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Besuch im Moto Guzzi Motorradmuseum

Moto Guzzi Museum
Der Adler von Mandello

Das Moto Guzzi Motorradmuseum zieht eingefleischte Fans aus aller Welt an

 

Die Anfahrt lässt einen am Navi zweifeln. Eine gefühlte Ewigkeit geht es auf schmaler Küstenstraße das Ufer des idyllischen Comer Sees entlang, bis man das zwischen Bergen und Ufer eingequetschte Örtchen Mandello del Lario erreicht. Hier soll ein Motorradwerk sein? Doch tatsächlich, nur zwei, drei Abzweige sind es, und man steht vor einem – geschlossenen – Werkstor, auf dem der Moto Guzzi-Adler prangt. Das angeschlossene Motorradmuseum sollte eigentlich gleich öffnen, doch weder Busse stehen an diesem trüben Novembertag auf dem Parkplatz, noch sind viele Autos zu sehen – von einem Ticketschalter ganz zu schweigen. Nur rund zwei Dutzend Moto Guzzi-Maschinen mit Kennzeichen aus aller Herren Länder stehen ordentlich aufgereiht am Straßenrand. Ihre Besitzer, in Ledermontur, den Helm in der Armbeuge, fachsimpeln entspannt vor dem Werkstor und warten, bis es sich, Punkt 15 Uhr, öffnet. Ein Mitarbeiter in Werkschutz-Uniform, die aussieht wie eine schickere Carabinieri-Montur, begrüßt die Besucher , schaut kurz ums Eck, ob noch jemand kommt, und geleitet die komplette Gruppe dann ins mehrstöckige Museumsgebäude. Willkommen in der Guzzi-Familie.

Von der Norge zur V7

Im Ausstellungsbereich können mehr als 80 Fahrzeuge bewundert werden. Und kaum einem der Guzzi-Fans müssen die dort ausgestellten Highlights der Firmengeschichte erläutert werden – von der Norge von 1928, der ersten echten Tourenmaschine überhaupt, die von Carlo und Giuseppe Guzzi persönlich entwickelt worden war, über die Modelle der Sport- und GT-Serie aus den 1930er Jahren bis hin zur legendären Falcone, Traum vieler Motorrad-Enthusiasten in den 1950er-Jahren. Und natürlich ist da die V7 von 1967, das erste Motorrad mit dem 90-Grad-V-Twin, der von da an Markenzeichen der Maschinen aus Mandello werden sollte. Selbstverständlich widmet sich die Ausstellung auch dem Rennsport. Legendäre Maschinen wie die Guzzi 4V, mit der Guido Mentasti 1924 in Monza Europameister wurde, die 500er Zweizylinder von Omobono Tenni aus dem Jahr 1946 oder die weltmeisterliche Guzzi 350 von 1955 zählen ebenso dazu wie die V7, die im Juni und Oktober 1969 auf der Rennstrecke von Monza nicht weniger als 19 Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt hat.

Motorradmuseum für Puristen

Den Ausklang der Tour durch das Motorradmuseum bildet der Bereich „Il Suono della passione“, „der Klang der Leidenschaft“ wo der Besucher die Markengeschichte von Moto Guzzi noch einmal im Film erleben kann. Die Leidenschaft der an diesem Tag erschienenen Museumsbesucher gilt jedoch weniger den Motorrädern im Film als den echten Maschinen. Über ein Motordetail diskutiert eine Gruppe von Schweizer Guzzisti so angeregt, dass sie der Museumsmitarbeiter mit Hinweis auf die vorgerückte Stunde ermahnen muss: Scusi, wir schließen. Nicht schlimm, der nächste Besuch ist bei den meisten der Besucher ohnehin schon eingeplant.
Michael Rehm
 
 
 

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