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Zeigen, was man kann

Design
Zeigen, was man kann

Kunden aus Industrie, Kunst und Design lassen sich durch aussagekräftige Muster inspirieren und überzeugen

Michael Rehm

Welche Farbtöne und Effekte bei der Reparaturlackierung gewünscht sind, liegt auf der Hand. Schließlich liefern die Kunden mit ihrem Fahrzeug die Vorlage gleich mit. Dass ein Fahrzeug durch eine Komplett- oder Designlackierung einen völlig neuen Look erhalten soll, kommt nur sehr selten vor. Um mögliche Farben oder den Wunschfarbton zu veranschaulichen, reichen aber selbst in solchen Fällen die klassischen Farbtonmuster, über die ein Lackierbetrieb verfügt, aus.
Wer im Bereich Industrielackierung aktiv ist oder wie Peter Stücker mit seiner Firma PS-Oberflächen Designer und Künstler zu seinen Kunden zählt, ist allerdings auf aussagekräftigere und breiter gefächerte Muster angewiesen. Hochglanz- und matte Oberflächen, Chrom- und andere Metalleffekte, strukturierte und Effektlackierungen – was mit Lacken alles möglich ist, ist vielen Auftraggebern nicht vertraut. „Kunden aus dem Bereich Design und Kunst haben oft eine genaue formale Vorstellung im Kopf, wollen sich aber bei der Oberflächengestaltung erst inspirieren lassen.“ Genau zu diesem Zweck verfügt PS-Oberflächen über einen Showroom, besser gesagt, einen aus mehreren Räumen bestehenden Show-Bereich, in dem quasi alle Arten von Oberflächengestaltungen auf zumeist selbst lackierten Blechen, Shapes und anderen zwei- und dreidimensionalen Musterflächen ausgestellt sind. Peter Stückers Kunden halten sich dort oft stundenlang auf, sammeln Eindrücke und lassen sich inspirieren, aber auch beraten, um zu erfahren, welche technischen Voraussetzungen gegeben sein müssen, um bestimmte Oberflächengestaltungen zu erzielen.
Komplexe Projekte
Ein Showroom ist auch das nächste Projekt von Marcel Kwiatkowsky, der sich mit seinem Lackierbetrieb „Glänzende Aussichten“ in der Berliner Kunstszene eine Namen gemacht hat. Der heute in Berlin-Weissensee angesiedelte Betrieb startete im Bereich Fahrzeuglackierung, schon bald aber verlagerte sich das Auftragsspektrum hin zu Lackierarbeiten für Tischler, Messebauer, kleinere Industrieunternehmen – und eben Künstler. „Die Lackieraufgaben, die sich bei diesen Projekten stellen, sind extrem vielfältig“, berichtet der Fahrzeuglackierermeister. „Es gab zum Beispiel ein Kunstprojekt, bei dem wir Metalltafeln hochglanzlackiert hatten, die nachher von der Künstlerin kunstvoll zerkratzt wurden. Bei einem anderen Projekt wurde eine Skulptur mit luminszierendem Lack beschichtet, und momentan arbeiten wir viel für Michael Sailstorfer. Bei einer Werkreihe dieses Künstlers besteht unsere Aufgabe darin, Fahrzeugkarosserien, in denen nachher ein offenes Feuer brennen soll, unter anderem mit einer hitzebeständigen Beschichtung zu versehen.“ Im Dialog mit den Künstlern – beziehungsweise deren Assistenten und Agenturen – werden dabei Beschichtungsvarianten besprochen und auf das jeweilige Projekt abgestimmt.
Farbton-Kollektionen
„Manchmal geht es darum, ganz konkrete Farbwünsche umzusetzen“, erklärt Marcel Kwiatkowsky, „oft stellt sich aber auch die endgültige farbliche Realisierung erst im Laufe eines Projekts heraus – und da sind anschauliche und praxisnahe Muster ein Riesenvorteil.“ Ein Nachteil ist, dass man solche Muster selbst erstellen muss – und das ist aufwendig. Auch Lackhersteller Lechler Coatings sah hier Bedarf und entwickelte mit den „Color Trend Consultants“ Entscheidungshilfen für Industrieunternehmen, Kreativcenter und Designer. Als Untergrund für die Farbmusterkollektionen dienen keine Bleche, sondern Teile des Schaltknaufs eines Fiat 500: immer noch handlich, aber groß genug, um die Wirkung von Farbtönen zur Geltung kommen zu lassen, und durch die geschwungene Form ideal geeignet, um Farbtonflops sichtbar zu machen. Ein völlig neuer Ansatz besteht darin, die in den bisher erschienen vier Color Trend Consultant-Editionen enthaltenen Farbtöne nicht chromatisch zu ordnen, sondern Kollektionen zu schaffen, bei denen Lechler mit der italienischen Designerin Francesca Valan zusammenarbeitet. So sind die einzelnen Editionen Themen wie „Pastell“ oder „Classics“ gewidmet. Der Vorteil dabei: Nicht nur, was technisch möglich ist, sondern auch, was im Trend liegt, wird demonstriert. Auch Kombinationen von Farben und Effekten können vom Kunden nachvollzogen und realitätsnah ausprobiert werden – ganz gleich, ob es sich dabei um Kunden aus Design, Industrie, Handwerk oder der Welt der Kunst handelt.

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