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Spezielles Farbenspiel

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Spezielles Farbenspiel

Amerikanische Oldtimer stellen bei der Restaurierung besondere Ansprüche

Amerikanische Autos waren in Europa nie sonderlich erfolgreich oder verbreitet. Was ihrer Legende jedoch keinen Abbruch tut – im Gegenteil: Vor allem die riesigen US-Straßenkreuzer der 50er- oder 60er-Jahre mit ihren großhubigen Achtzylinder-Motoren erfreuen sich bei vielen Oldtimer-Fans in Deutschland großer Beliebtheit.

Damit sind die US-Veteranen auch ein Fall für Karosserie- und Lackierwerkstätten, die sich auf die Reparatur und Restaurierung historischer Fahrzeuge spezialisiert haben. Und auch die Hersteller von Reparaturlacken haben sich längst ausführlich mit den alten Amerikanern beschäftigt. „Fakt ist: Bei der Lackierung von US-Oldtimern gibt es eine Reihe von Besonderheiten, auf die man sich einstellen muss“, sagt Armin Sauer, Color Coordinator Standox Deutschland. „Das betrifft die Ermittlung des Farbtons, vor allem aber die Reparatur selbst.“
Schichtdicke prüfen
Bei der Reparatur sind die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl der Lackprofis das A und O. Das gilt gerade für Oldies, die einen Großteil ihres automobilen Daseins in den Staaten verbracht haben. „Erfahrungsgemäß“, so Sauer, „tauschen US-Werkstätten beschädigte Karosserieteile seltener aus, sondern reparieren sie. Man muss immer damit rechnen, auf gespachtelte Stellen zu stoßen.“ Er empfiehlt, vor der Reparatur erst mal die Schichtstärke zu messen. Trifft man auf Spachtel, hilft – wenn man unliebsame Überraschungen vermeiden will – nur eins: Lack entfernen und komplett neu aufbauen.
Ein weiterer kritischer Punkt sind die Serienlackierungen. „Noch bis Anfang der 90er-Jahre wurden in den USA oft thermoplastische Acryllacke verwendet“, erklärt Sauer. „Die sind nach heutigen Maßstäben relativ weich. Wenn man da mit einem modernen Reparaturlack drüber geht, kann es leicht zu Ablösungen oder Rissen kommen.“ Er empfiehlt daher, zunächst eine Isolierschicht, zum Beispiel den Standox Nonstop-Füllprimer, auf den alten Lack zu spritzen. „Sie sollte nicht zu dick sein, am besten appliziert man mehrere dünne Schichten mit langen Zwischenablüftzeiten. Und ganz wichtig: Diese Schicht darf später auf keinen Fall durchgeschliffen werden.“
In anderer Hinsicht sind die US-Oldies für Lackierer eine dankbare Aufgabe. Denn aus den oben genannten Gründen ist das kleinflächige Beilackieren keine Option. „Wegen des empfindlichen Untergrunds funktioniert das in der Regel nicht“, sagt Armin Sauer. „Man muss Bauteile schon komplett lackieren. Manchmal sogar eine ganze Fahrzeugseite.“ Dabei spielt dann natürlich eine große Rolle, wie exakt der Farbton des Wagens nachgestellt werden kann.
Farbtöne: Lücke geschlossen
Noch vor wenigen Jahren war das eine knifflige Sache. Denn die Coloristik-Datenbanken der großen Reparaturlack-Hersteller, die bei europäischen Fabrikaten in der Regel ausgezeichnet sortiert waren, wiesen bei US-Importen Lücken auf. „Diese Farbtöne wurden viel seltener benötigt“, sagt Sauer. „Pink Cadillacs waren hierzulande halt kaum unterwegs.“ Das galt erst recht für frühe Metallic-Lackierungen, wie sie in den USA schon vor dem Zweiten Weltkrieg gelegentlich verwendet wurden. Sauer: „Sie nachzustellen war für jeden Lackierer eine Herausforderung.“
Mittlerweile sind die Lücken in den Datenbanken geschlossen. Außerdem verfügen viele Werkstätten heute über moderne elektronische Farbtonmessgeräte (etwa Standowin iQ von Standox). Diesen Hightech-Geräten ist die Herkunft eines Wagens egal – sie messen den Farbton und liefern anschließend eine Mischformel, mit denen sich selbst ausgefallene oder verblichene Lackierungen nachstellen lassen. „Diese Technologie ist verlässlich und ausgereift“, sagt Sauer. „Und sie funktioniert natürlich auch bei US-Oldtimern.“

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