zu optimieren, hier liegt das Einsparpotential bei bis zu 30%.
  • Spachtelspender: Durch ein automatisches Mischen der Komponenten werden keine Luftblasen mit eingearbeitet und das Spachtelergebnis ist nahezu Porenfrei. Somit entfällt lästiges Nachspachteln – Zeitgewinn im Prozess bei hoher Qualität.
  • Absaugen und abwischen statt ausblasen! Ausblasen von geschliffenen Oberflächen erzeugt enormen Schallpegel (Stress), Druckluftverbrauch und Verunreinigung der Luft, was dazu führt, dass Fahrzeuge, Werkstatt und Lackierung negativ beeinflusst werde. Somit ist die Nacharbeit höher und es entstehen höhere Prozesskosten.
  • Forciertes Trocknen: Nur gut getrocknete Materialien fallen nicht nach und lassen sich optimal weiterverarbeiten.
  • Arbeitsplatzorganisation: Um unproduktive Zeiten zu vermeiden ist eine optimale Arbeitsplatzgestaltung extrem wichtig. Wegezeiten sind größten Teils vermeidbar. Bei einer Einsparung von nur fünf Minuten am Tag pro Mitarbeiter ist schon ein Mehrumsatz von 2000 Euro möglich.
  • HVLP/RP, Materialverbrauch, Druckluftverbrauch: Um Lackmaterial einzusparen ist es unumgänglich, mit HVLP Pistolen zu arbeiten, diese weisen eine Übertragungsrate von min. 65 % aus.
  • Glänzende Ergebnisse mit nur zwei Polierschritten! Das Polieren am Ende der Reparatur zur Erreichung eines 100% hochwertigen Ergebnisses ist nicht vermeidbar. Aber es sollte schnell und unkompliziert sein. Hier zeichnet sich das Zwei-Schritte Poliersystem von Festool aus, schnell, einfach und ergebnissichers. Außer Zeit spart man auch Material wie Feinstschleifmittel ein.

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