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Funkelnder Glanz

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Funkelnder Glanz

Lackdesigner entwickeln hochglänzende und tief brillante Oberflächen – eine Herausforderung für die Reparatur

Color-Designerin Elke Dirks ist ständig auf der Suche nach neuen Trends. Hochglanz oder Matt? Pearleffekte oder tiefe Brillanz? Die Farbtöne, die Elke Dirks und ihr Team für den Lackhersteller Axalta Coating Systems entwickelt, finden sich künftig auf vielen neuen Modellen zahlreicher Automobilhersteller wieder – und rollen dann früher oder später auch zur Lackreparatur in den Karosserie- und Lackierbetrieb.

Nach wie vor dominieren Weiß, Schwarz und Grau den Markt für Autofarben in Deutschland. „Schon in den vergangenen Jahren haben wir jedoch bei den Farbtönen und Effekten mehr Bewegung gesehen als früher“, erklärt die Color-Designerin. „Tief brillante Optik vor allem beim Rot, die mit eingefärbten Klarlacken in der Serienlackierung appliziert wird, ist weiter auf dem Vormarsch.“ Den in den letzten Jahren starken Trend zu Weiß sieht Elke Dirks dagegen gebrochen. „Die teuren und in der Lackreparatur nur aufwendig instand zu setzenden mehrschichtigen weißen Pearleffektlacke erhalten von neuen eher keramisch wirkenden Weißfarbtönen Konkurrenz.“ Dieser neue Farbton-Trend wirkt sich nach der Einschätzung von Axalta positiv auf die Reparatur aus. „Die neuen Weißvarianten werden in der Regel als Zweischicht-Lackierung appliziert“, erklärt Elke Dirks. „Bisher ging es bei den Weißtönen, gerade bei den luxuriösen Fahrzeugen, sehr häufig um Lackaufbauten aus drei oder vier Schichten. Das neue Weiß ist weniger komplex.“
Mehr eingefärbte Klarlacke
Im gesamten europäischen Automarkt haben die Color-Designer festgestellt, dass die Erfahrungen vieler Hersteller mit tiefbrillanten Farbtönen positiv waren. „Deshalb setzt sich diese Entwicklung meiner Meinung nach weiter fort“, ist Elke Dirks überzeugt und fügt hinzu: „Intensivere Farbtöne werden wir künftig nicht nur bei Rot finden. Wie bisher werden diese Effekte in der Serienlackierung mit eingefärbten Klarlacken erzeugt.“
Elke Dirks stellt jedoch auch klar, dass diese Entwicklung erst Schritt für Schritt im Straßenbild sichtbar wird. „Farbtrends setzen sich meistens erst nach Jahren im Markt durch.“
Chrom- und Mattlack außen vor
Kaum eine Chance sieht Elke Dirks hingegen für chromspiegelnde oder auch matte Serienlackierungen. „Nach wie vor sind hochglänzende Flächen gefragt, die eher durch tiefe Brillanz einen neuen Effekt erhalten“, betont die Color-Designerin bei Axalta. „Die Serienlackierung muss in der Produktion besonders stabil sein. Deshalb werden Chromspiegelungen oder auch Mattlackierungen unserer Ansicht nach vor allem für Kleinserien oder Sonderlackierungen realisiert. Dies übrigens oft als handwerkliche Lackierung in spezialisierten Betrieben.“
Glassflakes für Sparkling-Effekte
Für den Einsatz in der Serienlackierung entwickelt Axalta Coating Systems zurzeit Serienlacke mit Glassflakes. „Diese besonderen Pigmente erzeugen im Lack einen funkelnden Effekt“, erläutert Elke Dirks. „Vergleichbar mit sehr feinen Glasplättchen, werden diese Pigmente dem Basislack hinzugefügt. Sie fügen sich farblich gut in den jeweiligen Basislack ein und brechen das Licht dann so, dass ein funkelnder Sparkling-Effekt erzeugt wird.“ Bei der Lackreparatur wird ein besonderer Mischlack benötigt, um diese neue Originallackierung fachgerecht instand zu setzen. „Voraussichtlich werden die Glassflakes erstmals im Verlauf dieses Jahres in der Serienlackierung eingesetzt“, unterstreicht die Color-Designerin. „Bisher waren diese Effekte nur auf Show-Cars zu sehen.“
Ohnehin gewinnen spezielle Mischlacke bei der Lackreparatur aufgrund dieser Serientrends künftig an Bedeutung. „Wir werden auch für den Glassflake-Trend einen entsprechenden Mischlack zur Verfügung stellen“, erklärt Jörg Sandner vom Technischen Service Spies Hecker. „Schon heute halten wir für unsere Kunden verstärkt neue Mischlacke für die Permahyd Hi-TEC Technologie bereit.“ Als Beispiel nennt Spies Hecker WT 311 Rubinrot: „Bei dem Mischlack handelt es sich um ein blaustichartiges Rot. Das Pigment des Mischlacks zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Farbtiefe und Brillanz sowie seine hohe Transparenz aus. Ein mit dem entsprechenden Permasolid Color Additive eingefärbter Spies Hecker HS-Klarlack ermöglicht so eine optimale Reparatur des jeweiligen Serienfarbtons.“
Dass die Entwicklung immer stärker in Richtung eingefärbte Klarlacke geht, spüren auch die Fachbetriebe. „Diesen Trend sehen wir schon seit einigen Jahren, daher haben wir bereits spezielle Mischlacke für die Farbtöne von Ford Hot Magenta, von Mazda Velocity Red oder von Peugeot Rouge Babylon bereitgestellt“, bestätigt Jörg Sandner die Einschätzung von Elke Dirks. Die Sonderfarbtöne mit sehr speziellen Pigmenten können auch an den Spies Hecker-Stützpunkten fertig ausgemischt bestellt werden, somit wird eine Bevorratung für die Lackierbetriebe vermieden. Jörg Sandner empfiehlt: „Schon bei der Fahrzeugannahme sollte der Farbton direkt ermittelt werden. Denn Spezialfarbtöne erfordern eine besondere Berücksichtigung bei der Kalkulation, auch für die Bestellung von Sondermischlacken kann mehr Zeit benötigt werden.“
Color-Software noch wichtiger
Die immer schneller wechselnden Color-Trends und die wachsende Anzahl der Farbtöne und Effekte haben bereits heute Auswirkungen auf das Color-Management in den Fachbetrieben. Immer mehr Lackierer setzen bei der Farbtonbestimmung auf elektronische Farbtonmessgeräte.
„Als einer der ersten Reparaturlackmarken haben wir diese Entwicklung frühzeitig erkannt und bieten mit dem ColorDialog spectro und der Version Delta-Scan eine optimale Lösung“, erklärt Spies Hecker-Vertriebsleiter Michael Wellnitz. „Mit unserer webbasierenden Color-Software Phoenix gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter und ermöglichen eine schnellere Verfügbarkeit neuer Mischformeln.“

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