Geschichte in Rot: Das neue Alfa Romeo Museum lässt die mehr als hundertjährige Markenhistorie wiederaufleben
Michael Rehm
Dass in einem Alfa Romeo Museum Rot die vorherrschende Farbe ist, liegt auf der Hand. Nicht nur die Mehrheit der ausgestellten Fahrzeuge ist Alfa-Rot, auch die Architektur des 2015 am früheren Produktionsstandort Arese bei Mailand eröffneten Museums bedient sich verschwenderisch der Firmenfarbe. Es beginnt gleich auf dem Parkplatz, von dem aus der Besucher unter einem roten Dach zum Museum wandelt. Dort empfängt ihn ein rotes Band, das schließlich in eine rote Röhre mündet, in der eine Rolltreppe direkt an den Anfang der Ausstellung führt. „Timeline“ nennt sich die erste von drei Abteilungen, in die sich die Ausstellung thematisch gliedert, und zu sehen sind hier 19 Fahrzeuge, die besonders repräsentativ für die Geschichte der Marke sind – vom ALFA 24 von 1910, dem Begründer der Marke mit der Schlange im Wappen, bis zum 1900, der zu Beginn der 50er-Jahre das erste Volumenmodell von Alfa Romeo war.
Ein Fest fürs Auge ist die Abteilung „Bellezza“, Schönheit. Design-Highlights und stilbildende Studien – in diesem Falle nicht nur in Rot – aus allen Phasen der Unternehmensgeschichte rufen dem Besucher noch einmal in Erinnerung, wie hell der Stern der Marke einst leuchtete. Bertone, Pininfarina, Zagato – die Creme des italienischen Autodesigns durfte sich hier mit echten Klassikern verewigen.
Beinahe wehmütig macht schließlich die dritte Gruppe von Ausstellungsstücken. Unter dem Motto „Velocità“ wird hier die glorreiche Rennsportgeschichte von Alfa Romeo ausgebreitet, wenn man so will, der Markenkern von Alfa Romeo. Alle sind hier zu sehen, von den Grand-Prix-Wagen der 20er- und 30er Jahre über die Weltmeister-Alfettas 158 und 159 bis hin zu den Formel-1-Wagen. Alle perfekt restauriert und mit angenehm knappen Erläuterungen versehen (ausführliche gibt es per eigens entwickelter App) – und natürlich alle in Rot, Alfa-Rot eben.
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